Laden von AutoLISP-Anwendungen

AutoLISP-Dateien müssen in das Programm geladen werden, bevor sie verwendet werden können.

AutoLISP-Anwendungen werden in bearbeitbaren ASCII- oder Unicode-Textdateien mit der Dateinamenerweiterung .lsp gespeichert. Diese Dateien verfügen normalerweise über einen Header-Abschnitt, der eine Routine und deren Verwendung beschreibt sowie besondere Anweisungen enthält. Der Header enthält gegebenenfalls auch Kommentare, in denen der Autor genannt sowie rechtliche Informationen zur Verwendung der Routine aufgeführt werden. Kommentare werden durch ein vorangehendes Semikolon (;) gekennzeichnet. Sie können diese Dateien mit einem Texteditor oder einem Textverarbeitungsprogramm, mit dem ASCII- oder Unicode-Textdateien erstellt werden können, anzeigen und bearbeiten.

Wichtig: Beginnend mit AutoCAD 2021-basierten Produkten können AutoLISP-Quelldateien im ASCII- oder Unicode-Dateiformat gespeichert werden. AutoCAD 2020-basierte und frühere Produkte unterstützen nur das ASCII-Dateiformat.

Bevor Sie eine AutoLISP-Anwendung verwenden können, muss sie geladen werden. Sie können den Befehl APPLOAD oder die AutoLISP-Funktion load zum Laden einer Anwendung verwenden. Beim Laden einer AutoLISP-Anwendung wird der AutoLISP-Code aus der LSP-Datei in den Speicher Ihres Systems geladen. Wenn sich die LSP-Datei nicht im Suchpfad der Support-Datei befindet, müssen Sie einen relativen Support-Pfad im Parameter Dateiname angeben.

Anmerkung: Beginnend mit AutoCAD 2014-basierten Produkten müssen benutzerdefinierte Anwendungen im abgesicherten Modus arbeiten, wenn für die Systemvariable SECURELOAD der Wert 1 oder 2 festgelegt ist. Wenn Sie im abgesicherten Modus arbeiten, kann das Programm nur solche Dateien laden und ausführen, die Code aus vertrauenswürdigen Speicherorten im Suchpfad der Support-Datei enthalten; die vertrauenswürdigen Speicherorte werden durch die Systemvariable TRUSTEDPATHS festgelegt.

Wenn Sie die Anwendung mit der load-Funktion laden, müssen Sie in der Befehlszeile AutoLISP-Code eingeben. Wird die load-Funktion erfolgreich ausgeführt, wird der Wert des letzten Ausdrucks in der Datei in der Befehlszeile angezeigt. Dabei handelt es sich normalerweise um den Namen der letzten in der Datei definierten Funktion oder Anweisungen zur Verwendung der neu geladenen Funktion. Wenn die load-Funktion fehlschlägt, wird eine AutoLISP-Fehlermeldung angezeigt. Ein Fehlschlagen der load-Funktion kann durch falschen Code in der Datei oder durch die Angabe eines falschen Dateinamens verursacht werden. Die Syntax für die load-Funktion lautet

(load filename [onfailure])

Diese Syntax verdeutlicht, dass die load-Funktion über zwei Argumente verfügt: das erforderliche Argument filename und das optionale Argument onfailure. Wenn Sie eine AutoLISP-Datei über die Befehlszeile laden, geben Sie normalerweise nur das Argument filename ein.

Anmerkung: AutoLISP-Anwendungsdateien mit ähnlichem Namen werden basierend auf dem Zeitstempel der letzten Änderung geladen; die LSP-, FAS- oder VLX-Datei mit dem jüngsten Zeitstempel wird geladen, wenn Sie nicht den vollständigen Dateinamen angeben (einschließlich der Dateinamenerweiterung). VLX-Dateien werden nur unter Windows unterstützt.

Im folgenden Beispiel wird die AutoLISP-Datei newfile.lsp geladen.

Befehl: (load "newfile")

Die Erweiterung .lsp ist nicht erforderlich. Dieses Format funktioniert für jede LSP-Datei im aktuellen Bibliothekspfad.

Um eine AutoLISP-Datei zu laden, die sich nicht im Bibliothekspfad befindet, müssen Sie als Argument filename den vollständigen Pfad und Dateinamen angeben.

Windows

Befehl: (load "d:/files/morelisp/newfile")

Mac OS und Web

Befehl: (load "/files/morelisp/newfile")

Anmerkung: Bei der Angabe eines Verzeichnispfads müssen Sie als Trennzeichen einen Schrägstrich (/) oder zwei umgekehrte Schrägstriche (\\) verwenden, da einem einzelnen umgekehrten Schrägstrich in AutoLISP eine spezielle Bedeutung zukommt.