Das Material in einem Zwei-Platten-Werkzeug mit Heißkanälen bleibt in der Angussbuchse, den Angusskanälen und dem Anschnitt geschmolzen und beginnt erst beim Eintritt in die Kavität zu erstarren.
Heißkanäle eignen sich ideal für Mehrfachkavitätenwerkzeuge für kleine Formteile. Für viele kleine Teile kann der Materialüberschuss mit einem konventionellen Angusssystem erheblich sein, insbesondere wenn kein Wiedereinmahlen des Materials möglich ist. In einem Zwei-Platten-Werkzeug mit Heißkanälen werden nur die Fomteile und Kaltkanäle ausgeworfen, sobald das Material in den Kavitäten erstarrt ist und das Werkzeug geöffnet wurde. Wenn das Werkzeug wieder geschlossen wird, füllt das geschmolzene Polymer, das sich nach wie vor in den Angusskanälen befindet, die Kavität erneut. In einem Werkzeug können Heiß- und Kaltkanäle miteinander kombiniert werden.
Zwei-Platten-Werkzeuge mit Heißkanälen können als Alternative zu einem Drei-Platten-Werkzeug eingesetzt werden, da die Angusskanäle nicht ausgeworfen werden müssen. Im folgenden Diagramm wurde der Anspritzpunkt dieses Werkzeugs in der Mitte der Kavität platziert, um Einfallstellen an einer sichtbaren Seite des Formteils zu vermeiden. Die Angusskanäle können daher nicht auf der Trennebene positioniert werden.
Die Vorteile von Heißkanalsystemen überwiegen im Allgemeinen die Nachteile, wenn große Mengen an qualitativ hochwertigen Formteilen hergestellt werden. In einigen Fällen lassen sich die besten Ergebnisse erzielen, wenn Heiß- und Kaltkanäle miteinander kombiniert werden.
Weniger Materialüberschuss, keine Mahlgutzugabe
Weniger deutliche Einfallstellen
Angussentfernung u. U. nicht erforderlich
Kürzere Zykluszeit
Bessere Kontrolle über das Füllen des Werkzeugs und den Polymerschmelzefluss
Höhere Einrichtungskosten
Größere Schwierigkeiten beim Wechseln der Materialfarbe
Höhere Störanfälligkeit, insbesondere beim Heizregelsystem
Nicht geeignet für hitzeempfindliche Materialien