Informationen zu Punkt-, Verknüpfungs- und Profilartcodes für Querschnittsbestandteile

Die optionalen Codes, die einem Punkt, einer Verknüpfung oder einer Shape-Komponente eines Querschnittsbestandteils zugeordnet sind, bestimmen zum großen Teil das Verhalten, das Sie beim 3D-Profilkörperentwurf beobachten können.

Über Codes können Sie einfache oder komplexe Regeln zuweisen, die das Verhalten von Querschnittsbestandteilen hinsichtlich Versatz und Höhe steuern. Sie können bestimmten Querschnittsbestandteil-Komponenten Codes hinzufügen, um Darstellungs- oder Beschriftungselemente in einen 3D-Profilkörperentwurf zu integrieren.

Ein typischer Querschnittsbestandteil besteht aus den folgenden Komponenten, denen Codes zugeordnet sein können:

Für einen Satz aus Punkt-, Verknüpfungs- oder Profilartkomponenten können Sie einen Satz aus Darstellungsmerkmalen definieren und diese einem Codestilsatz zuweisen. Anschließend können Sie einem Querschnittsbestandteil, einer Gruppe, einem 3D-Profilkörper oder einem Querprofilplan einen Codesatz-Stil zuweisen.

Diversen Codesätzen in den Codesatzstilen können Beschriftungsstile zugeordnet werden.

Wenn Sie benutzerdefinierte Querschnittsbestandteile entwerfen, müssen Sie nicht nur die letztendlich von den Querschnittsbestandteilen erzeugte geometrische Form des 3D-Profilkörperentwurfs beachten, sondern für nachträgliche Operationen auch wissen, wie das Modell verwendet wird. Nachträglich können folgende Operationen erforderlich sein:

Annähernd alle genannten Operationen hängen von den Codes ab, die Punkten, Verknüpfungen und Profilarten im 3D-Profilkörperentwurf zugewiesen wurden. Um Entwürfe zu erstellen, die alle oben genannten Operationen ermöglichen, muss das Codierungssystem sorgfältig ausgearbeitet werden, bevor Sie den ersten Querschnittsbestandteil erstellen. Am vorteilhaftesten ist es hierbei, alle im Voraus vorstellbaren Fahrspurtypen und Situationen, mit denen die späteren Benutzer konfrontiert werden können, in einem Diagramm darzustellen. Anschließend sollten Sie Codes für alle wesentlichen Punkte, Verknüpfungen und Shapes definieren und erläutern. Verwenden Sie dieses Diagramm, wenn Sie die Codes für die einzelnen Querschnittsbestandteile dokumentieren. Beachten Sie, dass es schwierig ist, einen einzelnen Codesatz zu definieren, der die Anforderungen aller Operationen erfüllt. Aus diesem Grund können Sie in AutoCAD Civil 3D Punkten, Verknüpfungen und Profilarten eine beliebige Anzahl von Codes zuweisen. In den folgenden Abschnitten wird die Verwendung dieser Codes beschrieben.

Erstellen von Punkt-, Verknüpfungs- und Profilartcodes

Eine .NET-Sprache bietet Ihnen die Möglichkeit, neue Punkt-, Verknüpfungs- und Profilart-Codes zu erstellen.

Weitere Informationen zum Erstellen von Punkt-, Verknüpfungs- und Profilartcodes mithilfe von .NET-Sprachen finden Sie im AutoCAD Civil 3D Developer’s Guide.

Punktcodes

Punktcodes sind die Elementcodes, die den Endpunkten der Verknüpfungen zugewiesen werden, aus denen die Querschnittsbestandteil-Komponente besteht.

Operation Beschreibung
3D-Profilkörpermodellierung Das 3D-Profilkörpermodell wird grafisch durch Fahrspurquerprofile an vordefinierten Stationen dargestellt, wobei die Längengradlinien Punkte zwischen aneinander angrenzenden Station verbinden. Punkte mit demselben Code und im selben Bereich des Querprofils werden automatisch mit Längengradlinien verbunden.
Planerstellung Viele Organisationen verlangen, dass wesentliche Punkte auf Querprofilzeichnungen beschriftet werden. So kann z. B. das Ministerium für Transport und Verkehr eines bestimmten Landes verlangen, dass folgende Angaben vorliegen: 1.) Die Höhe auf dem Grund eines Grabens, 2.) Neigungen (x:1) der Seiten von Gräben, freie Bereiche und Einschnitt-/Dammböschungsanschlüsse, 3.) Prozentuale Neigungen von Fahrspuren und Banketten, 4.) Versätze der Einschnitt-/Dammböschungspunkte. Um Dienstfunktionen für benutzerdefinierte Querprofilplan-Layouts zu erstellen, müssen diese Punkte im Modell gekennzeichnet sein. Eine weitere Operation im Zusammenhang mit der Erstellung von Plänen besteht darin, die Grenzen der Konstruktion in der Draufsicht abzubilden, wobei für Abtrags- und Auftragslinien unterschiedliche Symbole verwendet werden.
Modellierung von Entwurfsoberflächen und Entwurf in Etappen Mithilfe von Punktcodes können Sie Längsschnitte mit Deckschicht an wesentlichen Punkten auf den Oberflächen des 3D-Profilkörperentwurfs extrahieren. Beispielsweise kann ein Längsschnitt, der die Punkte auf dem linken Rand des Fahrspurbelags miteinander verbindet, in einer Ablaufanalyse und dem zugehörigen Entwurf verwendet werden. Dabei können Sie Verknüpfungen von einem angrenzenden Straßenmodell binden und 3D-Profilkörperentwürfe mit Verschneidungsmodellen kombinieren.
Grunderwerbsanalyse Die Konstruktionsgrenzen des 3D-Profilkörperentwurfs können durch Extraktion von Achsen oder Figuren bestimmt werden, die die Einschnitt-/Dammböschungspunkte auf den jeweiligen Seiten des Modells miteinander verbinden. Sie werden zur Ermittlung der zu erfassenden Eigenschaft verwendet.
Neigungsmarkierungsberichte und Abstecken der Konstruktion Die Kennzeichnung wesentlicher Punkte auf den einzelnen Schichten des 3D-Profilkörpermodells ist ein wesentlicher Bestandteil beim Erstellen von Markierungsberichten für die Konstruktion oder für das Exportieren von Vermessungsdaten an geeignete Aufzeichnungsgeräte zum Abstecken der Konstruktion. Da Verschneidungen praktisch immer an der Tragschichtlinie und nicht an der Deckschicht erstellt werden, kann es notwendig sein, sowohl auf der Deckschichtverknüpfung als auch auf der Tragschichtoberfläche gesonderte Codes zu definieren. Beispielsweise kann für die Deckschicht der Code Fahrspurrand_Außen und für die Tragschicht der Fahrspurkante der Code Fahrspurrand_Außen_Tragschicht verwendet werden.

Ein gutes Beispiel für einen Fall, wo zwei Codes für denselben Punkt benötigt werden, sind Einschnitt-/Dammböschungspunkte. Wenn die Böschungsfußpunkte für Abtrags- und Auftragsverknüpfungen den Code "Böschungsfuß" aufweisen, ist es einfach, eine einzelne Figur darzustellen und zu extrahieren, die auf beiden Seiten die Grenzen der Konstruktion definiert. Wenn denselben Punkten je nach Situation die Codes "Böschungsfuß_Einschnitt" bzw. "Böschungsfuß_Damm" zugewiesen wurden, können auch die Einschnitts-/Dammböschungslinien problemlos unterschiedlich beschriftet werden

Verknüpfungscodes

Verknüpfungscodes sind die Elementcodes, die den einzelnen Verknüpfungen zugewiesen werden, aus denen die Fahrspurkomponente besteht. Eine Verknüpfung ist als einzelnes, gerades Liniensegment zwischen zwei Endpunkten definiert.

Operation Beschreibung
Entwurfsoberflächen modellieren Entwurfsoberflächen können durch Extraktion aller Verknüpfungen mit einem bestimmten Code erstellt werden. Verknüpfungscodes sollten so definiert werden, dass die Oberflächentypen, die für die Oberflächenmodellierung erforderlich sind, problemlos extrahiert werden können. Diese werden in der Regel für die Berechnungen von Erdarbeiten, zusätzliche Verschneidungen, Visualisierungszwecke und Ablaufanalysen verwendet. Je nach Anwendungsbereich müssen Sie möglicherweise befestigte Oberflächen oder Tragschichtoberflächen extrahieren.
Analyse von Erdarbeiten und Materialmenge Verschiedene Schichten des 3D-Profilkörperentwurfs können getrennt und für Mengenberechnungen verwendet werden. Hierzu werden Tabellen verwendet, in denen Materialien über die Verknüpfungscodes definiert sind, die sich oberhalb, unterhalb, links oder rechts der Materialschichten befinden. Einfache Abtrags- und Auftragsmengen werden in der Regel durch Vergleich des bestehenden Geländes mit einer Kombination aus Verknüpfungen für unbefestigte Deckschichten und Tragschichtverknüpfungen ermittelt. Fahrspurbelagschichten, wie die Verschleißdecke, die Asphaltunterlage und die Sauberkeitsschicht werden anhand der Oberflächenverknüpfungen ermittelt, die diese als geschlossene Flächen definieren.
Visualisierung Um realistisch gerenderte Entwurfsoberflächen zu erhalten, empfiehlt es sich, zwischen verschiedenen Oberflächenmaterialien wie z. B. Fahrspurbelag, Kies, Gras und Beton zu unterscheiden.

Die Anforderungen, die diese Operationen stellen, erfordern in der Regel, den Verknüpfungen für die einzelnen Abschnitte der Fahrspur mehrere Codes zuzuweisen. Im Folgenden ist ein typisches Zuordnungsschema dargestellt:

Verknüpfungscode Beschreibung
Oben Wird allen Verknüpfungen auf der Deckschicht zugewiesen, unabhängig davon, ob diese befestigt ist oder nicht.
Belag Wird allen befestigten Verknüpfungen auf der Deckschicht als zweiter Code zugewiesen.
Planum Wird allen Verknüpfungen für unbefestigte Deckschichten sowie allen Verknüpfungen auf dem Grund und auf den Seiten von Tragschichten zugewiesen.
Untere Tragschicht Wird allen Verknüpfungen auf dem Grund und auf den Seiten von Tragschichten zugewiesen.

Somit kann anhand der Verknüpfungen mit dem Code Oben das Oberflächenmodell für die gesamte Gradienten-Oberfläche erstellt werden, die zur Visualisierung und zur Ablaufanalyse verwendet wird. Die Verknüpfungen mit dem Code Belag können zum Rendern der befestigten Teile des Gradienten-DGMs in einer bestimmten Farbe oder mit einer bestimmten Textur verwendet werden. Die Verknüpfungen mit dem Code Planum können zum Modellieren der Oberfläche verwendet werden, die mit Erdbaumaschinen verschnitten werden. Außerdem sind sie auch für einfache Analysen von Abtrags- und Auftragsmengen einsetzbar. Die Verknüpfungen mit dem Code Tragschicht werden im Rahmen von Materialmengenanalysen zur Definition des Materialflächengrundes für die Sauberkeitsschicht verwendet.

Profilart-Codes

Shapes sind geschlossene Querprofilflächen, die aus einem einzigen Querschnittsbestandteil erstellt wurden. Profilartcodes werden hauptsächlich zum Definieren von Schraffurmustern verschiedener Materialien und zum Extrahieren von Flächen für die Materialmengentabelle verwendet. Die Codes sollten zum Ausdruck bringen, wie die Materialien in den Berichten für die Erdarbeiten gekennzeichnet werden sollen.