Anstatt die Analyse live durchzuführen, können Sie die Analyse so planen, dass sie später durchgeführt wird. Erstellen Sie beispielsweise mehrere Entwurfsszenarien (oder Modelle) bei Tag, und planen Sie ihre Ausführung über Nacht. Mit Windows®-Aufgabenplanung können geplante Aufgaben ausgeführt werden. Der Solver-Manager wird verwendet, um die geplanten Ereigniseinträge zu erstellen. Die grundlegenden Schritte sind wie folgt:
- Erstellen oder öffnen Sie das Modell im FEM-Editor, wenden Sie die Lasten und Abhängigkeiten an, und definieren Sie die Elementdaten, Materialien und Analyseparameter. Führen Sie alle Vorgänge durch, die Sie normalerweise ausführen, bevor Sie auf den Befehl Simulation ausführen klicken. Führen Sie aber die Simulation noch nicht aus.
Wichtig: Für die Volumenvernetzung aller verfügbaren Bauteile verwenden Sie den Befehl Modell überprüfen vor dem Erstellen einer Bauteilliste für einen Lösungsauftrag. Wenn Sie einen Auftrag aus der Benutzeroberfläche ausführen, erfolgt die Volumenvernetzung automatisch, sofern sie nicht bereits abgeschlossen ist. Wenn hingegen ein Auftrag über die Aufgabenplanung ausgeführt wird, erfolgt die Volumenvernetzung nicht automatisch. Die Analyse ist nicht erfolgreich, wenn das Modell seit der letzten Oberflächenvernetzung noch nicht geprüft (oder zuvor bereits gelöst) wurde. Zur Erleichterung der Arbeit erstellen Sie zusätzliche Entwurfsszenarien, nachdem Sie das erste Entwurfsszenario geprüft haben. Das Volumennetz wird aus dem ersten Entwurfsszenario kopiert. Sie brauchen den Vorgang Modell überprüfen für die nachfolgenden Entwurfsszenarien nicht durchzuführen.
Tipp: Es kann erforderlich sein, eine oder mehrere Dummy-Dateien zu erstellen, um bestimmte Analysen einzurichten. In anderen Fällen können Sie eine Analyse erst vollständig einrichten, wenn die Ergebnisse einer Analyse vorhanden sind, die als Vorbedingung erstellt werden muss. Im letzteren Fall können Sie die Lösungen der als Vorbedingung erforderlichen Analyse und der abhängigen Analyse nicht planen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Multiphysics – Hinweise zum Planen von Analysen.
- Klicken Sie auf Analyse
Analyse
Solver-Manager, um das Dialogfeld Solver-Manager aufzurufen.
- Aktivieren Sie jedes Entwurfsszenario, das Sie lösen möchten, indem Sie die entsprechenden Kontrollkästchen in der Spalte In Lösungssatz einschließen aktivieren.
- Um eine Lösung zu planen, klicken Sie in die Spalte Startzeit in der entsprechenden Zeile des Entwurfsszenarios. Das aktuelle Datum und die aktuelle Uhrzeit oder die zuletzt angegebene Startzeit erscheinen.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen an der linken Seite der Spalte Startzeit, um den Start an einem bestimmten Datum und zu einer bestimmten Zeit zu planen.
- Klicken Sie auf Stunde, Minute und/oder Sekunde. Geben Sie die Stunde, die Minute und/oder Sekunde der geplanten Startzeit für die Lösung ein. Entwurfsszenariolösungen können gleichzeitig oder zu jeweils eigenen Zeitpunkten starten.
Wichtig: Wenn ein Entwurfsszenario von den Ergebnissen eines anderen abhängig ist und Sie beide Szenarien vollständig einrichten können, geben Sie ihre Startzeiten entsprechend ein. Die als Vorbedingung erforderliche Lösung muss abgeschlossen werden, bevor die abhängige beginnt. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Multiphysics – Hinweise zum Planen von Analysen.
- Klicken Sie auf das Symbol auf der rechten Seite der Spalte Startzeit, um einen Kalender einzublenden. Navigieren Sie mithilfe der Vorwärts- und Rückwärts-Pfeile zum gewünschten Monat, falls erforderlich. Klicken Sie danach auf das Datum, an dem die Lösung beginnen soll.
- Wählen Sie den gewünschten Zielcomputer aus, auf dem die Lösung ausgeführt werden soll.
- Wiederholen Sie die Schritte 4 bis 8 für jedes weitere, für die Planung vorgesehene Entwurfsszenario im aktuellen Modell.
- Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Kennwort in die entsprechenden Felder ein. Die Aufgabenplanung verlangt Ihre Windows®-Anmeldedaten.
- Klicken Sie auf Analysieren. Dieser Vorgang schließt das Dialogfeld Solver-Manager und fügt die Aufgabe bzw. Aufgaben der Lösung der Windows®-Aufgabenplanung hinzu.
- Wiederholen Sie die Schritte 1 bis 11 für alle weiteren Modelle, deren Lösung Sie planen.
- Die Analyse beginnt zur geplanten Zeit, basierend auf dem Status des Modells bei Beginn der Analyse. Alle Änderungen am Modell zwischen dem Zeitpunkt, an dem es geplant wurde, und der Startzeit der Lösung wirken sich auf die Analyse aus (vorausgesetzt, diese Änderungen werden gespeichert).
Anmerkung: Nachdem Sie eine oder mehrere Lösungen geplant haben, muss Simulation Mechanical nicht weiter laufen. Sie können sich sogar von Windows® abmelden, aber der Computer muss eingeschaltet bleiben. Die Aufgabenplanung ist ein Dienst auf Systemebene, der die Simulationen aus der Befehlszeile ausführt.
Wenn der geplante Zeitpunkt erreicht wird, erscheint ein Befehlsfenster auf dem Windows®-Desktop. Die Lösung wird von der Befehlszeile ausgeführt. Die Benutzeroberfläche von Simulation Mechanical erkennt nicht, dass die Lösung ausgeführt wird, und überwacht ihren Fortschritt nicht. Nachdem die geplante Lösung abgeschlossen ist, öffnen Sie das Modell in Simulation Mechanical, um die Ergebnisse zu überprüfen. Wenn die Ergebnisumgebung nicht verfügbar ist, führen Sie eine Prüfung des Modells durch. Wählen Sie Ja, wenn Sie in einer Warnmeldung darauf hingewiesen werden, dass die Ergebnisse nicht der aktuellen Modelleinrichtung entsprechen. Das Modell wird dann in der Ergebnisumgebung angezeigt.
Multiphysics – Hinweise zum Planen von Analysen
Die Ergebnisse einer Analyse können häufig als Eingabe in einer anderen Analyse verwendet werden. Multiphysics ist ein Begriff, mit dem die Kombination von Berechnungsarten in dieser Weise beschrieben wird.
Verschiedene Modelle und die Entwurfsszenarien innerhalb der Modelle können manchmal gleichzeitig ausgeführt werden, manchmal nicht. Es gibt mehrere Multiphysics-Schemata, für die die Analysen fortlaufend ausgeführt werden müssen. In einigen Fällen können die beiden Analysen so eingerichtet und geplant werden, dass sie fortlaufend ausgeführt werden. In anderen Fällen müssen Sie die Modelle so einrichten, dass sie gleichzeitig ausgeführt werden. Im Folgenden werden einige Beispiele für mögliche Multiphysics-Schemata gezeigt.
Thermische Spannung
Temperaturen können aus einer stationären oder transienten Wärmeübertragungsanalyse in eine lineare Spannungsberechnung eingelesen werden, um thermische Spannungen zu berechnen. Es gibt zwei Methoden für die Anwendung der Temperaturen:
- Geben Sie im Dialogfeld Analyseparameter auf der Registerkarte Thermisch das Simulation Mechanical- oder Autodesk CFD-Modell, das Entwurfsszenario und den Lastfall an, die als Quelle der Knotentemperaturen verwendet werden.
- Verwenden Sie den Befehl Lasten aus Datei, um den Namen der Ergebnisdatei für die Eingabe von Temperaturen festzulegen.
In Methode A müssen Sie die thermische Analyse einrichten, bevor Sie die nachfolgende Spannungsberechnung durchführen. Sie können das thermische Quellmodell, das Entwurfsszenario oder den Lastfall erst auswählen, wenn die Ergebnisse der Analyse vorhanden sind. In solchen Fällen können Sie den Solver-Manager nicht verwenden, um die als Vorbedingung erforderliche Analyse (thermisch) und die abhängige Analyse (Spannung) zu planen. Sie können keine Lösung planen, wenn die Modelleinrichtung unvollständig ist. Zuerst führen Sie die thermische Analyse aus. Anschließend können Sie die Einrichtung der Spannungsberechnung abschließen und sie ausführen.
Bei der
Methode B wiederum können Sie sowohl das thermische als auch das Spannungsberechnungsszenario einrichten und sie so planen, dass sie aufeinanderfolgend ausgeführt werden. Eine Dummy-Datei mit thermischen Ergebnissen ist erforderlich, um die Einrichtung der Spannungsberechnung durchzuführen. Führen Sie die folgenden Schritte aus:
- Erstellen Sie mithilfe von Windows® Notepad eine Dummy-Ergebnisdatei. Nennen Sie die Datei DS.TO für eine stationäre Wärmeübertragungsanalyse und DS.TTO für eine transiente Wärmeübertragungsanalyse. Platzieren Sie die Datei in den Ordner des thermischen Entwurfsszenarios des Quellmodells.
- Verwenden Sie diese Dummy-Datei, um die Spannungsberechnung einzurichten. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in den Anzeigebereich, wenn nichts ausgewählt ist, um den Befehl Lasten aus Datei aufzurufen, und wählen Sie die Quelldatei aus. Geben Sie außerdem die Werte für Lastfall aus Datei, Struktureller Lastfall und Multiplikator ein. Klicken Sie hier, um weitere Informationen zu erhalten.
- Definieren Sie eine Lastkurve zum Steuern der Temperaturen beim Durchführen einer nichtlinearen Spannungsberechnung, aber mit stationären Temperaturen.
- Öffnen Sie das Dialogfeld Solver-Manager. Planen Sie die thermische und Spannungsberechnungslösung für eine fortlaufende Ausführung. Sehen Sie eine angemessene Zeitspanne zwischen den beiden Startzeiten vor, um sicherzustellen, dass die thermische Lösung beendet werden kann, bevor die Spannungslösung beginnt.
Spannung und Verschiebung aufgrund von elektrostatischen Kräften
Sie können wählen, elektrostatische Kräfte aus einer elektrostatischen Analyse auszugeben und diese Kräfte wie eine strukturelle Last in einer Spannungsberechnung zu verwenden. Der Arbeitsablauf ist derselbe wie bei der oben beschriebenen zweiten thermischen Spannungslösung. Für diesen Arbeitsablauf ist der Dummy-Dateiname DS.EFR, und die Ergebnisse der Kräfte werden mit dem Befehl Lasten aus Datei auch auf die Spannungsberechnung angewendet.
- Erstellen Sie mithilfe von Windows® Notepad eine Dummy-Ergebnisdatei. Geben Sie der Datei den Namen DS.EFR. Platzieren Sie die Datei in den Ordner des elektrostatischen Entwurfsszenarios des Quellmodells.
- Verwenden Sie diese Dummy-Datei, um die Spannungsberechnung einzurichten. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in den Anzeigebereich, wenn nichts ausgewählt ist, um den Befehl Lasten aus Datei aufzurufen, und wählen Sie die Quelldatei aus. Geben Sie außerdem die Werte für Lastfall aus Datei, Struktureller Lastfall und Multiplikator ein.
- Definieren Sie eine Lastkurve zum Steuern der elektrostatischen Kraftlast beim Durchführen einer nichtlinearen Spannungsberechnung.
- Öffnen Sie das Dialogfeld Solver-Manager. Planen Sie die elektrostatische und Spannungsberechnungslösung für eine fortlaufende Ausführung. Sehen Sie eine angemessene Zeitspanne zwischen den beiden Startzeiten vor, um sicherzustellen, dass die elektrostatische Lösung beendet werden kann, bevor die Spannungslösung beginnt.
Joule-Erwärmung
Die Ergebnisse des elektrischen Stroms aus einer elektrostatischen Analyse eignen sich als Eingabe in eine thermische Analyse zum Erzeugen von Joule-Wärme-Effekten. Für diesen Arbeitsablauf wird die Quelle der Ergebnisse des elektrostatischen Stroms in der Registerkarte Elektrisch des Dialogfelds Analyseparameter festgelegt.
- Erstellen Sie mithilfe von Windows® Notepad eine Dummy-Ergebnisdatei. Geben Sie der Datei den Namen DS.EFO. Platzieren Sie die Datei in den Ordner des elektrostatischen Entwurfsszenarios des Quellmodells.
- Verwenden Sie diese Dummy-Datei, um die Spannungsberechnung einzurichten. Wechseln Sie zur Registerkarte Elektrisch des Dialogfelds Analyseparameter. Aktivieren Sie die Option Elektrostatische Ergebnisse zur Berechnung des Joule-Effekts verwenden.
- Fügen Sie eine Gesamtwärmeerzeugung-Last den Bauteilen hinzu, die elektrischen Strom führen. Geben Sie für Interne Wärmeerzeugung den Wert 1ein. Die tatsächliche Wärmeerzeugung basiert auf den Ergebnissen des elektrostatischen Stroms und wird Element für Element ersetzt, wenn die Lösung ausgeführt wird.
- Definieren Sie eine Lastkurve zum Steuern der Wärmeerzeugungslast beim Durchführen einer nichtlinearen Spannungsberechnung.
Fortlaufende Analysen (Stapeldatei-Methode):
Sie können eine Stapeldatei erstellen, um die Analysen fortlaufend auszuführen. Verwenden Sie dazu das Programm algor.exe. Die Stapeldateitechnik kann nützlich sein, wenn Sie nicht wissen, wie viel Zeit zwischen der als Vorbedingung erforderlichen und der abhängigen Lösung vergeht. Eine Stapeldatei kann auch verwendet werden, um eine häufig wiederholte Analyse zu automatisieren.
Die Schritte zum Ausführen einer Reihe von Analysen im Stapelverarbeitungsmodus sind wie folgt:
- Verwenden Sie Windows Explorer oder den Desktop, um eine Stapeldatei (Textdatei) in einem Ordner zu erstellen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den Ordner, und wählen Sie Neu
Textdokument. Geben Sie den gewünschten Dateinamen ein. Die Dateierweiterung für eine Stapeldatei ist .BAT.
- Bearbeiten Sie die Stapeldatei (klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei, und wählen Sie Bearbeiten aus).
- Fügen Sie der Stapeldatei für das erste zu analysierende Modell eine Zeile hinzu. Die Syntax lautet wie folgt:
“drive:\{path to Autodesk Simulation Mechanical}\algor.exe -s list drive:\{path to model}\{model filename}.fem”
Dabei gilt:
- Laufwerk:\{Pfad zu Autodesk Simulation Mechanical} ist der vollständige Pfad zum Speicherort der Simulation Mechanical-Software. (Die Pfadangabe ist nicht erforderlich, wenn dieser Pfad in der PATH-Umgebungsvariablen enthalten ist.)
- algor.exe ist das Programm, mit dem die Analyse durchgeführt wird. Der Pfad und algor.exe müssen in Anführungszeichen (" ") eingeschlossen werden, wenn der Pfad Leerzeichen enthält.
- -s list ist die Liste der zu analysierenden Entwurfsszenarien. Die Liste kann aus folgenden Elementen bestehen:
- Alle Verarbeiten Sie nacheinander alle Szenarien in der Datei. Diese Option muss allein verwendet werden.
- Aktiv Verarbeiten Sie das aktive (geladene) Szenario in der Datei. Diese Option muss allein verwendet werden.
- m,n,r-t verarbeitet nacheinander die einzelnen Szenarien, die durch Kommas getrennt werden (Szenarien m, n usw.) und/oder einen Bereich von Szenarien, die durch einen Bindestrich getrennt werden (Szenarien r bis t). Ein Entwurfsszenario darf nur einmal aufgelistet werden.
- Laufwerk:\{Pfad zum Modell}\ ist der vollständige Pfad zum Speicherort des Modells.
- {Modell-Dateiname}.fem ist der Name des zu analysierenden Modells, einschließlich der Erweiterung .fem. Die Pfad- und Dateinamenzeichenfolge muss in Anführungszeichen gesetzt werden (" "), wenn darin Leerstellen enthalten sind.
- Wiederholen Sie den oben genannten Schritt für jede zusätzliche Datei, die Sie analysieren möchten.
- Speichern und schließen Sie die Stapeldatei.
- Doppelklicken Sie auf die Stapeldatei, um die Analysen zu starten. Verwenden Sie als Alternative die Windows®-Aufgabenplanung (Start
Alle Programme
Zubehör
Systemprogramme
Aufgabenplanung), um den Start der Stapeldatei zu einem bestimmten Zeitpunkt zu planen.
Die folgende Stapeldatei analysiert beispielsweise die Entwurfsszenarien 1 und 3 im Modell namens bracket. Wenn das Modell fertig ist, werden die Entwurfsszenarien 2 bis 5 in der Modellstruktur analysiert. Dies erfolgt im Modell namens structure. Anschließend werden alle Entwurfsszenarien im Modell namens pipe run analysiert.
"C:\Program Files\Autodesk\Simulation 20xx\algor.exe" -s 1,3 "D:\my FEA models\job1\bracket.fem"
"C:\Program Files\Autodesk\Simulation 20xx\algor.exe" -s 2-5 "D:\my FEA models\job2\structure.fem"
"C:\Program Files\Autodesk\Simulation 20xx\algor.exe" -s all "D:\my FEA models\job3\pipe run.fem"