Das fünfte Argument aktiviert bzw. deaktiviert die Funktion für progressive Versagensanalysen. Der Wert 1 aktiviert die Funktion für progressive Versagensanalysen, während der Wert 0 die Funktion deaktiviert. Wenn die Funktion für progressive Versagensanalysen aktiviert ist, wertet Simulation Composite Analysis routinemäßig sowohl das Matrix- als auch das Faserausfallkriterium aus, um festzulegen, ob eines der beiden Konstituentenmaterialien versagt hat. Jedes Ausfallkriterium für eine Konstituente basiert auf dem durchschnittlichen Spannungszustand der entsprechenden Konstituente. Bei Versagen von Konstituenten wird die Steifheit der versagenden Konstituente(n) entsprechend auf minimale Werte reduziert. Simulation Composite Analysis berechnet die aktuelle durchschnittliche Steifheit des Verbundmaterials basierend auf dem aktuellen Zustand (ausgefallen oder nicht ausgefallen) der einzelnen Konstituentenmaterialien.
Der Wert des fünften Arguments hat je nach Mikrostruktur des Materials unterschiedliche Auswirkungen.
Unidirektionale Mikrostrukturen: Der Wert 1 aktiviert die Funktion für progressive Versagensanalysen, während der Wert 0 die Funktion für progressive Versagengsanalysen deaktiviert.
Gewebte Mikrostrukturen: Der Wert 0 deaktiviert die Funktion für progressive Versagensanalysen. Der Wert 1 aktiviert die Funktion für progressive Versagensanalysen und verwendet die Matrix- und Faserdegradationsniveaus aus der Materialdatendatei zum Berechnen der fehlerhaften Eigenschaften des Materials. Durch den Wert 2 wird die Funktion für progressive Versagensanalysen aktiviert; außerdem werden die durch die Argumente 14 und 15 angegebenen Matrix- und Faserdegradationsniveaus verwendet, um die fehlerhaften Eigenschaften des Materials zu berechnen. Durch Auswahl des Werts 2 für Leinwandbindungsgewebe werden ca. 45 bis 60 Sekunden zur Vorverarbeitungszeit pro gewebtem Material hinzugefügt. Durch den Wert 1 wird keine Laufzeit während der Vorverarbeitung hinzugefügt, da die Eigenschaften von ausgefallenen Materialien (bei den während der Materialerstellung in Composite Material Manager angegebenen Matrix- und Faserdegradationsniveaus) bereits in der Materialdatei gespeichert sind.
Die progressive Versagensanalyse ist die grundlegende Komponente der nicht linearen Multiscale-Konstitutivbeziehungen von Simulation Composite Analysis. Nichtlinearität vor Ausfall kann (über das sechste Argument) festgelegt werden. Jedoch kann diese zusätzliche Form von Nichtlinearität erst aktiviert werden, wenn die progressive Versagensanalyse ebenfalls aktiviert ist. Die Werte von SVAR1 unterscheiden sich je nach Mikrostruktur des zugrunde liegenden Verbundmaterials und sind davon abhängig, ob weitere Formen der Nichtlinearität für das Material festgelegt sind. Eine vollständige Liste der möglichen Werte für SVAR1 finden Sie in Anhang B. Darüber hinaus wird während der Vorverarbeitungsphase der Analyse für jeden diskreten Schadenszustand des Verbundmaterials eine Beschreibung in die MCT-Datei geschrieben.
Die folgende Abbildung zeigt eine undirektionale Verbundplatte [0°/ ± 45°]s, die mithilfe der Funktion für progressive Versagensanalysen analysiert wurde, wobei die Nichtlinearität vor und nach Ausfall deaktiviert war. Sie zeigt ein Konturdiagramm der MCT-Zustandsvariablen SVAR1, die den Schadenszustand des Verbundmaterials in den Lagen mit 0° darstellt. Die blauen Bereiche repräsentieren Verbundmaterial mit nicht ausgefallenen Konstituenten (SVAR1 = 1). Die grünen Bereiche repräsentieren Verbundmaterial mit einer ausgefallenen Matrixkonstituente (SVAR1 = 2). Die roten Bereiche repräsentieren Verbundmaterial mit ausgefallenen Matrix- und Faserkonstituenten (SVAR1 = 3).
Weitere Informationen zur Funktion für progressive Versagensanalysen finden Sie im Theoriehandbuch.