Das Angusssystem sollte so gestaltet werden, dass der Füllvorgang bei allen Formteilen zur gleichen Zeit abgeschlossen wird.
Jedes Teil muss vor Erstellen der Angusskanäle eines Familienwerkzeugs analysiert werden. Sobald feststeht, dass jede Kavität gefüllt wird, können Sie das Angusssystem so entwerfen, dass in jeder Kavität balancierte Fließwege entstehen. Unbalancierte Angusskanäle führen zu Verarbeitungsproblemen wie Schmelzeverzögerung, Unterströmungen oder Überladen.
Im folgenden Diagramm ist ein unbalanciertes Familienwerkzeug dargestellt. Länge und Durchmesser der Angusskanäle sind gleich, da die Kavitäten jedoch über unterschiedliche Größen verfügen, ist der Fluss unbalanciert. Das kleinere Formteil (unten links) wird zuerst gefüllt und dadurch überladen, das größte Teil wird zuletzt gefüllt.
Im folgenden Diagramm ist ein balanciertes Familienwerkzeug dargestellt. Die kleinste Kavität hat den dünnsten Angusskanal, wodurch der Schmelzefluss in diese Kavität eingeschränkt wird. Dies bedeutet, dass die vier Kavitäten gleichzeitig gefüllt werden, womit die Wahrscheinlichkeit von Verarbeitungsproblemen reduziert wird. Zur Balancierung der Angusskanäle können Sie eine Angusskanalanalyse verwenden.