Verzug
Alle Polymere schwinden während der Abkühlphase. Schwindet ein Formteil jedoch an verschiedenen Stellen ungleichmäßig, kann es sich verziehen.
Wenn ein Formteil aufgrund seiner Geometrie von vornherein zu Verzug neigt, steigert die Verwendung eines teilkristallinen Materials den Verzugseffekt noch.
Bei manchen Materialien liegt der natürliche Schwindungsgrad höher als bei anderen. Besonders bei teilkristallinen Materialien liegt der natürliche Schwindungsgrad höher als bei amorphen Materialien.
Weitere Einzelheiten zu der Kristallinität von Polymeren erfahren Sie im Thema Materialkristallinität.
Abhilfe
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- Reduzieren Sie die Werkzeugtemperatur.
- Der Grad von Schwindung und Verzug steigt parallel zur Werkzeugtemperatur an, da eine hohe Werkzeugtemperatur die Abkühlgeschwindigkeit des Materials verlangsamt. Dies verlängert den Erstarrungsprozess, wodurch sich der kristalline Anteil erhöht. Reduzieren Sie daher die Werkzeugtemperatur und damit gleichzeitig den Anteil teilkristalliner Bereiche im Werkzeug.
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- Verringern Sie die Wanddicke.
- Der Grad der Schwindung steigt parallel zur Wanddicke an. Dieser Effekt ist dem Effekt bei der Werkzeugtemperatur sehr ähnlich. Bei erhöhter Wanddicke kühlt der Bereich langsamer ab und erstarrt später. Durch das langsamere Abkühlen erhöht sich der kristalline Anteil in dem Bereich, was wiederum zu einem höheren Grad an Schwindung und Verzug führt. Verringern Sie daher die Wanddicken und damit gleichzeitig den Anteil teilkristalliner Bereiche im Werkzeug.
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- Wählen Sie ein anderes Material aus.
- Wählen Sie die Seite Materialien wählen des Analyse-Assistenten, um nach einem Material mit ähnlichen Eigenschaften zu suchen, das aber nicht teilkristallin ist. Durch Anklicken wird eine Liste teilkristalliner Materialfamilien angezeigt.