Automatische Konvergenzbeurteilung

Die automatische Konvergenzbeurteilung bestimmt, wann eine Lösung konvergiert. Wenn die Lösung sich nicht mehr ändert, wird die Berechnung automatisch angehalten. Sie untersucht kleine und große Frequenzänderungen im gesamten Lösungsfeld und evaluiert die lokalen und globalen Fluktuationen aller Freiheitsgrade.

Die automatische Konvergenzbeurteilung wird automatisch für die gleichen Analysetypen als "Intelligente Lösungssteuerung" aktiviert. Die automatische Konvergenzbeurteilung wird aktiviert oder deaktiviert, indem Sie im Dialogfeld "Lösungssteuerungen" auf die Schaltfläche "Erweitert" klicken und "Automatische Konvergenzbeurteilung" aktivieren oder deaktivieren.

Mit der automatischen Konvergenzbeurteilung muss nicht mehr ausprobiert werden, ob eine Lösung abgeschlossen ist. Es werden vier unterschiedliche Parameter ausgewertet, und Sie können die Stufen der Schwellenwerte/Kriterien mithilfe des Schiebereglers ändern. Vorgabemäßig ist das Kriterium auf einen mittleren Wert eingestellt, zwischen "Lose" und "Eng". Dies bietet eine geeignete Konvergenz für viele verschiedene Analysen. "Geeignet" bedeutet, dass die Konvergenzkriterien streng sind, aber nicht erschöpfend. Sie berücksichtigen eine 1%ige Variation in der Zusammenfassung der Trends, die konvergieren. Dies ist für die meisten Analysen geeignet, außer für die unten aufgeführten.

Ändern Sie die Einstellung des Schiebereglers zu "Lose" für eine "vorläufige" Analyse, die keine extrem hohe Genauigkeit zum Ziel hat. Diese Berechnungen sind sehr nützlich, um die Trends in einer Konstruktion zu identifizieren. Die Konvergenz wird in der Regel weniger Iterationen enthalten, aber die Ergebnisse sind möglicherweise nicht so genau. Ändern Sie den Schieberegler zu "Eng", um strengere Konvergenzkriterien aufzurufen. Dies ist nützlich für eine endgültige Analyse, in der ein hohes Maß an Konvergenz und Genauigkeit erforderlich ist.

Es wurde beobachtet, dass bei einigen Analysen, in denen aerodynamisch oder hydrodynamisch bedingte Kräfte relevant sind, die Lösung möglicherweise als konvergiert gilt und durch die automatische Konvergenzbeurteilung angehalten wird, bevor sich die Kräfte nicht mehr ändern. Die Kräfte in solchen Analysen (z. B. aerodynamische Strömungen über dünne Körper) benötigen häufig viele Hunderte von Iterationen, um vollständig konvergierte Kraftwerte zu erreichen. Möglicherweise sind zusätzliche Iterationen nötig, deren Anzahl über den Werten liegt, bei denen die automatische Konvergenzbeurteilung die Berechnung anhält. In solchen Fällen wird empfohlen, die automatische Konvergenzbeurteilung zu deaktivieren und weitere Iterationen auszuführen. Überwachen Sie die Kräfte manuell, um sicherzustellen, dass sie sich nicht mehr ändern.

Darüber hinaus können für Strömungen, die nur auf dem Scherwiderstand für ihren Druckverlust basieren, wie z. B. die Strömung im Rohr, weitere Iterationen zum Konvergieren erforderlich sein. Bei diesen Analysen kann es passieren, dass die vorgegebene Einstellung des Schiebereglers die Berechnung vorzeitig abbricht. Es wird aus diesem Grund empfohlen, die Einstellung für Analysen der Rohrströmung, die keinen Formwiderstand enthalten, in "Eng" zu ändern.

Es wird nicht empfohlen, sich auf automatische Konvergenzbeurteilung für transiente Analysen zu verlassen, die keine Gleichgewichtslösung erreichen, wie z. B. für Rotations- und Bewegungsanalysen oder Analysen zu Wirbelablösung. Aufgrund ihrer Natur werden keine dieser Analysetypen typischerweise jemals einen numerisch konvergierten Status erreichen, der die automatische Konvergenzbeurteilung erfüllt. Es wird aus diesem Grund empfohlen, die Kriterien für das Anhalten basierend auf der gewünschten Zeitspanne der Analyse oder anderer physischer Ziele, manuell auszuwählen.

Kriterien für den automatischen Stopp

Mehrere Konvergenzkriterien zeigen eine konvergierte Lösung an und beenden die Analyse. Diese Kriterien sind:

Unmittelbarer Konvergenzkurvenanstieg

Für dieses Kriterium werden die Neigungen der Konvergenzdaten der Größen in der Konvergenzüberwachung von einer Iteration oder einem Zeitschritt zum Nächsten evaluiert. Der Minimum-, Maximum- und der Mittelwert aller abhängigen Variablen wird untersucht. Wenn die maximale unmittelbare Neigung in allen Daten unterhalb der festgelegten Stufe liegt, wird die Lösung angehalten.

Zeitgemittelter Konvergenzkurvenanstieg

Die Neigung der Konvergenzdaten über mehrere Iterationen oder Zeitschritte wird ausgewertet. Die Mindest -, Höchst - und Mittelwerte der abhängigen Variablen werden berücksichtigt.

Zeitgemittelte Konvergenzkurvenkonkavität

Die Ableitung des maximalen zeitgemittelten Konvergenzkurvenanstiegs wird evaluiert. Die Ableitung ist ein Maß für die Konkavität oder gibt an, ob die Kurve sich abflacht (Neigung verringert sich) oder ansteigt (Neigung steigt an). Wenn die Konkavität unter eine vorher festgelegte Stufe fällt, wird die Lösung angehalten.

Variable Feldfluktuationen

Die Fluktuation der abhängigen Variablen zum Mittelwert wird untersucht. Diese ist ein Maß für die Standardabweichung. Wenn die Fluktuation oder Abweichung sich unterhalb der festgelegten Stufe befindet, wird die Lösung angehalten.