Mit der Eigenschaft Stücklistenstruktur wird der Status der Komponenten in der Stückliste definiert. Stücklistenstruktur verfügt über fünf grundlegende Optionen: Normal, Phantom, Referenz, Gekauft und Unteilbar.
Für die Stücklistenstruktur ist vorgabegemäß der auf der Registerkarte Stücklisten in den Dokumenteinstellungen definierte Wert festgelegt. Sie können die Struktur überschreiben, sodass Sie auf der Komponentenexemplar-Ebene Referenz lautet.
Stücklistenstruktur von Inhaltscenter-Bibliotheksbauteilen
Vorgabemäßig ist die Stücklistenstruktur für alle Standardkomponenten auf Gekauft gesetzt. Benutzerdefinierte Komponenten (d. h. Komponenten mit benutzerdefinierten Parametern) sind auf Normal gesetzt.
Stücklistenstruktur von iParts
Alle iPart-Komponenten verfügen über eine Stücklistenstruktur, die mit der Struktur der iPart-Teilefamilie identisch ist, durch die sie erstellt wurden.
Normal
Normal ist die standardmäßige Stücklistenstruktur für die meisten Komponenten.
Normale Komponenten weisen folgende Merkmale auf:
- Ihre Platzierung in bzw. ihre Beteiligung an der Stückliste wird durch die übergeordnete Baugruppe bestimmt.
- Sie sind nummeriert und werden bei Mengenberechnungen einbezogen.
- Sie haben keinen direkten Einfluss auf die Beteiligung ihrer untergeordneten Komponenten in der Stückliste.
Phantom
Phantom-Komponenten werden zur Vereinfachung des Konstruktionsprozesses verwendet. Sie sind im Entwurf vorhanden, sind jedoch keine eigenen Linienelemente in einer Stückliste.
Beispiele für Phantom-Komponenten:
- Sätze von Eisenwaren, deren Einzelteile separat erworben und zusammengesetzt werden, die normalerweise jedoch zusammen verwendet werden (z. B. Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben)
- Installationsbaugruppen: Wenn Sie sich beispielsweise auf einen bestimmten Abschnitt einer Baugruppe konzentrieren möchten, können Sie für andere Unterbaugruppen den Typ Phantom festlegen. Verwenden Sie die Option Phantom, um die Bearbeitung von großen Baugruppendateien zu vermeiden.
Phantom-Komponenten weisen folgende Merkmale auf:
- Sie werden von der Stückliste ignoriert.
- Sie werden in Berechnungen der Baugruppenmasse einbezogen.
- Sie sind nicht nummeriert und werden nicht direkt in Mengenberechnungen einbezogen.
- Sie beeinflussen den Einschluss von untergeordneten Elementen in die Stückliste, indem diese in strukturierte Stücklistenansichten verschoben werden. Die untergeordneten Elemente einer Phantom-Komponente gelten in Bezug auf die nebengeordneten Elemente der Phantom-Komponente als gleichrangig, obwohl dies vom Standpunkt der Modellstruktur aus betrachtet nicht korrekt ist.
- Die Anzahl der untergeordneten Komponenten wird mit der Anzahl der Phantom-Komponenten multipliziert.
Zusammenwirken von Phantom-Komponenten mit Komponenten der Eigenschaften Normal, Unteilbar und Gekauft
Wenn eine übergeordnete Komponente eine Phantom-Komponente ist und über untergeordnete Komponenten vom Typ Normal, Gekauft oder Unteilbar verfügt, gilt Folgendes:
- Die Stückliste verschiebt die untergeordneten Elemente in Strukturansichten auf eine höhere Ebene, als von der Modellstruktur vorgegeben.
- Die Anzahl der nach oben verschobenen untergeordneten Komponenten wird mit der Anzahl der Phantom-Komponenten multipliziert.
- Die nach oben verschobenen untergeordneten Komponenten werden mit anderen, entsprechenden Komponenten auf der gleichen Baugruppenebene kombiniert.
- Die Reihenfolge, Sortierung und Nummerierung nach oben verschobener untergeordneter Komponenten wird so festgelegt, als befänden sie sich auf der Ebene, auf die sie verschoben wurden.
- Wenn mehrere übergeordnete Phantom-Komponenten vorhanden sind, werden die untergeordneten Elemente so lange nach oben verschoben, bis sie eine Ebene erreichen, auf der die übergeordnete Komponente keine Phantom-Komponente ist.
Referenz
Referenzkomponenten sind Komponenten, die für die Konstruktionsgeometrie oder zum Hinzufügen von Kontext zu einem Entwurf verwendet werden.
Beispiele für Referenzkomponenten:
- Konstruktionselemente wie ein Skelettbauteil oder eine -baugruppe für die Skelettmodellierung
- Optimierte Darstellung, z. B. ein mit Bauteilen gefüllter Behälter auf einem Tisch, wobei der Behälter für technische Zeichnungen/Publikationen hinzugefügt wurde. Er ist nicht Bestandteil der eigentlichen Konstruktion.
- Sie werden in der Stückliste ignoriert.
- Sie werden nicht in Massenberechnungen einbezogen.
- Sie sind nicht nummeriert und werden nicht direkt in Mengenberechnungen einbezogen.
- Untergeordnete Komponenten der Referenzkomponente werden in der Stückliste ignoriert.
- Sie werden mit einem Stil für verdeckte Linien in Zeichnungsansichten dargestellt.
Wenn eine Komponente die Stücklistenstruktur Referenz aufweist, behandelt die Stückliste die Komponente und ihre direkt oder indirekt untergeordneten Komponenten so, als wären sie nicht vorhanden. Alle Komponenten, die Teil einer Referenzkomponente sind, werden von Mengen-, Massen- oder Volumenberechnungen ausgeschlossen, unabhängig von ihrem eigenen Stücklistenstruktur-Wert. Referenzkomponenten werden darüber hinaus in Zeichnungsansichten auf spezielle Weise gehandhabt.
Gekauft
Bei gekauften Komponenten handelt es sich um Komponenten, die nicht gefertigt werden.
Beispiele für gekaufte Baugruppen:
- Zylinder, Kolben oder Stoßdämpfer
- Schwenkarme für LCD-Monitore
- Scharniere
Gekaufte Komponenten weisen folgende Merkmale auf:
- Die Komponente wird als einzelne Stücklistenposition eingestuft, egal ob es sich um ein Bauteil oder eine Baugruppe handelt. Eine als Gekauft gekennzeichnete Baugruppe wird in einer Nur Bauteile-Liste beispielsweise als Bauteil aufgeführt.
- Wenn es sich bei der gekauften Komponente um eine Baugruppe handelt, werden ihre untergeordneten Elemente nicht in die Stückliste aufgenommen. Untergeordnete Elemente werden auch nicht in Mengenberechnungen für die Stückliste einbezogen.
- Normale untergeordnete Komponenten einer gekauften Baugruppe werden in strukturierte Teilelisten einbezogen und nummeriert, sind in reinen Bauteil-Teilelisten jedoch verborgen.
Unteilbar
Bei unteilbaren Komponenten handelt es sich in der Regel um Baugruppen, in denen eine oder mehrere Komponenten physisch beschädigt werden müssen, um die Baugruppe zu demontieren. Bei vielen Fertigungsprozessen werden unteilbare Baugruppen als einzelne Position ähnlich wie gekaufte Komponenten angesehen, wobei unteilbare Baugruppen normalerweise jedoch gefertigt und nicht gekauft werden.
Beispiele für unteilbare Baugruppen:
- Schweißkonstruktionen, darunter geklebte oder verleimte Baugruppen
- Vernietete Komponenten mit halbfesten Verbindungen, die zerstört werden müssen, um die Komponenten zu trennen
- Baugruppen mit durch Presspassungen verbundenen Komponenten, wie z. B. in ein Bauteil gepresste Passstifte
Unteilbare Komponenten weisen folgende Merkmale auf:
- Um die Baugruppe zu trennen, müssen eine oder mehrere Komponenten physisch beschädigt sein.
- Eine oder mehrere untergeordnete Komponenten werden als Teil der übergeordneten Komponente angesehen und nicht separat verfolgt oder überarbeitet.
- In reinen Bauteil-Teilelisten wird die unteilbare Baugruppe als Bauteil behandelt, genau wie eine gekaufte Baugruppe.
- Eine unteilbare Baugruppe wird als Standard-Baugruppe behandelt, wenn sie in ihrem eigenen Kontext dokumentiert wird.
Unteilbare Baugruppe mit gekauften untergeordneten Komponenten
Unteilbare und gekaufte Komponenten weisen einen Verhaltensunterschied auf. In einer Nur Bauteile-Teileliste oder -Stückliste werden alle untergeordneten Elemente einer gekauften Baugruppe ausgeblendet. Die Baugruppe selbst wird als einzelne Position in der Stückliste angezeigt. Bei unteilbaren Baugruppen sind untergeordnete Komponenten mit einer Stücklistenstruktur vom Typ Normal oder Unteilbar verborgen. Gekaufte untergeordnete Komponenten, die sich innerhalb einer unteilbaren Baugruppe befinden, werden weiterhin in der reinen Bauteil-Teileliste angezeigt.