Das Dialogfeld "Turbulenz" dient zum Aktivieren oder Deaktivieren von Turbulenz, zur Auswahl des Turbulenzmodells und zum Ändern von Parametern des Modells.
Wählen Sie Laminar, um eine laminare Strömung zu simulieren.
Wählen Sie Turbulent(Vorgabeeinstellung), wenn Sie eine turbulente Strömung simulieren möchten. Die meisten Strömungen in der Technik sind turbulente Strömungen.
Wenn nicht klar ist, ob eine Strömung als laminare oder turbulente Strömung analysiert werden soll, probieren Sie es zuerst mit der Einstellung "Laminar". Wenn es sich tatsächlich um eine turbulente Strömung handelt, wird die Berechnung in der Regel innerhalb der ersten 10 bis 15 Iterationen divergieren. Ändern Sie die Einstellung in "Turbulent", und beginnen Sie erneut ab Iteration 0.
Turbulenzmodell |
Empfohlene Verwendung |
Anmerkungen |
k-epsilon |
Gut geeignet für die meisten Anwendungen |
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SST K-Omega |
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SST K-Omega SAS (Scale Adaptive Simulation) |
Strömungen mit transienten Turbulenzstrukturen, z. B.:
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SST K-Omega RC (Smirnov-Menter) |
Strömungen mit starker Krümmung, wie z. B. jene, die häufig in Zyklonabscheidern vorkommen. |
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SST K-Omega RC (Hellsten) |
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SST K-Omega DES (Detached Eddy Simulation) |
Getrennte externe Aerodynamikströmungen und Aerodynamikströmungen mit hoher Reynoldszahl |
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RNG |
Wiederanlegepunkt für getrennte Strömungen, insbesondere Strömungen über eine rückwärtsgewandte Stufe |
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Low-Re k-epsilon-Modell |
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Mischungsweg |
Einige interne natürliche Konvektionsanalysen |
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Wirbel-Viskosität (Eddy) |
Turbulente Strömungen mit niedriger Geschwindigkeit und einige Strömungen mit natürlicher Konvektion. |
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Zusätzliche Anmerkungen zu SST K-Omega
"Autom. Start" steuert den automatischen Turbulenzen-Startalgorithmus (ATSU-Algorithmus).
Dieser Algorithmus führt eine Reihe von Schritten aus, um Lösungen für turbulente Strömungen zu gewinnen. Der Algorithmus beginnt mit 10 Iterationen unter Verwendung eines Modells mit konstanter Wirbelviskosität. Das heißt, die K- und Epsilon-Gleichungen werden nicht berechnet. Mit dieser Lösung als erster Schätzung wird das Zweigleichungs-Turbulenzmodell gestartet. In Iteration 10 zeigen die Daten der Konvergenzüberwachung eine Spitze für die K- und Epsilon-Gleichungen. Anschließend werden weitere Schritte durchgeführt, um allmählich zum konvergierten Ergebnis zu gelangen. Diese Schritte können nach 10, 20 und 50 Iterationen Spitzen in den Daten der Konvergenzüberwachung zur Folge haben. Nach 50 Iterationen wird der ATSU-Algorithmus automatisch deaktiviert.
Wenn "Sperren bei" ausgewählt ist, bleibt der ATSU-Algorithmus während der gesamten Analyse aktiv, bis der Benutzer ihn manuell durch Klicken deaktiviert. Wenn Konvergenzschwierigkeiten nach Iteration 50 auftreten (Divergenz innerhalb von 10 Iterationen), sollten Sie "Sperren bei" aktivieren. Bei aktiviertem ATSU-Algorithmus sollten Sie mindestens 200 Iterationen ausführen, um sicherzustellen, dass die Lösung für die turbulente Strömung konvergiert.
Wenn "Erweitern" ausgewählt ist, wird eine erweiterte Version des ATSU-Algorithmus aktiviert. Diese Methode eignet sich für schwierige Analysen, insbesondere Analysen kompressibler Strömungen. Mit dieser Version des Algorithmus sollten mindestens 400 Iterationen ausgeführt werden.
Das "Verhältnis Turb./Lam." ist das Verhältnis zwischen der effektiven (turbulenten) Viskosität und dem laminaren Wert. Er dient zur Schätzung der effektiven Viskosität zu Beginn der Analyse der turbulenten Strömung. Bei den meisten Analysen turbulenter Strömungen ist die effektive Viskosität um 2-3 Größenordnungen höher als der laminare Wert. Der Vorgabewert ist in der Regel für die meisten Strömungen geeignet.
Für das Mischungsweg-Modell stellt das "Verhältnis Turb./Lam." die obere Grenze für die Wirbelviskosität dar. Die Freiströmungs-Wirbelviskosität erreicht bei diesem Wert ihr Maximum.
Für das Wirbelviskositätsmodell (Eddy) ist dies die Wirbelviskosität, auch wenn Sie den Wert bei einem Neustart ändern.
Für alle anderen Modelle (K-Epsilon, RNG, Modell mit niedriger Reynoldszahl) ist der angegebene Wert der Ausgangspunkt oder Startwert für die Wirbelviskosität.
Häufig ist es nützlich, für Strömungen, bei denen ein kleiner Hochdruckstrahl in eine große Druckkammer schießt, den Wert von "Verhältnis Turb./Lam". auf 1000 oder sogar 10,000 zu erhöhen. Solche Strömungen sind in der Regel impulsinduziert und profitieren von einer größeren turbulenten Viskosität am Anfang der Berechnung.
Im Dialogfeld Erweitert stehen weitere Parameter zur "Optimierung" des Turbulenzmodells zur Verfügung. Die meisten Parameter werden im Abschnitt Theoretische Beschreibung für die jeweilige turbulente Strömung erläutert und sollten generell nicht geändert werden, sofern Sie nicht sehr vertraut mit der Theorie der Zweigleichungs-Turbulenz sind. Die folgenden Parameter können jedoch mit etwas mehr Flexibilität modifiziert werden:
Der Turbulenzintensitätsfaktor steuert die turbulente kinetische Energie in der Einlassströmung. Der Vorgabewert beträgt 0.05 und sollte selten größer als 0.5 sein. Die Formel zur Berechnung der turbulenten kinetischen Energie am Einlass lautet:
I ist der Intensitätsfaktor, und U, V und W sind Geschwindigkeitskomponenten.
"Intelligente Wandformulierung" ist eine skalierbare Wandformulierung, welche die Stabilität und Genauigkeit von SST-Turbulenzmodellen verbessert. Sie verringert die Empfindlichkeit von Ergebnissen in Bezug auf den Grad der Netzverfeinerung entlang der Wand.
"Intelligente Wandformulierung" ist vorgabemäßig für die SST K-Omega-Modelle aktiviert.
Darüber hinaus kann "Intelligente Wandformulierung" für K-Epsilon aktiviert werden. Es hat sich gezeigt, dass dieser Parameter in folgenden Situationen gute Dienste leistet:
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