Bandbreitenanforderungen für Revit Server

Beachten Sie die folgenden Empfehlungen für das Verhältnis von Leistung und Infrastrukturkosten bei der Einrichtung von Revit Server.

Einführung

Bei der Einrichtung von Revit Server ist das richtige Verhältnis von Kosten, Benutzerproduktivität und Ressourcenbedarf wichtiger anzustrebender Aspekt. Wenn nicht genügend Bandbreite verfügbar ist, kommt es zu Leistungseinbußen. Bei überschüssiger Bandbreite wird eine gute Leistung eventuell auf Kosten anderer Funktionen erzielt. In diesem Dokument (einer Aktualisierung einer älteren Version) versuchen wir, Hinweise zur Mindestbandbreite für eine die Benutzer zufriedenstellende Funktionsweise von Revit Server zu geben. Dabei haben wir den aktuellen Kenntnisstand von Autodesk bezüglich der Nutzungsgewohnheiten der Benutzer zugrunde gelegt. Für atypische Einrichtungen wird möglicherweise mehr oder weniger Bandbreite als hier empfohlen benötigt.

Revit Server 2017 ist die siebte Version der Anwendung. Im Vergleich zu Early Adopters arbeiten die derzeitigen Benutzer von Revit Server über größere geografische Entfernungen hinweg zusammen und realisieren umfangreichere und komplexere Projekte. Die Testmethoden für diese Analyse wurden daher entsprechend aktualisiert.
  • Vorgänge mit Arbeitsteilung werden nicht mehr über ein 35-ms-WAN, sondern über ein 65-ms-WAN ausgeführt.
  • Als Testdatensatz kommt jetzt ein Modell mit ~240 MB mit einer ~220 MB großen Verknüpfung anstelle eines Modells mit ~92 MB ohne Verknüpfungen zum Einsatz.
  • Die zum Öffnen einer lokalen Kopie des zentralen Projektmodells benötigte Zeit wird jetzt in die Erläuterungen einbezogen, was zuvor nicht der Fall war.

Beachten Sie bitte, dass mit der von uns genannten "WAN-Netzwerkbandbreite" der tatsächliche Durchsatz des Netzwerks, nicht der Nennwert der Verbindung angegeben wird. Externe Faktoren wie z. B. das Streaming nicht zum Projekt gehöriger Daten können die tatsächlich verfügbare Bandbreite reduzieren. Wir empfehlen daher, das Verhalten des Netzwerks während Zeiten mit typischer Auslastung zu prüfen. Dies kann auf einfache Weise durch Kopieren einiger Hundert Megabyte Daten von einem Netzwerkspeicherort an einen anderen und Messen der hierfür benötigten Zeit erreicht werden. (Hierbei muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass die Leistung bei diesem Vorgang nicht durch Netzwerkkomprimierung und Packet Shaping beeinträchtigt wird.)

Erläuterung

Bandbreite und Leistung bei Vorgängen mit Übertragung kleiner Datenmengen

Werden nur kleine Datenmengen über das Netzwerk gesendet, wird nur sehr wenig Bandbreite benötigt. In diesem Beispiel wird ein Bearbeitungsbereich mit ca. 18.000 Elementen entnommen. (Die Anzahl der Elemente hat nur geringe Auswirkungen auf die für die Durchführung des Vorgangs benötigte Zeit.) Beachten Sie, dass die für den Vorgang benötigte Zeit sich nicht wesentlich verändert, wenn mehr Bandbreite zur Verfügung gestellt wird: Über das WAN wird zwar auf Daten zugegriffen, übertragen wird jedoch nur eine sehr kleine Menge Daten. Andere Vorgänge, die das Netzwerk in vergleichbar geringem Umfang beanspruchen (z. B. das Entleihen oder Freigeben von Elementen) verhalten sich ähnlich.

Bandbreite und Leistung bei Vorgängen mit Übertragung mittlerer Datenmengen

Bei Vorgängen wie der Synchronisierung mit dem zentralen Modell werden vergleichsweise größere Datenmengen über das Netzwerk gesendet. Bei diesen Vorgängen wirkt sich der verfügbare Durchsatz tendenziell stärker aus. In diesem Beispiel wird eine Synchronisierung mit dem zentralen Modell durchgeführt, bei der ca. 7 MB Daten über das WAN übertragen werden. Der höhere Bandbreitenbedarf ist offensichtlich: Ist nicht genügend Bandbreite vorhanden, verlängert sich die für die Durchführung dieses Vorgangs benötigte Zeit erheblich. (Beachten Sie, dass die bei einer Synchronisierung mit dem zentralen Modell übertragene Datenmenge in Abhängigkeit von der Komplexität des Modells und der zu synchronisierenden Änderung unterschiedlich ist. Eine Übertragung von 7 MB ist charakteristisch für eine Synchronisierung mit dem zentralen Modell nahe der Obergrenze typischer Benutzeraktivitäten.)

Bandbreite und Leistung bei Vorgängen mit Übertragung großer Datenmengen

Neben dem erstmaligen Speichern eines zentralen Modells ist die Erstellung einer neuen lokalen Kopie die Benutzeraktion mit dem größten Bandbreitenbedarf in Revit: Revit muss bei diesem Vorgang einen Cache für den Berechtigungsstatus des Modells und seiner Verknüpfungen erstellen, was die Übertragung großer Datenmengen über das WAN erfordert. In diesem Beispiel werden insgesamt 42 MB Daten vom Host-Server auf die Arbeitsstation des Benutzers kopiert: 27 MB für den Berechtigungsstatus des Grundmodells und 15 MB für den Berechtigungsstatus der Verknüpfung. Wie bei den Vorgängen, bei denen etwas weniger Daten übertragen werden, besteht auch hier eine direkte Verbindung zwischen verfügbarem Durchsatz und Leistung. Netzwerkadministratoren können die verfügbare Bandbreite gegebenenfalls kalibrieren, je nachdem, in welchem Umfang Verzögerungen bei Vorgängen dieser Art für die Benutzer akzeptabel sind.

Zusammenfassung

In den meisten Fällen kann eine akzeptable Leistung zuverlässig erreicht werden, wenn die verfügbare Netzwerkbandbreite über 3 Mbit/s beträgt. Es gibt drei Szenarien, für die eventuell eine größere Bandbreite erforderlich ist:
  1. Beim Arbeiten über große geografische Entfernungen: Mehr Bandbreite kann benötigt werden, um die Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten, da unzureichende Bandbreite und hohe Latenz sich negativ auf die Leistung auswirken.
  2. Implementierung umfangreicher Modelle und Projekte: Bei Vorgängen, die sehr viel Netzwerkverkehr generieren, bewirkt die Arbeit mit umfangreichen Modellen die Übertragung noch größerer Datenmengen. Mehr Bandbreite kann erforderlich sein, um sicherzustellen, dass die für diese Vorgänge benötigte Zeit in einem akzeptablen Rahmen bleibt.
  3. Häufiger simultaner Zugriff auf den Server: Wenn mehrere Benutzer gleichzeitig auf Revit Server zugreifen, muss die Bandbreite gemeinsam genutzt werden. Bei starker Auslastung von Revit Server kann es hilfreich sein, die verfügbare Bandbreite zu erhöhen und dadurch sicherzustellen, dass für jeden Benutzer ausreichend Durchsatz verfügbar ist.

Umgekehrt gilt, dass bei nur wenig ausgelasteten Servern, Einrichtungen mit kurzen geografischen Entfernungen und Projekten von geringer Komplexität ein Durchsatz von erheblich weniger als 3 Mbit/s für eine akzeptable Leistung ausreicht.

Schließlich ist zu beachten, dass Funktionen zur Optimierung und Komprimierung von Netzwerkverkehr (wie sie beispielsweise in den Steelhead-Geräten von Riverbed implementiert sind) uneingeschränkt mit Revit Server kompatibel sind und die Leistung weiter verbessern können, insbesondere unter schwierigen Netzwerkbedingungen.