Unter Schergeschwindigkeit versteht man die Geschwindigkeit der Scherdehnungsänderung über die Zeit.
Die Scherspannung ist das Verhältnis der Polymerverformung aufgrund einer Scherkraft.
Die Schergeschwindigkeit sollte unter dem kritischen Höchstwert für das Material liegen. (Sie können diesen Wert der Materialdatenbank entnehmen).
Wird das Qualitätsprognoseergebnis für ein Bauteil gelb oder rot dargestellt, muss der Grund dafür ermittelt werden. Ist eine hohe Schergeschwindigkeit dafür verantwortlich, können eventuell einige der nachstehend empfohlenen Änderungen Abhilfe schaffen.
Wird das Formteil überwiegend in grün mit einigen kleineren gelben Bereichen dargestellt, so kann es akzeptabel sein. Überprüfen Sie die anderen Ergebnisse jedoch sorgfältig, um zu sehen, wie und wo Sie weitere Verbesserungen vornehmen können.
Eine hohe Schergeschwindigkeit kann thermischen Materialabbau verursachen; das Material wird spröde und weist eine unzureichende Oberflächenbeschaffenheit auf.
Um die Schergeschwindigkeit in einem Bereich zu reduzieren, können Sie versuchen, die Materialviskosität zu erhöhen/reduzieren, den Polymerfluss durch die Kavität zu erleichtern und/oder einige der folgenden Empfehlungen zu befolgen:
Vergrößern Sie die Wanddicke.
Sie können die Wanddicke am Flussende oder in dünnwandigen Bereichen erhöhen.
Setzen Sie die Einspritzzeit herab.
Dadurch wird die Scherwärme erhöht, wodurch sich die Viskosität verringert.
Erhöhen Sie die Schmelzetemperatur.
Dadurch verringert sich auch die Viskosität.
Wählen Sie ein Material mit geringerer Viskosität (mit höherem MFI-Wert) aus.
Dieser Vorgang ermöglicht einen schnelleren Materialfluss.
Vergrößern Sie den Anschnitt.
Dadurch wird die Fließgeschwindigkeit bei einem bestimmten Einspritzdruck erhöht.