Unterströmung

Mit Unterströmung bezeichnet man die Richtungsumkehr einer Fließfront.

Eine Unterströmung findet statt, wenn Fließfronten aus zwei Richtungen zusammentreffen, für einen Moment zum Stillstand kommen, dann einer der Schmelzeströme die Richtung wechselt und zwischen den äußeren, bereits erstarrten Schichten zurückfließt. Bei der Richtungsumkehr des Schmelzeflusses wird die erstarrte Schicht infolge von Scherwärme teilweise wieder geschmolzen.

In der nachfolgenden Animation muss der mittlere Anschnitt ein wesentlich geringeres Volumen als die beiden anderen Anschnitte füllen. Nach abgeschlossener Füllung durch den mittleren Anschnitt werden die beiden anderen Volumen weiterhin gefüllt, so dass die Fließfront aus dem linken Anschnitt einen niedrigeren Druck aufweist als der mittlere Anschnitt. Treffen die beiden Fließfronten aufeinander, so wechselt die linke Fließfront die Richtung.

Die Pfeile geben die Richtung der Unterströmung an.

Diese Richtungsumkehr des Schmelzeflusses führt sowohl unter optischen als auch strukturellen Gesichtspunkten zu schlechter Formteilqualität.

Abhilfe

Beobachten Sie den Füllverlauf, um die Wahrscheinlichkeit einer Unterströmung zu bewerten. Die Anzeige des Ergebnisses Füllzeit bei 100% gibt keine eventuellen Unterströmungen an. Spielen Sie die Füllzeitanimation von Anfang bis Ende durch, und achten Sie dabei auf zusammentreffende Fließfronten. Untersuchen Sie dann die Geometrie um die betreffende Stelle herum.