Verwalten von Netzwerklizenzen

Zielgruppe

Administrator

Network License Manager (NLM) wird auf einem oder mehreren Servern in Ihrem Netzwerk ausgeführt, um die Verteilung von Lizenzen aus dem verfügbaren Pool zu steuern. Wenn ein Benutzer ein Produkt startet, fordert NLM eine Lizenz vom Lizenzserver an. Wenn eine Lizenz verfügbar ist, weist NLM diese dem anfordernden Benutzer zu. Diese zugewiesene Lizenz wird von der Anzahl der auf dem Lizenzserver verfügbaren Lizenzen abgezogen. Wenn der Benutzer das Produkt beendet, wird die Lizenz von NLM wieder verfügbar gemacht. Diese drei NLM-Komponenten verwalten die Verteilung und Verfügbarkeit von Lizenzen:

• Lizenzmanager-Daemon: Die Anwendung lmgrd stellt den ersten Kontakt zur Autodesk-Software her und gibt die Verbindung an den Vendor-Daemon weiter. Bei diesem Ansatz können mehrere Software-Anbieter einen einzigen lmgrd-Daemon verwenden, um die Lizenzauthentifizierung bereitzustellen. Der lmgrd-Daemon startet die Zulieferer-Daemons bzw. startet sie nach Bedarf neu.
• Vendor-Daemon von Autodesk: Die Anwendung adskflex übernimmt die Nachverfolgung der ausgecheckten Autodesk-Lizenzen und der Computer, auf denen sie verwendet werden. Jeder Software-Vendor hat einen eindeutigen Vendor-Daemon, um eine Vendor-spezifische Lizenzierung verwalten zu können. Wenn der Zulieferer-Daemon adskflex aus irgendeinem Grund beendet wird, verlieren alle Benutzer ihre Lizenzen, bis lmgrd den Zulieferer-Daemon neu startet bzw. bis das Problem, das die Beendigung hervorgerufen hat, gelöst wurde.
• Lizenzdatei: Diese Lizenzdatei ist eine Textdatei mit der Erweiterung .lic. Sie autorisiert die Verwendung der Netzwerklizenz auf einer bestimmten Server-Hardware. Diese Datei kann über Autodesk Account manuell generiert werden.

Kaskadierung

NLM verwendet einen als Kaskadierung bezeichneten Prozess, bei dem NLM Lizenzen automatisch gemäß einer Rang-Hierarchie austauscht oder ersetzt. Wenn möglich, werden Lizenzen mit niedrigerem Rang verwendet. Lizenzen mit höherem Rang werden nur wenn notwendig verwendet. Sie sind beispielsweise erforderlich, wenn ein Benutzer zwei oder mehr Suite-Produkte ausführt oder wenn alle Lizenzen mit niedrigerem Rang bereits verwendet werden. Während dieses Vorgangs wird die Lizenznutzung alle zwei Minuten von NLM abgefragt. Bei der Abfrage werden Lizenzen unter den Benutzern neu verteilt und Lizenzen, die länger als die zulässige Zeitsperre nicht verwendet wurden, wieder zurückgeholt.

Lizenzen werden in der folgenden Reihenfolge genutzt:

1. Zuerst die Multi-User-Lizenzen für ein Produkt
2. Dauer- und Wartungslizenzen
3. Lizenzen für Industry Collections, die das Produkt enthalten
4. Schließlich Lizenzen für Design und Creation Suites, die das Produkt enthalten

Die Kaskadierung von Lizenzen ist bei einer großen Benutzergruppe am effektivsten, wenn Network License Manager (NLM) ein Pool mit verschiedenen Lizenztypen zur Verteilung zur Verfügung steht. Nehmen wir beispielsweise an, dass der Pool produktspezifische Lizenzen für mehrere Produkte, Lizenzen für eine Industry Collection und Lizenzen für eine Suite enthält. In diesem Fall kann die effizienteste Möglichkeit zum Verwalten der Lizenzen von NLM mit zahlreichen Methoden ermittelt werden. Wenn ein Benutzer mehrere Produkte ausführt, kann NLM Einzelprodukt-Lizenzen zuweisen, wenn einzelne Produkte gestartet werden, und sie durch eine Industry Collection- oder Suite-Lizenz ersetzen.

Sie können die Kaskadierung für Produktversionen ab 2016 deaktivieren. Hierzu legen Sie den Wert der Umgebungsvariablen ADSK_CASCADING_OVERRIDE auf 0 fest (beim Wert 1 wird die Kaskadierung aktiviert). Diese Einstellung gilt für alle Produkte.

Wichtig: Die Verschachtelung ist für die Suite-Lizenzierung unerlässlich. Deaktivieren Sie die Kaskadierung für Suites nicht.

Anmerkung: Für Autodesk Enterprise Token Flex (Produktcode 535H1) wird die Kaskadierung automatisch deaktiviert, unabhängig von der Einstellung.

Optionsdatei

Eine Optionsdatei ist zwar nicht erforderlich, Sie können damit jedoch besser steuern, wie NLM Ihre Netzwerklizenzen verwaltet. Die Optionsdatei ist eine einfache Textdatei, in der Sie Parameter zur Steuerung von Lizenz-Zeitsperren, der Lizenzentleihung und anderen die Lizenzverteilung betreffenden Faktoren codieren.