Richtlinien für die Extrusion

Die Schaltfläche "Extrusion" im Taskdialogfeld "Netz" ist nur dann aktiv, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:

Ein extrudierbares Teil zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

Gleichmäßiger Querschnitt

Die Topologie des Teils muss in Extrusionsrichtung invariant sein. Ein extrudierbares Teil muss in mindestens einer Richtung überall den gleichen Querschnitt aufweisen. Ein Teil mit einem extrudierbaren Bereich, der mit einem anderen Bereich verbunden ist, der seinerseits einen anderen Querschnitt hat, ist nicht extrudierbar:

In diesem Beispiel ist das Teil nicht extrudierbar, da alle drei Bereiche Bestandteile desselben Teils sind. Die aus dem Kasten herausragenden Bereiche (Rohr und Kanal) ließen sich extrudieren, wenn sie separate Teile in einer Baugruppe wären.

Linearer Extrusionspfad

Nur Teile mit linearem Extrusionspfad sind für eine Extrusion auswählbar. Teile mit Biegung, selbst wenn der Querschnitt gleichmäßig ist, sind nicht extrudierbar:

Dreidimensionalität

Nur dreidimensionale Teile können extrudiert werden. Zweidimensionale Oberflächen in 2D-Analysen müssen frei vernetzt werden.

Einheitliche Oberflächen in mindestens eine Extrusionsrichtung

Es ist nicht möglich, in einer Richtung zu extrudieren, wenn sich Kanten auf einer Fläche befinden, die senkrecht zu dieser Richtung verläuft:

Die Kante auf der oberen Fläche dieses Kasten verhindert die Extrusion in die beiden mit "Nein" gekennzeichneten Richtungen, da die Fläche nicht gleichmäßig in diese Richtungen verläuft. Die dritte Richtung ist akzeptabel, da die Kante über die gesamte Extrusionsrichtung gleichmäßig verläuft.

Parallele Endflächen

Die Flächen an den Enden eines extrudierbaren Teils müssen parallel zueinander angeordnet sein. Diese Bedingung ist eine Erweiterung der Regel bezüglich des gleichmäßigen Querschnitts und wendet die Regel explizit auf die Enden des Volumens an:

Das Teil muss zwischen den Abschlussflächen topologisch identisch sein. Beide Flächen müssen dieselbe Anzahl von begrenzenden Kanten haben, und diese Kanten müssen dieselbe Orientierung aufweisen.

Es gibt einige Arten von Analysen, bei denen Extrusion nicht verwendet werden kann:

Rotierende Bereiche

Objekte innerhalb eines rotierenden Bereichs mit einheitlichem Querschnitt, die die Anforderungen für die Netzextrusion erfüllen, können extrudiert werden. Das Netz innerhalb des rotierenden Bereichs kann nicht extrudiert werden, da die Schnittstelle zwischen dem rotierenden Bereich und dem angrenzenden Stator ein konformes (passendes) Netz sein muss.

Wärmestrahlung

Extrudierte Netze sind nicht kompatibel mit Wärmestrahlungsberechnungen. Wenn Wärmestrahlung aktiviert wird und extrusionsvernetzte Objekte vorhanden sind, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.

Phasenwechsel

Extrudierte Netze sind nicht kompatibel mit Phasenwechsel-Berechnungen (Zweiphasenmischungen). Wenn Phasenwechsel aktiviert wird und extrusionsvernetzte Objekte vorhanden sind, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.

Flächenteile

Flächenteile dürfen keine extrusionsvernetzten Teile berühren. Diese Einschränkung gilt für Flächenteile, die als Hindernis (Festkörper), Kontaktwiderstand oder verteilter Strömungswiderstand verwendet werden.

Materialmodelle (interne Lüfter, Gebläse, usw.)

Teile, deren Material durch ihre eingebettete Physik definiert ist, wie z. B. interne Lüfter, Zentrifugalgebläse und Sperrventil-Materialien, können nicht extrusionsvernetzt sein.