Idealerweise sollte ein Kunststoffformteil eine gleichmäßige Wanddicke im gesamtem Formteil aufweisen, da ansonsten Qualitätsprobleme auftreten könnten.
Die Wanddicke des Formteils hat Auswirkungen auf das Füllen und die Abkühlung des Formteils.
Geschmolzener Kunststoff fließt bevorzugt durch die dicken Abschnitte eines Werkzeugs. Äußerst dünne Bereiche könnten zu Problemen beim Füllen führen oder sich langsamer als dickere Abschnitte füllen. Probleme wie unzureichende Füllung, Unterströmungen und Bindenähte können durch Unterschiede in der Wanddicke entstehen.
Äußerst dicke Bereiche benötigen länger zu Abkühlung. Dies kann zu längeren Herstellungszykluszeiten und zur Verformung des Formteils beim Aushärten des geschmolzenen Kunststoffs führen. Äußerst dünne Abschnitte erfordern höheren Einspritzdruck zum Füllen der Werkzeugkavität, wodurch das Auftreten ungefüllter Abschnitte des Formteils wahrscheinlicher wird.
Das Element Wanddicke untersucht die Wanddicke und Unterschiede in der Wanddicke, um Bereiche zu markieren, die zu Verarbeitungsproblemen führen könnten.
Um den Wanddickenbeitrag zum Indikatorwert anzuzeigen, klicken Sie auf . Das Symbol Warnungen in der gleichen Gruppe definiert Warnungen zur Wanddicke.
Warnungen zur Wanddicke
Es gibt abhängig von der Formteilgeometrie drei verschiedene Wanddickenwarnungen. Klicken Sie auf die Warnung, um sich anzusehen, wo das Problem auftritt. Bereiche des Formteils, die die Wanddicke-Kriterien nicht erfüllen, werden rot angezeigt.
- Die Wände des Formteils sind zu dünn
- Die markierten Bereiche des Formteils sind dünner als gewöhnlicherweise für Spritzgussteile zulässig. Befinden sich die markierten Abschnitte in Bereichen wie Gelenken, so sollten Sie die Flussrichtungen berücksichtigen, um Probleme im Zusammenhang mit Schmelzeverzögerung oder unzureichender Füllung zu umgehen.
Anmerkung: Die empfohlene Wanddicke beträgt 0,9°mm. Bei Wanddicken von weniger als 0,05°mm werden Animationen nicht korrekt angezeigt.
- Die Wände des Formteils sind zu dick
- Die markierten Bereiche des Formteils sind dicker als gewöhnlicherweise für Spritzgussteile zulässig. Äußerst dicke Bereiche führen zu längeren Abkühlungszeiten und möglicherweise Problemen mit Verzug oder Einfallstellen.
- Es gibt große Unterschiede in der Wanddicke des Formteils
- Die Kontrolle der Unterschiede in der nominellen Dicke der Formteilgeometrie zeigt an, dass Bereiche des Formteils unterschiedliche Wanddicken aufweisen. Eine gleichmäßige Wanddicke des gesamten Formteils führt zu potentiell weniger Schwindung, Verzug oder Einfallstellen. Falls möglich, sollten Sie es in Betracht ziehen, das Formteil neu zu entwerfen und dabei eine gleichmäßige Wanddicke anzuwenden.
Visualisierung der Wanddicke
Die Dicke der verschiedenen Bereiche des Formteils kann angezeigt werden. Klicken Sie auf . Klicken Sie auf die Option Wanddicke in der Pop-up-Registerkarte Information.
Das Formteil wird mit einer farbigen Darstellung der lokalen Dicke des Formteils angezeigt. Es wird eine Legende angezeigt, die die Bewertung des Formteils erleichtert.
Anmerkung: Hochkomplexe Modelle könnten Bereiche aufweisen, wo die Wanddicke von Bedeutung ist, etwa bei einem Drahtgittermodell.