Die Informationen auf dieser Seite gelten für die folgenden Analysetypen mit Ausnahme der Stellen, an denen dies gekennzeichnet ist:
Mechanischer Ereignissimulator (MES)
Statische Spannung mit nichtlinearen Materialmodellen
Bei einer Analyse für mechanische Ereignissimulation und statische Spannung mit nichtlinearen Materialien folgt die Mehrzahl der Lasten Lastkurven. Die Lastkurven werden auf der Registerkarte Lastkurven im Dialogfeld Analyseparameter definiert. Hier kann jede beliebige Kurvenform eingegeben werden.
Wählen Sie die Schaltlfläche Nächste Lastkurve hinzufügen oder Lastkurve hinzufügen, um eine weitere Lastkurve hinzuzufügen. Verschiedene Lasten können verschiedenen Lastkurven folgen. So kann z. B. die Schwerkraft in der gesamten Analyse konstant sein und daher einer Lastkurve zugewiesen werden. Eine Kraft kann sinusähnlich variieren, um Exzentrität bei Rotation zu simulieren, und wird daher einer anderen Lastkurve zugewiesen.
Die Lastkurve ist im Abschnitt Daten für ausgewählte Lastkurve durch eine Reihe von Punkten definiert, die ein Idealbild der tatsächlichen Kurve durch eine Reihe gerader Liniensegmente darstellen. Die erste Spalte ist entweder die Zeit oder ein Ergebnis (siehe Details unten), und die übrigen Spalten passen die der Lastkurve zugewiesenen Lasten an, in der Regel durch Multiplikation der Lasten. (Antriebselemente und Zwangsverschiebungen verwenden den Lastkurvenmultiplikator als Änderung der Länge bzw. Drehung, nicht als Multiplikationsfaktor.) Die Kurve wird nach Bedarf linear interpoliert, um den Multiplikator bei der entsprechende Zeit oder dem Ergebnis zu bestimmen.
Verwenden Sie die Schaltfläche Zeile hinzufügen nach Bedarf zum Definieren weiterer Punkte auf der Lastkurve, bzw. die Schaltfläche Zeile löschen zum Entfernen der aktuellen Zeile. Die Lastkurven-Datenpunkte müssen in aufsteigender Reihenfolge nach Zeit oder Ergebnis eingegeben werden. Verwenden Sie die Schaltfläche Sortieren, wenn die Daten anders eingegeben wurden.
Mithilfe der Schaltfläche Lastkurve importieren können Sie auch eine Lastkurve importieren. Erstellen Sie zunächst eine Textdatei in einem kommagetrennten Dateiformat (.csv), in der jede Zeile der Textdatei einer Zeile der Lastkurve entspricht und ein Komma jeden Wert in der Zeile für jede Spalte der Lastkurve trennt. (Die Spalte Index der Lastkurve ist nicht in der Textdatei enthalten.)
Wenn die Last als Funktion der Zeit variiert, wählen Sie Zeit im Abschnitt Daten für ausgewählte Lastkurve aus. Die Lastkurve verfügt über zwei Spalten: Zeit und Multiplikator 1. Geben Sie die Punkte für die Lastkurve direkt in der Laskurventabellenkalkulation ein, oder importieren Sie die Lastkurve (siehe oben).
Beachten Sie, dass die Spalte Zeit der Lastkurve basierend auf den aktiven Anzeigeeinheiten konvertiert wird.
Wenn eine Kurve höherer Ordnung mit einer Reihe gerader Liniensegmente angenähert wird, muss der Abstand der Punkte in der Lastkurve kleiner als der kleinste während der Analyse gefundene Zeitschritt sein. Beispiel: Ein Laufkran beschleunigt um eine bekannte Rate. Dies wird durch Anwendung einer Zwangsverschiebung an der Räderposition simuliert, wo die Verschiebung gegenüber der Zeit d = 0.5*a*t^2. Wenn die Lastkurve berechnet und an den Zeitschritten t basierend auf den Schritten pro Zeit eingegeben wird, dann wird die Kurve genau so lange befolgt, wie die Zeitschritte in der Analyse nie verringert werden. Sobald der Zeitschritt automatisch reduziert wird, um zur Lösung zu konvergieren, wird die Lastkurve interpoliert. Wenn dies eintritt, folgt die Zwangsverschiebung nicht präzise der Beschleunigungsgleichung. Siehe Abbildung 1.
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Abbildung 1: Abschnitt einer Lastkurve
Zeitschritte Nr. 15, Nr. 16 und Nr. 17 folgen der theoretischen Kurve. Wenn Schritt Nr. 18 konvergieren könnte, befände sich die Last weiterhin auf der theoretischen Kurve (Nr. 18). Wenn jedoch der Zeitschritt reduziert wird, werden die Schritte Nr. 18 und Nr. 19 interpoliert, sodass dies zu einer leicht veränderten Last führt. In vielen Fällen ist der Unterschied zu vernachlässigen (insbesondere in Anbetracht der Annäherungen durch FEM im Allgemeinen). |
Beispiel: magnetische Kontakte in einer Schaltbaugruppe. Die Kraft, die von der magnetischen Anziehung herrührt, ist keine bekannte Funktion der Zeit, da die Verschiebung des Kontakts (aufgrund anderer Lasten in der Analyse) gegenüber der Zeit unbekannt ist. Die magnetische Kraft variiert je nach der Trennung zwischen den Bauteilen. In dieser Situation definieren Sie eine Lastkurve als Funktion eines Ergebnisses, und während der Analyse wird die Last entsprechend im Verlauf der Zeit variiert.
Bevor Sie das Dialogfeld Analyseparameter zum Definieren einer ergebnisbasierten Lastkurve öffnen, fügen Sie dem Modell Sonden hinzu. Die Sonden befinden sich an den Positionen im Modell, deren Ergebnisse in der Lastkurve verwendet werden. Zum Hinzufügen einer Sonde wählen Sie einen oder mehrere Punkte aus (Auswahl Auswählen
Punkte), klicken Sie mit der rechten Maustaste, und wählen Sie Hinzufügen
Knotensonde. Ein Dialogfeld wird geöffnet, in dem Sie eine Beschreibung für die Knotensondeobjekte eingeben können. (Siehe Seite Lasten und Abhängigkeiten: Sonden.)
Um festzulegen, dass die Lastkurve auf einem Ergebnis basiert, wählen Sie Suchlaufwert in Daten für ausgewählte Lastkurve aus. Die Lastkurve beginnt dann mit zwei Spalten: Suche und Multiplikator 1. (Zusätzliche Spalten können wie unten beschrieben hinzugefügt werden.) Der Suchlaufwert wird über die Schaltfläche Referenzindizes definieren/bearbeiten definiert. Nach der Definition kann der Suchlaufwert mit dem Pulldown-Menü Suchlaufwert festgelegt werden. Der Name des Suchlaufwerts wird zur Überschrift in der ersten Spalte der Lastkurventabellenkalkulation.
Durch Klicken auf die Schaltfläche Referenzindizes definieren/bearbeiten wird das Dialogfeld Suchwert definieren geöffnet. Dort werden die Suchlaufwerte basierend auf den Ergebnissen an bestimmten Positionen definiert. Die Funktionen im Dialogfeld Suchwert definieren sind die Folgenden. Sie werden in der Reihenfolge aufgeführt, in der sie normalerweise verwendet werden.
Operator | Bezeichnung |
(und) |
Klammern zum Gruppieren von Operationen. |
oder |
Exponentfunktion, oder potenziert eine Zahl. Beispiel: V1^2 ergibt das Quadrat der Variablen V1. |
* |
Multiplikation. |
/ |
Division. |
+ |
Addition. |
- |
Subtraktion oder negatives Vorzeichen vor einer Zahl wie z. B. V1-V2, or -V1*5. |
cos( ) |
Kosinus des Werts in Klammern. Der Wert muss in Radianten angegeben werden. |
sin( ) |
Sinus des Werts in Klammern. Der Wert muss in Radianten angegeben werden. |
tan( ) |
Tangens des Werts in Klammern. Der Wert muss in Radianten angegeben werden. |
exp( ) |
Natürliche Exponentialfunktion des Werts in Klammern, oder Potenzieren von e, z. B. e V1 . |
log( ) |
Natürlicher Logarithmus des Werts in Klammern, oder Logarithmus der Basis e, in der Mathematik häufig als ln () geschrieben. |
abs( ) |
Der absolute Wert des Werts in Klammern. |
sqrt( ) |
Quadratwurzel des Werts in Klammern. |
acos( ) |
Umgekehrte Kosinusfunktion des Werts in Klammern, bzw. Arkuskosinus. |
asin( ) |
Umgekehrte Sinusfunktion des Werts in Klammern, bzw. Arkussinus. |
atan( ) |
Umgekehrte Tangensfunktion des Werts in Klammern, bzw. Arkustangens. |
cosh( ) |
Hyperbelkosinus des Werts in Klammern. |
sinh( ) |
Hyperbelsinus des Werts in Klammern. |
tanh( ) |
Hyperbeltangens des Werts in Klammern. |
log10( ) |
Logarithmus der Basis 10 des Werts in Klammern, in der Mathematik oft als log() geschrieben. |
Wie bislang beschrieben, wird der für die Lastkurve ausgewählte Suchlaufwert ein einzelner Wert, der zum Bestimmen des Multiplikators der Last verwendet wird - ebenso wie die Zeit der einzelne Wert in einer zeitbasierten Lastkurve ist, mit dem der Lastmultiplikator bestimmt wird. Es gibt Situationen, in denen mehrere Ergebnisse oder mehrere Suchlaufwerte sind Werte sich auf die Größe der Last auswirken. In diesen Fällen wird das Textfeld Bedingung zusammen mit mehreren Spalten in der Tabellenkalkulation verwendet, um zu bestimmen, welche Multiplikatorspalte basierend auf dem ausgewählten Suchlaufwert interpoliert wird.
Beispiel: Ein Zweitaktmotor, wie schematisch in Abbildung 2 dargestellt. Beachten Sie, dass die Position des Kolben in Abbildung 2 und in Abbildung 2b die Gleiche ist. Der Druck in Abbildung 2a basiert aber auf dem Zuleitungsdruck und der Bewegung des Kolbens, da der Auspuffanschluss verschlossen wurde (Gaskompression), während der Druck in Abbildung 2b auf dem Verbrennungsdruck und der Bewegung des Kolbens seit der Verbrennung (Gasexpansion) beruht. Daher kann die Lastkurve nicht auf der Kolbenposition basieren, jedoch auf der Kolbenposition und Geschwindigkeit. Diese Art von Steuerelement wird ermittelt, indem das Textfeld Bedingung verwendet wird. Das Format ist Folgendes:
IF (Suchlaufwert-Testvergleich; Multiplikatorspalte falls wahr, Multiplikatorspalte falls falsch)
Dabei gilt:
Symbol | Bezeichnung |
>= oder => |
größer oder gleich |
<= oder =< |
kleiner oder gleich |
= |
gleich |
> |
größer als |
< |
kleiner als |
Beachten Sie, dass das Semikolon (;) verwendet wird, um die drei Teile der IF-Bedingung zu trennen.
(a) Die Zuleitungsgase werden komprimiert. |
(b) Die Verbrennungsgase dehnen sich aus. |
Abbildung 2: Zweitaktkolben
Obwohl die Position des Kolben in beiden Fällen gleich ist, ist der Druck P unterschiedlich. |
Basierend auf dem Ergebnis des Bedingungstests wird die entsprechende Spalte aus der Lastkurventabellenkalkulation interpoliert. Verwenden Sie die Schaltflächen Spalte hinzufügen und Spalte löschen zum Hinzufügen oder Entfernen von Multiplikatorspalten aus der Tabellenkalkulation. Wenn keine Bedingungsanweisung verwendet wird (das Bedingungstextfeld ist leer), dann wird nur die Spalte Multiplikator 1 verwendet, unabhängig davon, wie viele Spalten in der Tabellenkalkulation eingegeben werden.
Bei dem Beispiel für magnetische Kraft in Abbildung 3 wird von den folgenden Parametern ausgegangen:
Abbildung 3: Beispiel für magnetische Anziehung
Die Schritte zum Einrichten der magnetischen Kräfte sind Folgende:
Index | Separation | Multiplikator 1 |
1 |
0 | 100 |
2 |
0,1 |
31.25 |
3 |
0,2 |
7.81 |
4 |
0.3 |
3.47 |
5 |
0.4 |
1.95 |
6 |
0.5 |
1.25 |
7 |
0.6 |
0.868 |
8 |
0.7 |
0.638 |
9 |
0.8 |
0.488 |
Für den Zweitaktkolben aus den Abbildungen 2 und 4 werden die folgenden (erfundenen) Parameter angenommen:
Abbildung 4: Beispiel Zweitaktkolben
Der Kolben wird in drei Positionen gezeigt. X = 0 ist die Position, an der das Modell gezeichnet wird. X0=0, wenn der Auspuffanschluss verschlossen wird, sodass die eingeschlossenen Gase ein Volumen V0 und einen Druck haben. X0=-1,5 ist die Vorwärtsposition des Kolbens.
Natürlich können die auf die Lastkurve angewandten Drücke komplizierter als das ideale Gasgesetz sein, um die Komprimierbarkeit und Wärmeverluste zu berücksichtigen. Zudem behandelt dieser Aufbau nur den Druck am Zylinderkopf und der blinden Seite des Kolbens. Es ist eine zusätzliche Bearbeitung erforderlich, um den Druck auf den Seiten der Zylinderwände und am Stangenende des Kolbens einzuschließen. Diese Drücke folgen einer anderen ergebnisbasierten Lastkurve.
Pinitial*Vinitial = P*V
Psupply*V0 = P*(V0+X0*(pi/4)*Bohrung^2)
(10 psig + 14.7 psi)*(14.2 Zoll^3) = (Pc+14.7 psi)*(14.2 Zoll^3+7.0686*X0)
Pc = 350.74/(14.2+7.0686*X0) - 14.7
Für den Ausdehnungstakt kann der Überdruck Pe wie folgt berechnet werden:
Pinitial*Vinitial = P*V
Pcombustion*(V0 - (Takt)*(pi/4)*Bohrung^2) = P*(V0+X0*(pi/4)*Bohrung^2)
(1000 psig + 14.7 psi)*(14.2 Zoll^3-10.60 Zoll^3) = (Pe+14.7 psi)*(14.2 Zoll^3+7.0686*X0)
Pe = 3652.92/(14.2+7.0686*X0) - 14.7
Index |
X0 |
Multiplikator 1 (ausdehnende Gase, Pe) |
Multiplikator 2 (komprimierende Gase, Pc) |
1 |
-1.75 |
1981 |
177 |
2 |
-1.5 |
1000 |
82.8 |
3 |
-1.25 |
666 |
50.7 |
4 |
-1.0 |
498 |
34.5 |
5 |
-0.5 |
328 |
18.2 |
6 |
0 |
243 |
10 |
7 |
0,1 |
10 |
10 |
8 |
10 |
10 |
10 |
Beachten Sie die allmähliche Druckänderung, während der Auspuffanschluss geöffnet wird (0<X0<0.1). Zudem wird der Kolben theoretisch nie an die Positionen -1.5<X0 verschoben; es ist jedoch etwas Vorlauf für Rundungen und Hub des Systems erforderlich. Daher wird die Lastkurve für einen Takt von -1.75 berechnet.