In der vorgegebenen Ordnerstruktur für Programm- und Support-Dateien werden die Dateien in logischen Gruppen organisiert.
Wenn die vorgegebene Anordnung der Programm- und Support-Dateien nicht Ihren Anforderungen entspricht, können Sie diese ändern. Einige Anwendungen suchen jedoch in spezifischen Verzeichnissen nach bestimmten Dateien. Bei Änderungen sollten Sie daher überprüfen, ob es zu Konflikten mit den Anforderungen dieser Anwendungen kommt. Wenn nicht der vollständige Dateipfad mit Laufwerk und Ordner angegeben ist, findet das Programm nur Dateien in den programmeigenen Bibliothekssuchpfaden.
Das Programm referenziert das Benutzerprofil des Betriebssystems, um zu ermitteln, wo die benutzerdefinierten lokalen und Roaming-Dateien gespeichert werden sollen. Mit den folgenden Systemvariablen kann auf den Speicherort der Ordner Local und Roaming zugegriffen werden:
- LOCALROOTPREFIX: Speichert den vollständigen Pfad zum Stammordner, in dem die lokalen benutzerdefinierbaren Dateien installiert wurden.
- ROAMABLEROOTPREFIX: Speichert den vollständigen Pfad zum Stammordner, in dem die durchsuchbaren benutzerdefinierbaren Dateien installiert wurden.
Ab AutoCAD 2013 SP1 werden die reservierten Dateien acad<Versionsnummer>.lsp und acad<Versionsnummer>doc.lsp sowie deren Nachfolgedateien unter Windows und AutoCAD 2014 für Mac aus den vorgegebenen Installationsordnern des Produkts geladen. Je nach Einstellung der Systemvariablen SECURELOAD gibt die Systemvariable TRUSTEDPATHS die Ordner an, aus denen AutoCAD-basierte Produkte andere Dateien, die Code enthalten, laden und ausführen können. Darüber hinaus steuert die Systemvariable LEGACYCODESEARCH, ob der für die Option "In folgendem Ordner beginnen" angegebene Ordner nach ausführbaren Dateien durchsucht wird.
Anmerkung: AutoLISP-Anwendungen werden von AutoCAD LT nicht unterstützt.
Der folgende AutoLISP-Beispielcode definiert den Befehl CUSTFILES und öffnet das Verzeichnis, in dem die serverbasierten benutzerdefinierbaren Dateien gespeichert wurden, im Explorer.
Anmerkung: Der Befehl SHELL ist nur unter Windows verfügbar, und AutoLISP steht in AutoCAD LT nicht zur Verfügung.
(defun c:custfiles ()
(command "shell"
(strcat "explorer \"" (getvar "roamablerootprefix") "\"")
)
(princ)
)
Bibliothekssuchpfad
Der Bibliothekssuchpfad gibt an, wo das Programm nach Dateien sucht, wenn Sie keinen vollständigen Pfad angeben:
- In folgendem Ordner beginnen Dieser Ordner wird entweder durch den Ordner bestimmt, in dem auf eine Datei doppelt geklickt wird (Windows oder Mac OS) oder durch das Attribut "In folgendem Ordner beginnen" über ein Verknüpfungssymbol unter Windows. (Systemvariable STARTINFOLDER)
- Ordner, in dem die aktuelle Zeichnungsdatei enthalten ist. (Systemvariable DWGPREFIX)
- Ordner des Projektnamens für eine externe Referenzdatei, wie z. B. ein Bild, eine XRef oder eine Unterlage. (Systemvariable PROJECTNAME)
- Ordner, die in den Support-Datei-Suchpfaden des Programms aufgeführt sind. (Systemvariable ACADPREFIX)
- Ordner, der die installierten Dateien für das Programm enthält.
Je nachdem, in welcher Umgebung Sie sich befinden, sind einige der Ordner möglicherweise identisch.
Wichtig: Ab der AutoCAD-Version 2016 bestimmt die Systemvariable LEGACYCODESEARCH, ob der für die Option "In folgendem Ordner beginnen" angegebene Ordner nach ausführbaren Dateien durchsucht wird. Da der Startordner und die Zeichnungsordner häufig Ziele für Malware sind, wird empfohlen, dass Sie LEGACYCODESEARCH auf 0 gesetzt lassen, das heißt deaktiviert.
Wenn sich eine Datei nicht in diesem Suchpfad befindet, müssen Sie den vollständigen oder den relativen Pfadnamen und den Dateinamen angeben, damit das Programm diese Datei finden kann. Wenn Sie beispielsweise die Datei part5.dwg in Ihre aktuelle Zeichnung einfügen möchten und sich die Datei nicht im Bibliothekssuchpfad befindet, müssen Sie den vollständigen Pfadnamen oder einen relativen Pfadnamen basierend auf einem gültigen Pfad in den Bibliothekssuchpfad eingeben. Nachfolgend wird ein relativer Pfad angezeigt:
Befehl: -insert
Blocknamen eingeben oder [?]: /files2/olddwgs/part5
Ordnerstruktur
Das Programm verwendet eine Baumstruktur aus Ordnern und Unterordnern. Zusätzliche Dateien, wie beispielsweise AutoLISP-Anwendungen (nicht in AutoCAD LT), Anpassungsdateien oder Anwendungen von Drittanbietern sollten getrennt von den installierten Programm- und Support-Dateien gespeichert werden. So lassen sich schneller mögliche Konflikte nachverfolgen, und einzelne Anwendungen lassen sich ohne Auswirkungen auf die anderen upgraden.
Der vorgegebene Speicherort für das Programm ist der Ordner Programme unter Windows und Anwendungen unter Mac OS. Sie können auf der gleichen Ebene einen neuen Ordner erstellen, beispielsweise /AcadApps, und die benutzerspezifischen Programme, Anpassungsdateien und anderen Anwendungen von Drittanbietern in Unterordnern auf der nächsten Ebene speichern. Wenn Sie mehrere Zeichnungsordner benötigen (für getrennte Jobdateien), können Sie einen Ordner wie /AcadJobs mit Unterordnern für die einzelnen Jobs erstellen.
Suchverfahren für Befehle
Wenn Sie einen Befehl eingeben, wird dieser von der Anwendung in mehreren Schritten auf seine Gültigkeit geprüft. Bei einem Befehl kann es sich um Folgendes handeln:
- einen integrierten Befehl oder eine integrierte Systemvariable.
- einen externen Befehl oder Aliasnamen, der in der Datei acad.pgp (oder in AutoCAD LT in der Datei acadlt.pgp) definiert ist.
- einen AutoKorrektur-Eintrag für einen Befehl in der Datei autoCorrectUserDB.pgp.
- einen Synonymeintrag für einen Befehl in der Datei acadSynonymsGlobalDB.pgp.
- einen benutzerdefinierten AutoLISP-Befehl.
- einen benutzerdefinierten Befehl einer ObjectARX- oder Managed .NET-Anwendung.
- einen Gerätetreiberbefehl.
Anmerkung: AutoLISP-, ObjectARX- und Managed .NET-Anwendungen werden von AutoCAD LT nicht unterstützt. Managed .NET-Anwendungen werden unter Mac OS nicht unterstützt.
Sie können einen Befehl in der Befehlszeile eingeben oder ihn über die Benutzeroberfläche starten. Befehle können auch über eine Skriptdatei oder eine AutoLISP-, ObjectARX- oder Managed .NET-Anwendung gestartet werden.
Die folgende Liste beschreibt die Suchreihenfolge beim Prüfen eines Befehlsnamens.
- Wenn eine Null-Eingabe erfolgt (LEERTASTE oder EINGABETASTE), verwendet das Programm den Namen des letzten ausgegebenen Befehls. Vorgegeben ist der Befehl HILFE
- Der Befehl wird mit der Liste der vorgegebenen Befehle verglichen. Wenn der Befehl in der Liste aufgeführt ist und ohne voranstehenden Punkt (.) eingegeben wurde, vergleicht des Programm den Befehl mit einer Liste undefinierter Befehle. Wenn der Befehl nicht definiert ist, wird die Suche fortgesetzt. Ansonsten wird der Befehl ausgeführt, es sei denn, dies ist aus anderen Gründen nicht möglich. Unter Umständen kann der Befehl nicht transparent oder im Perspektivmodus ausgeführt werden.
- Der Befehlsname wird mit den Befehlen verglichen, die durch Gerätetreiber und durch den Treiber für die Anzeige definiert werden.
- Der Befehl wird mit den externen Befehlen verglichen, die in der Programmparameterdatei definiert sind. Wenn sich der Befehl auf einen definierten externen Befehl bezieht, wird der Befehl ausgeführt, und die Suche wird abgeschlossen.
- Der Name des Befehls wird mit der Liste der von AutoLISP- bzw. ObjectARX- oder Managed .NET-Anwendungen definierten Befehlen verglichen. Autoload-Befehle werden an dieser Stelle geladen. (In AutoCAD LT nicht verfügbar)
- Da Programm vergleicht den Namen des Befehls mit der Liste der Systemvariablen. Wenn sich der Name in der Liste befindet, wird der Befehl SETVAR ausgeführt, bei dem die Eingabe als Variablenname verwendet wird.
- Wenn der Befehlsname einem Befehlsalias, AutoKorrektur-Namen oder Synonym aus der zugehörigen Programmparameterdatei entspricht, wird der erweiterte Befehlsname verwendet, und der Suchvorgang beginnt erneut mit der Liste der vorgegebenen Befehle.
- Wenn alle vorangegangenen Schritte nicht zu einem Ergebnis führen, wird die Suche abgebrochen, und es wird eine Meldung ausgegeben, dass ein unbekannter Befehl eingegeben wurde.