Übersicht:
Das Schädigungsmodell simuliert den Schädigungsbeginn und das fortschreitende Wachstum für elastisch-sprödes, orthotropes Material, z. B. einen Verbundwerkstoff. Das Modell soll in erster Linie der Simulation von faserverstärkten Verbundwerkstoffen dienen. Das Schädigungsmodell beschreibt drei Phasen des Materialverhaltens:
Im Modell ist die Schädigung in Materialien durch die Degradierung der Steifheit gekennzeichnet. Es wird davon ausgegangen, dass die Fasern der Verbundwerkstoffe parallel sind und in der Richtung der Materialachse 1 des Elements verlaufen. Es werden vier verschiedene Ausfallarten berücksichtigt:
Das Materialverhalten wird definiert als σ = Cdε, wobei Cd die elastische Matrix ist, die die Schädigung widerspiegelt und folgendermaßen berechnet wird:
Dabei gilt:
Schädigungsbeginn
Bei den Kriterien für den Schädigungsbeginn werden vier unterschiedliche Schädigungsmodi berücksichtigt, die sich folgendermaßen darstellen:
Modus I: Faserspannung (![]() |
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Modus II: Faserkomprimierung (![]() |
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Modus III: Matrixspannung (![]() |
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Modus IV: Matrixkomprimierung (![]() |
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Dabei gilt:
,
und
sind die Komponenten des effektiven Spannungszugs,
, der sich aus
=Mσ berechnet. σ ist die Nominalspannung und M ist der Schädigungsoperator, der wie folgt definiert ist:
Die internen Schädigungsvariablen df, dm und ds werden von den Schädigungsvariablen dft, dfc, dmt und dmc entsprechend der vier Modi abgeleitet:
df = …
dm = …
ds = 1-(1-dft)(1-dfc)(1-dmt)(1-dmc)
Die Gleichungen für die Schädigungsvariablen dft, dfc, dmt, und dmc sind unten angegeben.
Schädigungsentwicklung:
Basierend auf dem Schädigungsbeginn im vorherigen Abschnitt wird hier die Entwicklung der Schädigungsvariablen für jeden Modus definiert. Um die Netzabhängigkeit bei der Materialerweichung zu verringern, werden Äquivalentspannung und Verschiebung eingeführt.
Äquivalentspannungen und Verschiebungen sind für jeden der vier Schädigungsmodi definiert:
wobei δij = Lcεij und Lc, die charakteristische Länge, als Quadratwurzel des Integrationspunktbereichs berechnet wird. Der Operator <x> ist der Macauley-Operator, der als <x> = (x +|x|)/2 definiert ist.
Basierend auf den Äquivalentspannungen und Verschiebungen wird die Schädigungsvariable wie folgt berechnet:
wobei i den vier Modi I bis IV entspricht (oder dft, dfc, dmt und dmc). Die Ergebnisse liegen im Bereich von 0 bis 1, wobei 0 angibt, dass keine Schädigung vorliegt und das Element eine volle Last tragen kann, und 1 gibt an, dass eine vollständige Schädigung vorliegt und das Element keine Last in der entsprechenden Richtung tragen kann.
δ0eq und σ0eq sind die äquivalente Anfangsverschiebung und Spannung, bei der das Anfangskriterium erreicht wurde. Sie sind wie folgt definiert:
.
δfeq = 2Gci/σ0eq ist die äquivalente Verschiebung, bei der das Material in diesem Ausfallmodus vollständig beschädigt ist, wobei Gci, die durch den Ausfallmodus i verbrauchte Energie (Spannung oder Komprimierung) die Schädigungsentwicklung bestimmt.
Die maximale Größe des finiten Elements für jedes Schädigungsgesetz ist Lc <= 2 * EiGci / (Xi)2, wobei Ei, Gci und Xi jeweils das Elastizitätsmodul, die Bruchenergie und die Bruchfestigkeit darstellen. i entspricht wiederum den vier Schädigungsmodi von I bis IV (oder entsprechende Bezeichnung abhängig von der Variablen).
Stabilisierung bei Schädigung und viskose Regularisierung:
Ein verallgemeinertes Duvaut-Lions-Schema zur viskosen Regularisierung wird eingeführt, um Konvergenzschwierigkeiten durch Materialerweichung und Steifigkeitsdegradation in einer impliziten Analyse zu überwinden. Im Regularisierungsschema wird eine viskose Schädigungsvariable definiert als
ηi ist der Viskositätskoeffizient, der die Relaxationszeit des viskosen Systems darstellt, und di ist die Schädigungsvariable, die im nichtviskosen Modell evaluiert wird, wobei i einen Schädigungsmodus angibt (I bis IV, oder ft, fc, mt und mc entsprechend der Variablen). Die regularisierte Schädigungsvariable wird aktualisiert als:
Das beschädigte Verhalten des viskosen Materials wird als σ = Cd(dν)ε angegeben. Ein kleiner Viskositätsparameter verbessert in der Regel die Konvergenzrate des Modells im Erweichungsschema, ohne die Ergebnisse zu beeinflussen.
Weitere Analysen von Interesse sind:
Viskoser Energieverbrauch:
Referenzen: