Sie können einen benutzerspezifischen Linientyp mit verschiedenen Anordnungen von Punkten, Leerstellen und Strichen definieren, indem Sie eine Linientypdefinitionsdatei (LIN) mit einem Texteditor erstellen oder bearbeiten. Nach deren Definition können Sie benutzerspezifische Linientypen in eine Zeichnungsdatei laden und in der Zeichnung verwenden.
Jeder Linientyp wird in zwei Zeilen in einer Linientypdefinitionsdatei definiert. Die erste Zeile enthält den Linientypnamen und eine optionale Beschreibung. In der zweiten Zeile befindet sich der Code, mit dem das Muster des Linientyps definiert wird.
Die zweite Zeile beginnt mit dem Buchstaben A (für Ausrichtung), auf den eine Liste von Musterdeskriptoren folgt, in denen die Länge des nicht gezeichneten Segments (Freiraum), des gezeichneten Segments (Striche) sowie Punkte definiert sind. Sie können der LIN-Datei Kommentare hinzufügen, indem Sie der Zeile ein Semikolon (;) voranstellen.
Das Format der Linientypdefinition lautet:
*linetype_name,description A,descriptor1,descriptor2, ...
Ein Linientyp mit der Bezeichnung STRICHPUNKT wird beispielsweise wie folgt definiert:
*DASHDOT,Dash dot __ . __ . __ . __ . __ . __ . __ . __ A,.5,-.25,0,-.25
Dieses Beispiel definiert ein sich wiederholendes Muster aus einem Strich mit der Länge von 0.5 Zeichnungseinheiten, einem Freiraum mit der Länge von 0.25 Zeichnungseinheiten, einem Punkt sowie einem weiteren Freiraum mit der Länge von 0.25 Zeichnungseinheiten. Dieses Muster wird für die Linienlänge fortgesetzt und endet mit einem Strich, der 0.5 Zeichnungseinheiten lang ist. Der Linientyp wird dann wie unten dargestellt angezeigt.
__ . __ . __ . __ . __ . __ . __ . __
LIN-Dateien müssen im ASCII-Format gespeichert werden und die Dateierweiterung .lin haben.
Das Feld mit dem Linientypnamen muss mit einem Sternchen (*) beginnen und sollte einen eindeutigen, aussagefähigen Namen für den Linientyp enthalten.
Die Beschreibung soll Ihnen bei der Bearbeitung der LIN-Datei einen Eindruck des Linientyps verschaffen. Die Beschreibung wird auch im Linientyp-Manager und im Dialogfeld Linientypen laden oder neu laden angezeigt.
Die Beschreibung ist optional und kann Folgendes enthalten:
Wenn Sie die Beschreibung weglassen, dürfen Sie hinter dem Linientypnamen kein Komma eingeben. Eine Beschreibung darf nicht länger als 47 Zeichen sein.
Das Ausrichtungsfeld gibt die Ausrichtung des Linienmusters an den Enden einzelner Linien, Kreise und Bogen an. Gegenwärtig unterstützt das Programm nur die Ausrichtung des Typs A. Damit ist gewährleistet, dass die Endpunkte von Linien und Bogen mit einem Strich beginnen und enden. Sie legen die Ausrichtung des Typs A fest, indem Sie A in das Feld Ausrichtung eingeben.
Ein Beispiel: Sie erstellen einen Linientyp mit der Bezeichnung MITTE, der als die sich wiederholende Strich-Punkt-Folge angezeigt wird, die normalerweise zur Darstellung einer Mittellinie verwendet wird. Das Programm richtet die Strich-Punkt-Folge auf einer Linie so aus, dass die Endpunkte der Linie immer von Strichen gebildet werden. Das Muster passt so auf die Linie, dass mindestens die Hälfte des ersten Strichs den Anfang und das Ende der Linie bilden. Wenn nötig, werden der erste und der letzte Strich gestreckt. Wenn eine Linie zu kurz ist, um wenigstens von einer Strich-Punkt-Folge dargestellt werden zu können, wird zwischen den Endpunkten eine durchgezogene Linie gezeichnet. Auch für Bogen wird das Muster so ausgerichtet, dass an den Endpunkten Striche gezeichnet werden. Bei Kreisen und anderen Objekten ohne Endpunkte wird die Strich-Punkt-Abfolge für eine realistische Darstellung angepasst.
Sie können für jeden Linientyp bis zu 12 verschiedene Definitionen für Strichlängen angeben. Einzige Voraussetzung ist, dass diese in der LIN-Datei in eine Zeile mit 80 Zeichen eingegeben werden können. Sie müssen nur eine vollständige Sequenz des durch Musterdeskriptoren definierten Linientypmusters angeben. Beim Zeichnen des Linientyps verwendet die Anwendung den ersten Musterdeskriptor für den Start- und Endstrich. Zwischen dem Anfangs- und Endstrich werden die Strichdefinitionen des Musters nacheinander gezeichnet, wobei mit der zweiten Strichdefinition begonnen und dann bei Bedarf wieder am Beginn des Musters mit der ersten Strichdefinition angeschlossen wird.
Die Ausrichtung des Typs A setzt voraus, dass die Länge des ersten Strichs 0 oder größer sein muss (also ein gezeichnetes Segment). Die Länge des zweiten Strichs sollte weniger als 0 sein, wenn Sie ein nicht gezeichnetes Segment benötigen, und mehr als 0, wenn Sie einen durchgezogenen Linientyp erstellen. Für eine Ausrichtung des Typs A müssen Sie mindestens zwei Strichlängen definieren.