Gummi-, Graphit- und Karbonmaterialien in Gleitlagern

Gummi

Gummi eignet sich für Lager, die in verunreinigtem Wasser oder korrosiven Lösungen betrieben werden. Die Auskleidung muss die Öffnungen einschließen und immer durchflossen werden. Andernfalls können die Lager brechen. Die maximale spezifische Belastung liegt für Gleitgeschwindigkeiten von 0.5 m/s bei 0.35 MPa. Die maximale Gleitgeschwindigkeit beträgt 5 m/s und die maximale Temperatur 65 °C. Lager für Pumpen, hydraulische Turbinen, Schiffswellen und bestimmte chemische Geräte werden durch Vulkanisation von Gummi in Stahlbuchsen erzeugt.

Kohlenstoffmaterial, Graphit

Kohlenstoffmaterialien und Graphit verfügen über eine geringe Stoßfestigkeit, dehnen sich bei Wärme nur wenig aus und bieten eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Zudem sind sie widerstandsfähig gegenüber Temperaturschocks und einer Vielzahl von Chemikalien. Kohlenstoffmaterialien eignen sich für Lager ohne Schmierung (eine gewisse Umgebungsfeuchtigkeit ist erforderlich), für Wasser sowie für hohe und niedrige Temperaturen. Sie verfügen über einen Reibungskoeffizienten von 0.15 bis 0.25 ohne Schmierung, für eingeschränkte Schmierung ist der Koeffizient 0.05 bis 0.1. Die Betriebstemperaturen reichen von -200 bis +500 °C.

Die Welle kann aus Grauguss, gehärtetem Chrom- oder Nitrierstahl, Glass, Keramik oder Ähnlichem bestehen. Aluminiumlegierungen sind nicht geeignet. Die Summe der Oberflächenrauheit für die Gleitflächen sollte maximal 0.6 Mikrometer betragen. Wellen ohne Schmierung werden als Gleitlager in der chemischen, Lebensmittel- und Nuklearindustrie eingesetzt.