Ursachen des Verzugs

Für einen Verzug bei einem Formteil gibt es mehrere mögliche Faktoren.

Bei der Beurteilung der Ursachen des Verzugs ist es hilfreich, die einzelnen Schwindungsanteile zu unterscheiden:

Jede dieser Schwindungsarten trägt zum Gesamtverzug des Produktes bei.

Uneinheitliche Schwindung

Diese Art der Schwindung wird oft durch unterschiedliche kristalline Anteile und Volumenkontraktion verursacht. In der folgenden Abbildung ist eine dünne Rippe an ein dickes Kopfstück angefügt. Im Allgemeinen wird sich das Kopfstück langsamer abkühlen als der dünne Abschnitt. Das Kopfstück wird einen größeren kristallinen Anteil haben, wird deshalb stärker schwinden und den gezeigten Verzug verursachen.



Die folgende Abbildung (a) zeigt einen sattelförmigen Verzug einer Scheibe mit zentralem Anschnittsystem, wobei um den Anschnitt herum eine hohe Schwindung auftritt. Wenn andererseits die Schwindung am äußeren Teil der Scheibe höher ist, kann der resultierende Verzug dazu führen, dass sich eine Kuppel bildet, wie in Abbildung (b) gezeigt.





Hohe Schwindung

Niedrige Schwindung

Uneinheitliches Abkühlen

Eine Schwindung aufgrund von unterschiedlichen Temperaturen führt in der Regel zu einer Verformung der Komponente, wie in der folgenden Abbildung gezeigt. Diese Art von Schwindung ist normalerweise auf eine mangelhafte Konstruktion des Kühlsystems zurückzuführen.



Wenn sich das Formteil im Werkzeug befindet, verursachen Temperaturunterschiede zwischen einer Seite des Werkzeugs und der anderen Schwindungsunterschiede durch die Dicke der Komponente. Darüber hinaus führen alle Temperaturunterschiede beim Auswerfen zu einem weiteren Verzug, wenn beide Seiten des Formteils auf Raumtemperatur abkühlen.

Ausrichtungseffekte

Die Ausrichtung bewirkt eine unterschiedlich starke Schwindung parallel und quer zur Materialausrichtung. Diese Art von Schwindung kann zu einem Verzug führen, der dem Verzug ähnelt, der durch ungleichmäßige Schwindung verursacht wird. Die Abbildung (a) unten zeigt den Verzug, wenn die parallele Schwindung größer ist als die senkrechte Schwindung. Andererseits kann eine Kuppelbildung auftreten, wenn die senkrechte Schwindung größer ist als die parallele Schwindung – siehe (b).