Bei Raumtemperatur weist eine unbelastete fasergefüllte Verbundstruktur bereits selbstausgleichende Spannungen ungleich null auf der Konstituentenebene auf. Dies wird durch die anfängliche Abkühlung der Struktur von der erhöhten Aushärtungstemperatur auf Umgebungstemperatur verursacht. Auf Konstituentenebene (Faser und Matrix) werden die thermischen Restspannungen teilweise verursacht durch Unterschiede in den thermischen Ausdehnungsmerkmalen der Faser- und Matrixmaterialien sowie durch das anisotropische Verhalten der Struktur aufgrund der räumlich variierenden Faserausrichtungen.
Advanced Material Exchange kann diese thermischen Restspannungen auf Konstituentenebene, die vor extern angewendeten mechanischen oder thermischen Lasten auftreten, einbeziehen. In diesem Fall tragen die thermischen Restspannungen zum Gesamtspannungszustand des Verbundmaterials bei und beeinflussen so die mechanische Lastebene, bei der das Material versagt.
Um die Auswirkungen der thermischen Restspannungen in die Strukturanalyse einzubeziehen, müssen Sie eine HIN-Datei mit dem folgenden Schlüsselwort erstellen:
*CURE STRESS
Die HIN-Datei (.hin) ist eine zusätzliche Textdatei, die Sie für spezielle Analysefunktionen, wie die Modellierung von thermischen Restspannungen, verwenden können. Die HIN-Datei muss genau den gleichen Namen wie die Eingabedatei (INP-Datei) und Strukturschnittstellendatei (SIF-Datei) mit einer HIN-Erweiterung haben. Platzieren Sie die HIN-Datei im selben Verzeichnis wie die Eingabe- und Strukturschnittstellendatei, bevor Sie die Analyse ausführen.