Das Ergebnis Volumetrische Schwindung beim Auswerfen zeigt die volumetrische Schwindung für jeden Bereich als Prozentsatz des ursprünglichen Volumens.
Die Volumenkontraktion beim Auswerfen ist die Abnahme des lokalen Volumens ab dem Ende der Abkühlphase bis zum Erreichen der Referenz-Umgebungstemperatur (der Standardwert liegt bei 25 °C).
Berechnungen der Volumenkontraktion beginnen, sobald die Kavität gefüllt ist und werden neu berechnet, bis die PVT festgelegt wird (entweder durch Sinken des Drucks auf 0 oder vollständig gefrorenes Material). Die Berechnungen basieren auf der Differenz zwischen dem aktuellen pvT-Status und dem Referenzstatus (wobei der Druck p gleich 0 und die Temperatur T die angegebene Umgebungstemperatur ist):
![]() | (1) |
Wenn sich die Masse eines Elements ändert (z. B. durch den Polymerfluss während des Verdichtens), ändert sich die Schwindung weiter mit jeder Änderung des pvT-Status des Elements. Sobald sich die Masse nicht mehr ändert, wird der aktuelle pvT-Status des Elements bei der Schwindungsberechnung als Referenzstatus fixiert.
Die Masse eines Elements ändert sich nicht mehr, wenn der Druck in der Kavität auf null gesunken ist. Danach wird die Volumenschwindung zu einem konstanten Wert. Wenn der Haltedruck jedoch entfernt wird, bevor das Material erstarrt ist oder während der Druck in der Kavität noch nicht null ist, kann die Volumenkontraktion aufgrund eines möglichen Rückflusses in die Düse oder andere wärmere Bereiche des Formteils wieder ansteigen.
Wenn das Formteil gefüllt oder eine unzureichende Füllung aufgetreten ist, überprüft die Software, ob die Kühlung an den jeweiligen Anspritzpunkten beginnen kann. Die Kühlung an einem bestimmten Anspritzpunkt beginnt, wenn die Fließgeschwindigkeit an diesem Einspritzknoten in zwei aufeinanderfolgenden Zeitschritten unter einen definierten Wert fällt. Bis zu diesem Zeitpunkt wird davon ausgegangen, dass der Knoten Schmelzetemperatur hat. Daher können verschiedene Anspritzpunkte zu unterschiedlichen Zeitpunkten beginnen zu kühlen. Sobald die Kühlung an einem Punkt begonnen hat, wird diese dort unabhängig von der Fließgeschwindigkeit fortgesetzt. Weitere Informationen finden Sie unter "Temperatur am Anspritzpunkt während Nachdruck- und Abkühlphase".
Dieses Ergebnis kann benutzt werden, um Einfallstellen auf Ihrem Modell zu erkennen. Hohe Schwindungswerte könnten Einfallstellen oder Lunker im Inneren des Formteils andeuten.
Zum Minimieren des Verzugs muss die Variation in der volumetrischen Schwindung in der gesamten Kavität minimiert werden. Wenn das Material für Schwindung charakterisiert wurde (nur thermoplastische Materialien), kann die Größe der volumetrischen Schwindung auch mit den Volumenkontraktionswerten in der Tabelle der Schwindungsgusszusammenfassung verglichen werden, die eine Richtlinie für typische durchschnittliche Volumenkontraktionswerte für das Material enthält.
Um auf die Tabelle Schwindungsgusszusammenfassung zuzugreifen, klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Fenster Studienaufgaben und wählen Sie Details. Wählen Sie die Registerkarte Schwindungseigenschaften des Dialogfelds Thermoplaste.
Die volumetrische Schwindung kann durch die Verwendung von Nachdruckprofilen kontrolliert werden.
Achten Sie beim Anzeigen der Volumenkontraktion nach dem Auswerfen auf Folgendes:
Lokalisierte Bereiche mit hoher Schwindung können zu internen Lunkern oder Einfallstellen führen, wenn das Formteil sich abkühlt.
Schwindungswerte sollten im Formteil gleichmäßig sein. Für einen guten Nachdruck des Materials ist es wichtig, dass eine gute strukturelle und visuelle Integrität des Formteils gegeben ist. Benutzen Sie ein Nachdruckprofil, um die Schwindung gleichmäßiger zu gestalten.
Negative volumetrische Werte weisen auf eine Ausdehnung anstelle einer Schwindung hin. Vermeiden Sie negative Schwindung auf Rippen, da dies Probleme beim Auswerfen verursachen kann.
Überprüfen Sie, dass alle Werte im erwarteten Bereich für das Material liegen und beachten Sie, dass:
Isotropisch schwindende Materialien über eine lineare Schwindung verfügen, die etwa ein Drittel der volumetrischen Schwindung beträgt.
Bei bearbeiteten Materialien die Werte der linearen Schwindung im Bereich der Dicke, des Flusses und in Querrichtung von den Auswirkungen der Relaxation und der Ausrichtung abhängen.
Bei schalenförmigen Geometrien die Schwindung in Richtung Dicke höher ausfällt als die Schwindung in der Ebene des Formteils. Die Schwindung in Richtung Dicke wahrscheinlich größer ist als ein Drittel der volumetrischen Schwindung, während die Schwindung in der Ebene weniger als ein Drittel der volumetrischen Schwindung betragen sollte. Viele Merkmale des Werkzeugs als Abhängigkeiten der Schwindung in der Ebene fungieren. Bei der Verwendung eines fasergefüllten Materials die Ausrichtung der Fasern in der Ebene des Formteils die Schwindung in diese Richtung begrenzen. Die Schwindung in Richtung Dicke relativ unbeschränkt ist.