Definieren des Bauteilschwunds

In diesem Abschnitt verwenden Sie den Befehl Bauteilschwund, um den Prozentsatz der auftretenden Schwindung anhand der Formbemaßungen zu schätzen. Die Schwindung tritt beim Spritzgussprozess unweigerlich auf, wenn die Kunststoffschmelze im Bauteil abkühlt.

Gegebenenfalls können Änderungen an den Formbemaßungen vorgenommen werden, bis die Bauteilbemaßungen innerhalb der Konstruktionsvorgaben liegen. Bevor Sie eine Schwindungssimulation ausführen, muss ein Material definiert werden, und es muss mindestens ein Angusspunkt vorhanden sein.

  1. Wählen Sie in der Multifunktionsleiste Registerkarte Kern/Kavität > Gruppe Kunststoffteil > Bauteilschwund.
  2. Wählen Sie im Dialogfeld Bauteilschwund die Registerkarte Vorschlagen, und klicken Sie auf Start.
  3. Klicken Sie im Dialogfeld Analyse läuft auf OK.
  4. Prüfen und notieren Sie die Ergebnisse. Das Dialogfeld Ergebnisse enthält die folgenden Informationen:
    • Nennbemaßungen: Die ursprünglichen Bemaßungen des Produkts.
    • Schwundzugabe: Vorgabegemäß auf 0 % festgelegt, Sie können den Wert jedoch definieren.
    • Bemaßungen der Formkavität: Wird durch Hinzufügen der Schwindungszugabe zu Nennbauteilbemaßungen berechnet.
    • Geschätzte Schwindung: Das Ergebnis einer Schwindungssimulation anhand von Bemaßungen der Kavitätsform.
    • Geschätzte Bemaßungen: Werden durch Subtrahieren der geschätzten Schwindung von den Bemaßungen der Kavitätsform berechnet.

    Wenn die geschätzten Bemaßungen nahe an den Nennbemaßungen liegen, müssen die Bemaßungen der Formkavität nicht geändert werden. Wenn die Werte für die geschätzte und nominale Bemaßung nicht nahe beieinander liegen, können die geschätzten Schwundwerte verwendet werden, um die Schwundzugabe erneut auszufüllen. Außerdem können Sie die Werte manuell anpassen, bevor die Simulation wiederholt wird. In diesem Lernprogramm sind die berechneten Werte nicht akzeptabel. Die Simulation muss unter Verwendung der geschätzten Schwindungswerte als Schwindungszugabe erneut ausgeführt werden.

  5. Klicken Sie im Dialogfeld Übersicht auf OK.
  6. Klicken Sie auf Ja im Dialogfeld Schwindung bearbeiten, um die aktuellen Werte zu ersetzen. Im Formengestaltungs-Browser wird der Knoten Schwindung erstellt.
  7. Klicken Sie im Formengestaltungs-Browser mit der rechten Maustaste auf den Knoten Schwindung (siehe folgende Abbildung) und wählen Sie Element bearbeiten.
  8. Beachten Sie, dass die Werte für den Schwund den aus der Schwindungssimulation abgerufenen Werten entsprechen.

Der Bereich der Schwindungswerte ist nur eine Angabe von typischen Werten in der Datenbank und ist nicht notwendigerweise ein akzeptabler Wert. Da die Simulationswerte auf Verarbeitungsbedingungen und Bauteilgeometrie basieren, könnten sie leicht über oder unter diesen Werten liegen.

  1. Wählen Sie im Dialogfeld Bauteilschwund die Registerkarte Vorschlagen, und klicken Sie auf Start, um die Simulation mit den neuen Schwindungswerten erneut auszuführen.
  2. Klicken Sie im Dialogfeld Analyseergebnisse sind vorhanden auf Ja.
  3. Klicken Sie im Dialogfeld Analyse läuft auf OK.
  4. Prüfen Sie die Ergebnisse der Simulation. Beachten Sie, dass die Nennbauteilbemaßungen und die geschätzten Bemaßungen dieses Mal ähnliche Wert aufweisen. Die Bemaßungen der Formkavität sind jetzt akzeptabel.
  5. Klicken Sie im Dialogfeld Übersicht auf OK.
  6. Klicken Sie im Dialogfeld Bauteilschwund auf Ja, um die Bauteilschwundwerte zu ersetzen.

Zurück | Weiter