Der Modifikator "MultiRes" reduziert den Speicherbedarf zum Rendern von Modellen, indem er die Anzahl der Scheitelpunkte und Polygone verringert. Das ist nicht nur innerhalb von 3ds Max nützlich, sondern auch für Autoren von Inhalten, die Modelle exportieren, um sie außerhalb von 3ds Max zu verwenden, z. B. in webbasierten 3D-Anwendungen. "MultiRes" bietet gegenüber dem Modifikator "Optimieren" mehrere Vorteile, beispielsweise eine schnellere Arbeitsweise und die Möglichkeit, die Reduzierung als genauen Prozentwert oder als Anzahl von Scheitelpunkten festzulegen.
Der Modifikator "MultiRes" erhält Map-Kanäle, wenn Sie ihn verwenden, um ein Netz zu optimieren.
Links: Originalmodell
Mitte und rechts: Modell mit dem Modifikator "MultiRes" stufenweise vereinfacht
Die MultiRes-Algorithmen für Netze mit mehreren Auflösungen wurden für allgemeine Zwecke entwickelt und liefern qualitativ hochwertige Netze für viele verschiedene Modelltypen. Allerdings lassen sich die Ergebnisse des Algorithmus durch besondere Sorgfalt beim Modellieren noch verbessern. Wenn Sie folgende Vorschläge beherzigen, erhalten Sie MultiRes-Netze in hoher Qualität:
So arbeiten Sie mit dem Modifikator "MultiRes":
Wenn Sie die Anzahl der Scheitelpunkte und Polygone reduzieren, wird das Netz in den Ansichtsfenstern in Echtzeit aktualisiert.
So erhalten Sie für einen Teil eines Netzes die volle Auflösung und reduzieren sie für den Rest:
Beachten Sie, dass die ausgewählten Scheitelpunkte als Sternchen dargestellt werden, statt als Standardmarkierungen.
Die ausgewählten Scheitelpunkte werden bei der Scheitelpunktreduzierung zuletzt entfernt.
So führen Sie Scheitelpunkte zusammen:
Wenn Lücken zwischen Scheitelpunkten auftreten, die beim Verringern der Scheitelpunktauflösung geschlossen werden sollen, dann verwenden Sie dazu die Funktion "Scheitelpunkte zusammenführen" des Modifikators "MultiRes". "Scheitelpunkte zusammenführen" blendet Scheitelpunkte innerhalb eines vorgegebenen Grenzwertabstands bei der Scheitelpunktreduzierung schließlich aus.
Sie können die Lückenlänge schätzen, indem Sie das Hilfsmittel "Objekt auswählen" aktivieren, den Mauszeiger im aktiven Ansichtsfenster über die gesamte Länge einer Lücke bewegen (es kann hilfreich sein, auf die Unterobjektebene Scheitelpunkt zu wechseln) und die X-, Y- und Z-Werte vergleichen, die in der Statusleiste angezeigt werden, oder stattdessen mit dem Band-Helferobjekt eine genaue Messung vornehmen. Geben Sie die geschätzte Lückenlänge als Wert in das Feld "Grenzwert" ein.
Die Wirkung der Änderung wird im Objekt angezeigt.
Wenn Sie auf die Schaltfläche "Generieren" geklickt haben, wird ein Mauszeiger angezeigt, der andeutet, dass das System beschäftigt ist. Wenn der Zusammenführungsgrenzwert in Relation zu den Maßen des Modells zu hoch ist, kann dies einige Zeit lang der Fall sein. Um die Generierung abzubrechen, können Sie jederzeit drücken.
Verwenden Sie diese Steuerelemente, um die Anzahl der Scheitelpunkte und die gesamte Topologie des modifizierten Objekts zu ändern.
Die Scheitelpunktanzahl des modifizierten Objekts als prozentualer Anteil an allen im ursprünglichen Netz enthaltenen Scheitelpunkten. Durch Ändern dieser Einstellung wird auch der Wert des Feldes "Anzahl Scheitelp." geändert.
Die Gesamtzahl der im modifizierten Objekt enthaltenen Scheitelpunkte. Verwenden Sie dieses Steuerelement, um die maximale Anzahl an Scheitelpunkten im resultierenden Netz festzulegen. Durch Ändern dieser Einstellung wird auch der Wert des Feldes "Scheitelpkte (%)" geändert.
Zeigt die Scheitelpunktanzahl des ursprünglichen Netzes an, auf das Sie den Modifikator "MultiRes" angewendet haben. In das Feld "Anzahl Scheitelp." kann kein Wert eingeben werden, der größer als der Wert in diesem Feld ist.
Zeigt die aktuelle Flächenanzahl an. Wenn Sie die Einstellungen unter Scheitelpkte (%)/Anzahl Scheitelp. ändern, wird der Wert für die Flächenanzahl gleichzeitig geändert.
Zeigt die maximale Flächenanzahl an.
Wenn diese Option aktiviert ist, kann "MultiRes" Scheitelpunkte verschiedener Elemente in einem Modell zusammenführen.
Wenn Sie beispielsweise "MultiRes" auf eine Teekanne anwenden, die vier separate Elemente besitzt, und beim Einstellen der Scheitelpunktauflösung die Option "Scheitelpunkte zusammenführen" aktivieren, werden die separaten Komponenten zu einem zusammenhängenden Objekt mit niedrigerer Auflösung verschweißt.
Um die Funktion "Scheitelpunkte zusammenführen" zu steuern, können Sie unter "Scheitelpunkte zusammenführen" einen Grenzwert festlegen. Durch diesen Wert wird der Abstand in Einheiten festgelegt, innerhalb dessen die Scheitelpunkte in einer höheren Rate zusammengeführt werden.
Legt in 3ds Max-Einheiten den maximalen Abstand zwischen Scheitelpunkten fest, bei dem diese Scheitelpunkte noch zusammengeführt werden können. Innerhalb dieses Abstands werden die Scheitelpunkte verschiedener Elemente eher miteinander verschweißt, wenn die Komplexität des Netzes reduziert wird. Diese Option ist nur verfügbar, wenn die Option "Scheitelpunkte zusammenführen" aktiviert ist.
Wenn diese Option aktiviert ist, führt "MultiRes" die Begrenzungen benachbarter Elemente und Scheitelpunkte innerhalb von Elementen zusammen. Viele Objekte können mehrere Gruppen von Scheitelpunkten enthalten, die nicht miteinander verbunden sind. Ein einfaches Beispiel hierfür ist das Teekannen-Objekt. Sie besteht aus vier verschiedenen Elementen: dem Kannenbauch, dem Henkel, dem Ausgießer und dem Deckel. Normalerweise optimiert MultiRes jedes einzelne Element eines Netzes separat.
In der Vorgabeeinstellung werden durch die Option "Scheitelpunkte zusammenführen" Scheitelpunkte der verschiedenen Elemente zusammengeführt. Wenn Sie "Innerhalb des Netzes" aktivieren, werden auch Scheitelpunkte innerhalb von Elementen zusammengeführt.
Wenn diese Option aktiviert ist, behält "MultiRes" die dem ausgewählten Modell zugewiesenen Materialien bei. Die durch die Material-IDs definierten Materialbegrenzungen werden so lange wie möglich beibehalten und bei einer niedrigen Scheitelpunktanzahl erst ganz zum Schluss entfernt. Vorgabe = Deaktiviert.
Wenn diese Option aktiviert ist, überschreibt sie die Optimierungsalgorithmen von "MultiRes", und alle Scheitelpunkte, die auf der Unterobjektebene "MultiRes > Scheitelpunkt" ausgewählt wurden, werden als "wichtige" Scheitelpunkte beibehalten. Verwenden Sie diese Funktion, um wichtige Merkmale eines Objekts oder einer Figur wie beispielsweise ihre Finger oder Klauen oder andere Geometrien zu bewahren, die bei zu starker Reduzierung möglicherweise nicht mehr zu erkennen sind.
Verwenden Sie zum Auswählen von Scheitelpunkten für diese Option die Unterobjektebene "MultiRes > Scheitelpunkt". Um auf diese Ebene zuzugreifen, wechseln Sie zuerst in die Modifikatorstapelanzeige, und klicken Sie danach auf das Pluszeichen neben dem Modifikator "MultiRes". Dadurch wird die Hierarchie dieses Modifikators geöffnet, die aus der Unterobjektebene einzelner Scheitelpunkte besteht. Klicken Sie anschließend auf den Eintrag "Scheitelpunkt". Die MultiRes-Scheitelpunkte werden auf dem Netz als blaue Punkte angezeigt. Sie können diese Scheitelpunkte nach jedem herkömmlichen interaktiven Verfahren auswählen, aber nicht transformieren.
In der folgenden Abbildung lag der Clown zuerst als Netz in hoher Auflösung vor. Alle MultiRes-Scheitelpunkte in der rechten Hälfte wurden ausgewählt, die Option "Basisscheitelpunkte beibehalten" wurde aktiviert, und danach wurden die Scheitelpunkte reduziert.
Modell des Clowns mit reduzierter linker Hälfte und der rechten Hälfte in der ursprünglichen Auflösung
Wenn diese Option aktiviert ist, kann "MultiRes" für jeden Scheitelpunkt mehrere Normalen zuweisen. In der Vorgabeeinstellung generiert "MultiRes" nur eine einzige Normale pro Scheitelpunkt.
Wenn mehrere Normalen erstellt werden, werden diese dynamisch beim Ändern der Scheitelpunktauflösung angewendet.
Wenn die Option "Mehrere Scheitelpunkt-Normalen" aktiviert ist, aktualisiert der Modifikator "MultiRes" die Normalen, sobald die Geometrie, die einen Scheitelpunkt umgibt, geändert wird. Sie müssen einen Knickwinkel in Grad (0,0 - 180,0) angeben. Der Knickwinkel ist der Winkel zwischen den Flächennormalen. Er wird verwendet, um zu entscheiden, wann eine Normale an einer Kante zwischen zwei Flächen gemeinsam genutzt werden soll.
So hat beispielsweise auf einer Ebene, die als Netzgitter von 10 x 10 Flächen definiert ist, jedes Paar aneinander angrenzender Flächen einen Knickwinkel von 0 Grad. Bei einem Würfel haben aneinander angrenzende Flächen einen Knickwinkel von 90 Grad. Grundsätzlich gilt: Je näher der Knickwinkel bei 0 liegt, desto weicher ist die Schattierung. Liegt der Knickwinkel näher bei 180, werden die Ecken deutlicher sichtbar.
Der Knickwert, der erforderlich ist, damit mehrere Normalen entstehen. Diese Option ist nur verfügbar, wenn die Option "Mehrere Normalen pro Scheitelpunkt" aktiviert ist.
Welcher Knickwinkel optimal ist, hängt vom jeweiligen Modell ab; stellen Sie ihn am besten interaktiv ein, und prüfen Sie im Ansichtsfenster und in den gerenderten Bildern die resultierenden Schattierungseffekte. Die Option "Mehrere Scheitelpunkt-Normalen" liefert zwar eine stärkere Schattierung, möglicherweise sind aber auch mehr interne Daten erforderlich.
Wendet die aktuellen MultiRes-Einstellungen auf das modifizierte Objekt an. Wenn Sie "MultiRes" erstmals auf ein Objekt anwenden, müssen Sie über die Schaltfläche "Generieren" den Netzoptimierungsalgorithmus initialisieren, bevor Sie die Anzahl der Scheitelpunkte ändern können.
Setzt alle Einstellungen auf dem Rollout "Erstellungsparameter" auf die Werte zurück, die sie hatten, bevor Sie das letzte Mal auf die Schaltfläche "Generieren" geklickt haben. Diese Option ist nur verfügbar, wenn Einstellungen geändert wurden.
Mit "Zurücksetzen" können Sie die Erstellungsparameter überprüfen, die Sie bei der letzten Generierung des Netzes verwendet haben.