In der Eingabedatei wird ein Satz von Benutzer-Materialkonstanten bereitgestellt, die geändert werden können, um bestimmte Merkmale der Analyse zu steuern. Die Benutzer-Materialkonstanten werden während des Exports aus Advanced Material Exchange zur Eingabedatei hinzugefügt.
Anmerkung: Autodesk empfiehlt dringend, die Benutzer-Materialkonstanten nicht zu ändern. Bevor Sie eine Benutzer-Materialkonstante ändern, sollten Sie sich zuerst an den Autodesk-Support wenden.
Abaqus/Standard
Beim Exportieren einer Abaqus/Standard-Eingabedatei von
Advanced Material Exchangewird in der Eingabedatei eine benutzerdefinierte Materialdefinition erstellt. Die Materialdefinition wird im folgenden Format angegeben:
*MATERIAL, NAME=Material_Name
*DEPVAR
11
*USER MATERIAL, CONSTANTS=6
n, sigma_0, sigma_max, degradation_paramater, alpha, beta
Der Parameter
Material_Name
definiert den Namen des Materials. Dieser Name wird automatisch auf den in der Strukturschnittstellendatei (SIF-Datei) gespeicherten Namen des Materials festgelegt. Sie sollten den Materialnamen nicht ändern.
Das Schlüsselwort *DEPVAR und die zugehörige Datenzeile definieren die Anzahl der lösungsabhängigen Zustandsvariablen, die nachverfolgt werden sollen. Alle Advanced Material Exchange-Analysen sollten vorgabemäßig 11 lösungsabhängige Zustandsvariablen verwenden.
Die vier Benutzer-Materialkonstanten sind wie folgt definiert:
- n
- Der Ramberg-Osgood-Parameter n. Weitere Informationen zum Parameter n finden Sie im Theoriehandbuch.
- sigma_0
- Der Ramberg-Osgood-Parameter sigma_0 (σ0). Weitere Informationen zu σ0 finden Sie im Theoriehandbuch.
- sigma_max
- Die maximale effektive Spannung für das von Mises-Ausfallkriterium. Die maximale effektive Spannung dient zur Bestimmung, wann ein Matrixbruch auftritt. Eine vollständige Beschreibung finden Sie im Abschnitt Das Bruchmodell des Theoriehandbuchs. Falls während der Analyse Konvergenzprobleme auftreten, können Sie das Auftreten eines Bruchs vermeiden, indem Sie den Wert für die maximale effektive Spannung auf einen entsprechend großen Wert festlegen. Dies kann bei großen Modellen nützlich sein, bei denen eine drastische und ausgreifende Fehlerkaskade zu beobachten ist. Wenden Sie sich an den Autodesk-Support, bevor Sie die maximale effektive Spannung modifizieren.
- degradation_parameter
- Der Degradationsparameter repräsentiert das Verhältnis der reduzierten Materialsteifigkeit zur ursprünglichen Materialsteifigkeit. Unmittelbar nach Prognose eines Matrixbruchs wird die Steifigkeit des Verbundmaterials auf einen Bruchteil der ursprünglichen elastischen Steifigkeit des Verbundmaterials reduziert. Der Prozentsatz ist durch den Degradationsparameter festgelegt. Die Steifigkeitsreduktion wird auf die Steifigkeitsmatrix [C] angewendet. Nach dem Auslösen der Bruchbedingung bleibt die Steifigkeit des Verbundmaterials für die Dauer der Simulation konstant und behält diesen reduzierten Wert bei.
- Der Degradationsparameter kann einen großen Einfluss auf eine Lösung mit fortschreitendem Versagen haben. Wenden Sie sich an Autodesk Support, bevor Sie den Degradationsparameter ändern.
- alpha
- alpha ist ein Gewichtungskoeffizient für die Spannungskomponenten in der durchschnittlichen Faserrichtung. Es wird davon ausgegangen, dass alpha eine lineare Funktion des Grads der Faserausrichtung ist. Zusammen werden alpha und beta verwendet, um die Auswirkungen von Spannungskomponenten in der durchschnittlichen Faserrichtung und Spannungskomponenten senkrecht zur durchschnittlichen Faserrichtung zu unterscheiden.
- beta
- beta ist ein Gewichtungskoeffizient für die Spannungskomponenten, die senkrecht zur durchschnittlichen Faserrichtung sind. Es wird davon ausgegangen, dass beta eine lineare Funktion des Grads der Faserausrichtung ist. Zusammen werden alpha und beta verwendet, um die Auswirkungen von Spannungskomponenten in der durchschnittlichen Faserrichtung und Spannungskomponenten senkrecht zur durchschnittlichen Faserrichtung zu unterscheiden.
Falls n, sigma_0oder sigma_max, alpha oder bet in der Materialdefinition auf null gesetzt (und damit nicht definiert) sind, werden stattdessen die in der Strukturschnittstellendatei (SIF-Datei) gespeicherten Werte verwendet. Für degradation_parameter ist kein Wert in der SIF-Datei gespeichert. Wenn dieser Wert in der Eingabedatei weggelassen ist, wird ein Vorgabewert von 1.0E-06 angewendet.
Abaqus/Explicit
Die Benutzer-Materialkonstanten für Abaqus/Explicit sind dieselben wie für Abaqus/Standard, mit einer Ausnahme: Der Degradationsparameter wird in Abaqus/Explicit-Simulationen nicht verwendet. Für ein Abaqus/Explicit-Modell würde die benutzerdefinierte Materialdefinition wie folgt aussehen:
*MATERIAL, NAME=Material_Name
*DEPVAR
11
*USER MATERIAL, CONSTANTS=5
n, sigma_0, sigma_max, alpha, beta