Wenn in Tolerance Analysis erkannt wird, dass die in der Studie enthaltene Geometrie durch mehr als eine einzelne lineare Richtung beeinflusst wird, wird eine Warnmeldung angezeigt, die besagt, dass 3D-Effekte bei der Stapelanalyse erkannt wurden. Die Benachrichtigung bedeutet, dass die Ergebnisse unter Umständen die Abweichung unterschätzen, die während der Produktion auftreten wird. Wenn Sie diese Meldung angezeigt bekommen, sollten Sie die geometrischen Beziehungen zwischen den Bauteilen prüfen, um festzustellen, ob ein weiterer Analyselauf durchgeführt werden muss.
Informationen zu den Unterschieden zwischen der 1D-, 2D- und 3D-Toleranzanalyse finden Sie im Abschnitt zu deren Vergleich unter Tolerance Analysis.
In der folgenden Abbildung ist ein Beispiel für ein 1D-Problem dargestellt. Es wird keine Warnmeldung angezeigt, da der Toleranzstapel der Bauteile in einer einzelnen linearen Richtung erfolgt.
Die Analyse in der folgenden Abbildung scheint ähnlich wie im vorherigen Beispiel zu sein, es existieren jedoch Bedingungen, die sich auf die 1D-Translationstoleranz auswirken können, sodass eine Warnmeldung angezeigt wird.
Hier werden bei der Toleranzanalyse für die Lenkrollen-Baugruppe alle vertikalen Flächen berücksichtigt, jedoch keine möglichen Abweichungen der oberen horizontalen Montageflächen. Durch die Warnmeldung werden Sie daran erinnert, den Einfluss der anderen Bauteile zu berücksichtigen.
Die folgende Abbildung zeigt ein übertriebenes Beispiel für die Folgen einer Rotation der horizontalen Montageflächen durch ihre Toleranzzonen. Die vertikalen Schenkel der Klammern sind nicht mehr parallel zum Rad, was zu Kompression führt.
Die Warnmeldung lenkt Ihre Aufmerksamkeit normalerweise auf Szenarien, in denen die Rotationsabweichung einer Fläche einen weitaus größeren Einfluss hat als die Translationsabweichung durch die zulässigen Toleranzgrenzen. Da Rotationseffekte nicht in die Berechnungen einbezogen werden, werden Sie anhand der Warnmeldung darüber informiert, dass Rotationseffekte vorhanden sein können. Die Warnung ermöglicht eine Bewertung der Gewichtung der Anforderung und die Bestimmung, ob Sie ein 3D-Toleranzanalysewerkzeug verwenden oder die Auswirkungen der Nicht-1D-Einflussfaktoren manuell berechnen und den Fehler von den zulässigen Stapelgrenzwerten abziehen müssen.
- Wenn die Flächen, die den betreffenden Stapelabstand definieren, nicht überlappen.
- Wenn einige der Baugruppenabhängigkeiten zwischen Bauteilen weit außerhalb des Abdeckungsbereichs der für den Stapelabstand ausgewählten Flächen liegen.
- Wenn die Flächen, durch die Abhängigkeiten für die Bauteile zueinander definiert werden, deutlich kleiner sind als die Fläche, die in der Stapelabstandsdefinition enthalten ist.
- Wenn ein Bauteil mit einer Anordnung von zwei oder mehr Schrauben befestigt ist und die Messrichtung in der Ebene der passenden Flächen für eine andere Fläche liegt, die sich weit außerhalb der Anordnung befindet.
Mit Tolerance Analysis können diese Bedingungen und mehr erkannt werden, und es wird eine Warnmeldung ausgegeben, die Sie darauf hinweist, dass es sich bei der Analyse möglicherweise nicht um eine 1D-Analyse handelt.
Manchmal wird die Warnmeldung in Stapeln angezeigt, die mit einer 1D-Methode modelliert werden können. Die am häufigsten auftretende Situation ist die, wenn Abhängigkeiten zwischen Bauteilen in der Baugruppe durch mehrere Flächen definiert sind, die auf ähnliche Weise interagieren. Wenn jedoch die Kontur für den Stapel definiert wird, wird nur eine der Abhängigkeiten in die Konturdefinition aufgenommen.
Beispielsweise die Enden einer Welle, die in einem Lager oder einer Buchse montiert ist. Ein weiteres Beispiel ist eine Leiterplatte, die mit mehreren Schrauben auf mehreren Abstandshaltern montiert ist.
Die Warnmeldung wird angezeigt, da die 1D-Stapeldefinition die Erstellung einer einzelnen Bemaßungskontur durch die Bauteile umfasst und Abhängigkeiten, die normalerweise zur Stabilisierung des Bauteils in der Baugruppe beitragen würden, nicht Teil der Stapeldefinition sind.