Kühlfinger

Für Werkzeugbereiche, die durch normale Kühlkanäle nicht wirksam gekühlt werden können, sind möglicherweise Kühlfinger erforderlich. Kühlfinger leiten das Kühlmittel in Bereiche, die sonst nicht ausreichend gekühlt würden.

Zur Herstellung eines Kühlfingers wird ein Steigrohr in die Mitte einer Bohrung eingeführt, wodurch ein ringförmiger Kanal entsteht. Das Kühlmittel fließt in das untere Ende des Steigrohres ein und sprudelt am oberen Ende wieder heraus. Das Kühlmittel fließt weiter nach unten um die Außenseite des Steigrohres herum und schließlich durch die Kühlkanäle. Im folgenden Diagramm wird der Kühlmittelfluss durch einen Kühlfinger dargestellt.



Kühlfinger stellen die effizienteste Methode dar, Formteile mit schmalen Kernen zu kühlen. Der Durchmesser beider Bereiche des Kühlfingers muss sicherstellen, dass der Fließwiderstand in beiden Bereichen gleich ist. Die Bedingung hierfür ist: Innendurchmesser/Außendurchmesser = 0,707



Kühlfinger sind im Fachhandel erhältlich und werden normalerweise in den Kern eingeschraubt. Das Steigrohr sollte am Ende abgeschrägt werden, um den Querschnitt des Auslasses für Durchmesser von bis zu 4 mm zu vergrößern. Kühlfinger können zum Kühlen des Kerns und zum Kühlen flacher Formteilbereiche eingesetzt werden, wo weder gebohrte noch gefräste Kanäle eingesetzt werden können.

Anmerkung: Da sich in Kühlfingern der Fließweg verengt, erhöht sich der Strömungswiderstand. Bei der Konstruktion dieser Kühlmethoden muss deshalb auf eine angemessene Größe geachtet werden. Fließverhalten sowie Wärmeübertragungseigenschaften können problemlos von Autodesk Simulation Moldflow modelliert und analysiert werden.