Basierend auf der vorhergehenden Beschreibung der Reaktionscharakteristiken eines mit kurzen Fasern gefüllten Kunststoffteiles wurde ein Multiscale-Materialmodell mit den folgenden Annahmen und Abhängigkeiten entwickelt:
- Die kurzen Verstärkungsfasern weisen weder Plastizität noch Bruch auf, sondern nur eine einfache linear-elastische Reaktion.
- Die Kunststoffmatrixkonstituente weist sowohl Plastizität als auch Bruch auf.
- Die idealisierte Matrixplasitzität und der idealisierte Matrixbruch des Modells berücksichtigen alle Faser-/Matrixenthaftungen im tatsächlichen Material.
- Alle Nichtlinearitäten im Verbundmaterial treten aufgrund von Nichtlinearitäten (Plastizität und Bruch) im Kunststoffmatrixmaterial auf.
- Plastizität und Bruch in der Kunststoffmatrixkonstituente werden durch die Spannung in der Kunststoffmatrixkonstituente hervorgerufen und nicht durch die homogenisierte Spannung im Verbundmaterial.
- Die Plastizitäts- und Bruchreaktionen der Kunststoffmatrixkonstituenten hängen stark von der Ausrichtung der Verstärkungsfasern ab.
- Nimmt der Grad der Faserausrichtung zu, erhöht sich auch die Abhängigkeit der Plastizitäts- und Bruchreaktionen der Kunststoffmatrixkonstituenten von der Lastrichtung, die relativ zur Durchschnittsrichtung der der Verstärkungsfasern verläuft.