Die Temperatur am Anspritzpunkt ändert sich während der Nachdruck- und Abkühlphasen in Richtung der Werkzeugtemperatur, da während dieser Phasen ein vernachlässigbares Fliessen aus dem Schneckenvorraum auftritt.
Die Temperatur am Anspritzpunkt wirkt sich auf den Schmelzefluss in das Formteil während der Nachdruckphase in der Regel in Form einer Durchflussminderung aus. Um realistische Verzugswerte zu erhalten, ist es wichtig, die Temperatur am Anspritzpunkt während der Nachdruck- und Abkühlphasen zu berücksichtigen.
Die Berechnung der Kühlung in einem Anspritzpunkt beginnt, wenn die Fließgeschwindigkeit dort einen bestimmten, niedrigen Wert für die Anspritzkühlung unterschreitet. Bei diesem Wert handelt es sich um eine sehr geringe Fließgeschwindigkeit, die so niedrig ist, dass der darauffolgende Einfluss der Schneckenvorraumtemperatur auf die Anspritztemperatur vernachlässigt werden kann. Sobald die Kühlung an einem Punkt begonnen hat, wird diese dort unabhängig von der Fließgeschwindigkeit fortgesetzt. In Abhängigkeit vom analysierten Modelltyp werden unterschiedliche Berechnungsmethoden für die Kühlung eingesetzt. In allen Fällen werden die entsprechenden Werte für die lokale Werkzeugtemperatur, HTC-Werte und temperaturabhängigen Materialeigenschaften verwendet.