Das Feld MPSTIF/MDE dient zum Definieren der Reaktion des Verbundmaterials nach einem Matrixversagen. Sie kann je nach Ihren Anforderungen die Bedeutung von zwei verschiedenen Werten annehmen. Besonders wenn Sie eine energiebasierte Degradation des Verbundmaterials benötigen, repräsentiert dieser Wert die vom Verbundmaterial vor und nach einem Matrixversagen abgeführte Gesamtenergie. Andernfalls repräsentiert dieser Wert einen Anteilswert zum Definieren der beschädigten E-Module der Matrixkonstituente, nachdem ein Ausfall der Matrixkonstituente aufgetreten ist.
"Matrixsteifheit nach Ausfall" ist ein Anteilswert zum Definieren der beschädigten E-Module der Matrixkonstituente, nachdem ein Ausfall der Matrixkonstituente aufgetreten ist. Genau gesagt handelt es sich hierbei um das Verhältnis der ausgefallenen Matrixkonstituentenmodule zu den nicht ausgefallenen Matrixkonstituentenmodulen. Beispielsweise würde für unidirektionale und gewebte Materialien der Wert 0.10 angeben, dass nach dem Eintritt eines Matrixversagens an einem Integrationspunkt alle sechs Matrixkonstituentenmodule ( , , , , , ) auf 10 % der ursprünglichen unbeschädigten Matrixkonstituentenmodule reduziert werden. Der Wert für Matrixsteifheit nach Ausfall muss größer als 0.0 und kleiner oder gleich 1.0 sein. Wenn das Feld MPSTIF nicht angegeben ist, wird der Vorgabewert 0.10 angenommen. Experimentellen Daten ist zu entnehmen, dass 10 % einen zulässigen Wert für die Matrixdegradation in einem multidirektionalen Verbundlaminat, bestehend aus unidirektionalen Lagen, darstellt, während 70 % eine akzeptable Degradation für aus gewebten Lagen bestehende Laminate ist.
Der Wert des Felds MPSTIF kann starke Auswirkungen auf die Reaktion einer mehrschichtigen Verbundstruktur nach einem Versagen haben, da diese Konstante weitgehend verantwortlich ist für die Rate, mit der lokale Lasten nach dem lokalen Versagen einer Matrixkonstituente neu verteilt werden.
Wenn Sie eine energiebasierte Degradation anfordern, repräsentiert dieses MDE-Feld die Gesamtenergie des Verbundmaterials vor und nach einem Matrixversagen. Nach einem Matrixversagen werden , , , und gemäß der linearen Degradation in Anhang A.7 degradiert. In dem Maße, wie die Dehnung jenseits des anfänglichen Matrixversagens ansteigt, werden die Eigenschaften des Verbundmaterials entsprechend der zugeführten Matrixdegradationsenergie, der Dehnung und Spannung des Verbundmaterials beim Versagen und des Elementvolumens reduziert. Weitere Informationen zur Matrixdegradationsenergie finden Sie im Theoriehandbuch.
Wenn eine zu geringe Matrixdegradationsenergie angegeben ist, werden die Eigenschaften des Verbundmaterials sofort (statt allmählich) nahezu auf null reduziert, sobald das Kriterium für das Matrixversagen den Wert 1.0 überschreitet. Weitere Informationen finden Sie in Anhang A.7 und im Theoriehandbuch.