Informationen zum Vermessungsmodul

In diesem Abschnitt werden die zentralen Konzepte und Funktionen des Vermessungsmoduls vorgestellt.

Importieren - Berechnen - Analysieren - Verteilen

Vermessung enthält Werkzeuge zur Verarbeitung von Feldaufnahmen. Der grundlegende Arbeitsablauf umfasst folgende Schritte:

Feldcode

Mithilfe von Feldcodes werden die gemessenen Punkte im Feld gekennzeichnet. Der Feldcode gibt an, wie der Punkt in den Berechnungsvorgang eingebunden wird sowie in welchem Datenbankschema und in welcher Objektklasse der berechnete Punkt gespeichert wird. So stellt beispielsweise Feldcode 10 einen Festpunkt dar, Feldcode 21 eine Gebäudeecke und Feldcode 41 einen Schacht. Beim Feldcode handelt es sich um einen alphanumerischen Wert mit maximal 64 Zeichen.

Feldcodeliste

Mithilfe von Feldcodelisten können Sie die gemessenen Punkte Objektklassen zuordnen. So wird beispielsweise Feldcode 41 der Schacht-Objektklasse (WW_MANHOLE) in der Abwasserdatenbank zugeordnet. Sie können mit mehreren Feldcodelisten arbeiten. Sie können verschiedene globale Feldcodelisten definieren, z. B. eine für die einfache Vermessung und eine für die topografische Vermessung. Bei der Erstellung eines Projekts wählen Sie die entsprechende Feldcodeliste aus.

Vermessungsdatenbank

Im Vermessungsmodul werden Messungen, Berechnungseinstellungen und Ergebnisse in einem separaten Datenbankschema gespeichert. Festpunkte, die zur Ausgleichungsberechnung benötigt werden, können in einer beliebigen Fachschale auf dem Server gespeichert werden. Zudem können Sie die neuen Koordinaten auf jede beliebige Fachschale auf dem Server verteilen.

Vermessungs-Arbeitsbereich

Um Vermessung verwenden zu können, benötigen Sie ein Projekt , das die Vermessungs-Datenbank enthält, sowie Fachschalen, die Anschlusspunkte enthalten, und Fachschalen, auf die neue Punkte verteilt werden.

Berechnungsprojekt

In einem Berechnungsprojekt werden Messungen und Einstellungen für eine Ausgleichungsberechnung gespeichert. Sie importieren alle Messungen, die in einer Ausgleichung verarbeitet werden sollen, in ein Berechnungsprojekt. Sie können Messungen aus verschiedenen Instrumenten in einem Berechnungsprojekt zusammenfassen, z. B. GPS- und Tachymeter-Messungen.

Sitzung

Bei einer Sitzung handelt es sich um einen Satz von Messungen, der in ein Berechnungsprojekt importiert wurde. Eine Sitzung kann vom Typ GPS oder vom Typ Tachymeter sein. Bei Koordinaten wird jede Importdatei einer GPS-Sitzung zugeordnet. Bei Koordinatentransformationen können Sie die Transformationsparameter für jede Sitzung separat festlegen.

Bei Tachymeterdateien wird jede Station einer Tachymetersitzung zugeordnet. In einer Sitzung werden Beobachtungen gruppiert, die unter denselben Bedingungen vorgenommen wurden, z. B. eine GPS-Sitzung oder eine Tachymeterstation.

Festpunkte und Detailpunkte

In Feldaufnahmen werden zwei Arten von Punkten unterschieden: Festpunkte und Detailpunkte. In den Messungsdateien sind die Punkte entweder als Festpunkt oder als Detailpunkt klassifiziert.

Festpunkt – Geodätischer Punkt, z. B. eine Steuerungsstation, ein Anschlusspunkt oder ein geodätischer Netzpunkt. Bei Festpunkten handelt es sich entweder um Punkte mit bekannten Koordinaten, die in der Datenbank gespeichert sind (fester Punkt), oder um neue Punkte, z. B. eine freie Station.

Detailpunkt – Gemessener Punkt, der die Position eines Objekts der realen Welt bestimmt, z. B. eine Gebäudeecke, ein Schacht oder ein Grenzpunkt. Im Gegensatz zu Festpunkten werden sie nicht als Station verwendet, und sie sind kein Teil des geodätischen Netzes.

Referenzpunkte und bestehende Detailpunkte

Referenzpunkt – Fester Punkt, der in der Datenbank gespeichert ist. Vor der Durchführung einer Ausgleichungsberechnung suchen Sie für jeden Festpunkt in der Datenbank nach einem Referenzpunkt. Festpunkte, die über keine Referenz in der Datenbank verfügen, werden im Ausgleichungsprozess als neue Punkte eingeführt.

Bestehender Detailpunkt – Detailpunkt, der in der Datenbank gespeichert ist. Vor der Durchführung einer Ausgleichungsberechnung können Sie nach vorhandenen Detailpunkten suchen. Wenn Sie beispielsweise einen Detailpunkt erneut gemessen haben, um die Koordinaten zu verbessern bzw. zu validieren, können Sie den vorhandenen Punkt dem Ausgleichungsprozess hinzufügen.

Identische Punkte

Detailpunkte werden gewöhnlich mehr als einmal gemessen. So können Sie beispielsweise einen Detailpunkt von unterschiedlichen Stationen messen, sodass die Messung ausreichend bestimmt ist. Bei identischen Punkten handelt es sich um Detailpunkte, die mehrmals gemessen wurden. Für die Ausgleichung werden identische Punkte zusammengeführt und als ein unbekannter neuer Detailpunkt eingeführt.

Verschiebbare Punkte

Bei verschiebbaren Punkten handelt es sich entweder um Detailpunkte oder um feste Punkte, die bereits in der Datenbank gespeichert sind. Verschiebbare Punkte verfügen über bekannte Koordinaten, die als Beobachtung in den Ausgleichungsprozess eingeführt werden. Durch die Einführung verschiebbarer Punkte werden die neuen Punkte gut in die lokale Situation eingefügt.

Verteilte Punkte

Nach der Berechnung verteilen Sie die in der Vermessungsdatenbank gespeicherten neuen Punkte auf ihre Zielfachschalen. Sie können einen Punkt je nach den in der Feldcodeliste festgelegten Verteilungsregeln auf mehrere Fachschalen und auf mehrere Objektklassen verteilen.