Ein Drahtmodell ist eine Kanten- oder Skelettdarstellung eines 3D-Objekts unter Verwendung von Linien und Kurven.
Drahtmodelle bestehen nur aus Punkten, Linien und Kurven, die die Kanten des Objekts beschreiben. Da jedes Objekt eines Drahtmodells separat gezeichnet und positioniert werden muss, ist dieses Modellierungsverfahren oft äußerst zeitaufwendig.
Mit dem Drahtmodell können Sie folgende Operationen durchführen:
- Anzeigen des Modells von jedem beliebigen Punkt aus
- Automatisches Erzeugen von orthogonalen und Hilfsansichten
- Analysieren räumlicher Beziehungen, wie zum Beispiel des kürzesten Abstands zwischen Ecken und Kanten, und Prüfen auf Überlagerungen
- Reduzieren der erforderlichen Anzahl von Prototypen
- Einfaches Erstellen aufgelöster Ansichten
- Einfaches Erstellen perspektivischer Ansichten (in AutoCAD LT nicht verfügbar)
Mit der Systemvariablen ISOLINES wird die Anzahl der Tessellationslinien festgelegt, durch die die gerundeten Abschnitte des Drahtmodells dargestellt werden. Die Systemvariable FACETRES passt die Glätte von Objekten an, die schattiert sind oder verdeckte Linien enthalten.
Verfahren zum Erstellen von Drahtmodellen
Sie können Drahtmodelle konstruieren, indem Sie ein planares 2D-Objekt an einer beliebigen Stelle im dreidimensionalen Raum positionieren. Dabei können Sie folgende Verfahren anwenden:
- Geben Sie Koordinaten ein, die die X,Y- und Z -Position des Objekts definieren.
- Legen Sie die vorgabemäßige Arbeitsebene (die XY-Ebene des BKS) fest, auf der das Objekt gezeichnet wird.
- Verschieben oder Kopieren Sie das Objekts an seine Position im dreidimensionalen Raum, nachdem es erstellt wurde.
- Sie können auch den Befehl XKANTEN verwenden, um Drahtmodellgeometrie aus Regionen, 3D-Volumenkörpern, Flächen und Netzen zu erstellen. Mit dem Befehl XKANTEN werden alle Kanten der ausgewählten Objekte oder Unterobjekte extrahiert. Die verlängerten Kanten bilden ein verdoppeltes Drahtmodell aus 2D-Objekten wie Linien, Kreisen und 3D-Polylinien. (Diese Funktion steht in AutoCAD LT nicht zur Verfügung.)
Das Arbeiten mit Drahtmodellen ist eine Fähigkeit, die Praxis und Erfahrung erfordert. Die beste Methode, um das Erstellen von Drahtmodellen zu erlernen, ist mit einfachen Modellen anzufangen, bevor Sie sich an komplexeren Modellen versuchen.
Tipps zum Arbeiten mit Drahtmodellen
Das Erstellen von 3D-Drahtmodellen kann schwieriger und zeitaufwendiger sein, als Sie es von den 2D-Ansichten dieser Modelle gewohnt sind. Die folgenden Tipps sollen Ihnen helfen, rationeller zu arbeiten:
- Planen und organisieren Sie das Modell so, dass Sie Layer ausschalten können, um die visuelle Komplexität des Modells zu verringern. Farben erleichtern die Unterscheidung zwischen Objekten in verschiedenen Ansichten.
- Erstellen Sie eine Konstruktionsgeometrie, um die grundlegende Hülle des Modells zu definieren.
- Verwenden Sie mehrere Ansichten, insbesondere isometrische Ansichten, um die Darstellung des Modells zu optimieren und die Auswahl von Objekten zu erleichtern.
- Verbessern Sie Ihre Geschicklichkeit beim Arbeiten mit dem BKS im dreidimensionalen Raum. Die XY-Ebene des aktuellen BKS dient als Arbeitsebene zum Ausrichten planarer Objekte wie Kreise und Bogen. Das BKS bestimmt auch die Arbeitsebene zum Stutzen und Dehnen, Versetzen und Drehen von Objekten.
- Arbeiten Sie mit Objektfang und Rasterfang, um die Präzision im Modell sicherzustellen.
- Verwenden Sie Koordinatenfilter, um lotrechte Linien zu ziehen und Punkte im dreidimensionalen Raum auf der Grundlage der Position von Punkten auf anderen Objekten zu ermitteln.
Anmerkung: In vielen AutoCAD-basierten Produkten können Sie als visuellen Stil ein Drahtmodell festlegen, damit Sie die Gesamtstruktur der 3D-Objekte wie Volumenkörper, Oberflächen und Netze besser erkennen können. In älteren Zeichnungen finden Sie möglicherweise Drahtmodelle vor, die mit Legacy-Methoden erstellt wurden. (Diese Funktion steht in AutoCAD LT nicht zur Verfügung.)