Der Test "Sperren/Binden" ist ein vielseitiges Hilfsmittel zum Binden von Partikeln an Objekte. Mit den in diesem Thema beschriebenen unterschiedlichen Kombinationen von Steuerelementen können Sie zahlreiche Effekte erzielen.
"Sperren/Binden" besitzt drei Hauptfunktionen:
Beim Einstellen dieser Effekte werden Sie feststellen, dass die vier Parameter "An Oberfläche binden", "Objektfang an Oberfläche", "Auf Oberfläche beschränken" und "Kraft" die wichtigsten sind. Durch unterschiedliche Einstellungen dieser Parameter und einiger begleitender weiterer Parameter und Operatoren können Sie mit "Sperren/Binden" eine Vielzahl von Effekten erzeugen.
Wenn Partikel in ein Ereignis eintreten, das den Test "Sperren/Binden" mit aktivierter Option "Objektfang an Oberfläche" enthält, wird jeder Partikel an einen bestimmten Punkt auf der ausgewählten Objektoberfläche gebunden. Dieser Punkt wird als Bindungspunkt des Partikels bezeichnet. Bei animierten Objekten, werden die Bindungspunkte zusammen mit dem Objekt animiert.
Bei "Sperren/Binden" wird die Befestigung der Partikel hauptsächlich über den Parameter "Kraft %" in der Gruppe "Position sperren/binden" gesteuert. Im Allgemeinen bleiben die Partikel bei einem Wert für "Kraft %" von "100.0" fest an ihren Bindungspunkt. Dies gilt auch für animierte Objekte. Bei einer starren Bindung sollte der Test "Sperren/Binden" die letzte Aktion im Ereignis sein. Wenn die Geschwindigkeit durch weitere Operatoren unter "Sperren/Binden" geändert wird, kann die Bindung weniger starr als gewünscht sein.
Alle Parameter im Test "Sperren/Binden" sind animierbar. Sie können also "Kraft % " animieren, um Partikel allmählich zu binden oder aus ihren starren Positionen zu lösen.
Der Standardoperator "Objektposition" kann nach einem Zufallsverfahren Partikel auf der Oberfläche eines Objekts erzeugen. "Objektposition" ist nützlich bei bestimmten Animationstypen, leidet aber an einem beschränkten Funktionsumfang. Der Test "Sperren/Binden" hebt viele dieser Beschränkungen auf, wie die folgenden Punkte zeigen:
Der Operator "Objektposition" kann im Zusammenwirken mit dem Test "Sperren/Binden" nützlich sein. Sie können "Objektposition" beispielsweise verwenden, um ein Objekt mit Partikeln zu bedecken, bevor Sie diese gemäß der Beschreibung im folgenden Abschnitt mit "Sperren/Binden" fixieren.
Um ein Objekt mit Partikeln zu bedecken, fügen Sie den Operator "Objektposition" und den Test "Sperren/Binden" dem gleichen Ereignis hinzu. Der Operator "Objektposition" platziert die Partikel zufällig auf der Oberfläche, während der Test "Sperren/Binden" diese mithilfe der Kräfte und der Parameter "Sperren/Binden" dort fixiert oder animiert.
Stellen Sie beim Bedecken von Objekten mit Partikeln sicher, dass als "Betrag" beim Operator "Erzeugung" ein ausreichend hoher Wert eingestellt ist, um die erforderliche Anzahl an Partikeln zu erzeugen. Der Operator "Erzeugungs-Textur" erzeugt eine vollständige, gleichmäßige Bedeckung, wenn die Unterteilung "Fläche" verwendet wird.
Wenn das Objekt mit Partikeln bedeckt wurde, können Sie diese bei einer Animation des Objekts an dessen Oberfläche binden, sie über die Oberfläche driften lassen oder sie vom Objekt schleudern lassen.
Eine animierte Oberfläche verformt sich oder ändert ihre Form im Zeitverlauf. Beispiele für animierte Oberflächen sind Objekte mit:
Transformationsanimation (Position, Rotation, Skalierung) auf Objektebene wird nicht als animierte Oberfläche betrachtet.
Verwenden Sie diese Parameter, um die Partikel an eine animierte Oberfläche zu binden.
Parameter | Wert |
---|---|
An Oberfläche binden | Ein |
Animierte Oberfläche | Ein |
Objektfang an Oberfläche | Ein |
Versatzgrenzwert | Aus |
Geschwindigkeitsgrenzwert | Aus |
Kraft % | 100.0 |
Wenn "Kraft %" den Wert "100.0" aufweist, bleiben die Partikel an ihren Bindungspunkten fixiert. Eine Ausnahme bildet der Fall, in dem das Objekt bei aktiviertem "Geschwindigkeitsgrenzwert" animiert wird. Dann bleiben die Partikel nur am Bindungspunkt fixiert, wenn Sie diesen ohne Überschreitung der festgelegten Geschwindigkeit (Geschwindigkeitsgrenzwert) folgen können. Wenn dieser Parameter deaktiviert ist, besteht kein Grenzwert für Abstand oder Geschwindigkeit, und die Partikel bleiben starr an ihren Bindungspunkten fixiert.
Wenn der Wert von "Kraft %" auf "100.0" eingestellt ist und "Versatzgrenzwert" und "Geschwindigkeitsgrenzwert" deaktiviert sind, werden die Partikel zum Verbleiben auf der Oberfläche gezwungen.
Damit die Partikel sich entlang der Objektoberfläche bewegen können, muss "Auf Oberfläche beschränken" aktiviert sein. Außerdem muss der Parameter "Kraft %" in der Gruppe "Position sperren/binden" auf einen Wert unter "100.0" eingestellt sein.
Alle Geschwindigkeits- und Kraftoperatoren innerhalb des Ereignisses wirken dann auf die Partikel und lassen diese sich über die Oberfläche bewegen. Diese Kräfte werden so angewendet, dass sie die Partikel in Kraftrichtung bzw. gegen die Kraftrichtung schwingen lassen, sodass diese allmählich abbremsen (Dämpfung). Sie können das Ausmaß der Dämpfung der Partikelbewegung mit den Parametern "Dämpfung" in der Gruppe "Position sperren/binden" steuern.
Wenn "Auf Oberfläche beschränken" aktiviert ist, müssen alle Geschwindigkeits- und Kraftoperatoren über dem Test "Sperren/Binden" stehen, während sich Kollisions- und Vermehrungstests unter "Sperren/Binden" befinden sollten.
Wenn die Partikel sich entlang der Oberfläche eines Objekts bewegen sollen, müssen Sie folgende Einstellungen verwenden:
Parameter | Wert |
---|---|
An Oberfläche binden | Ein |
Objektfang an Oberfläche | Ein |
Auf Oberfläche beschränken | Ein |
Kraft % | 50.0 (oder ein beliebiger Wert unter 100.0) |
Fügen Sie dem Ereignis Geschwindigkeits- und Kraftoperatoren hinzu, um die Partikel in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Sie können beispielsweise den Space Warp "Wind" mit einem Kraftoperator verwenden, um alle Partikel auf eine Seite des Objekts zu schieben.
Mit "Sperren/Binden" können Partikel auch dazu gebracht werden, sich in einem kurzen Abstand vom Bindungspunkt zu bewegen. Der Bereich um den Bindungspunkt herum wird als Mittelzone bezeichnet. Jeder Partikel besitzt seine eigene Mittelzone, die sich in einem bestimmten Radius um den Bindungspunkt erstreckt.
Parameter | Wert |
---|---|
An Oberfläche binden | Ein |
Objektfang an Oberfläche | Ein |
Auf Oberfläche beschränken | Aus |
Kraft % | 50.0 (oder ein beliebiger Wert unter 100.0) |
Aktivieren Sie in der Gruppe "Keine Kraft in der Mittelzone" die Option "Für Beschleunigung" oder "Für Dämpfung" und stellen Sie "Radius" auf den Abstand vom Bindungspunkt ein, in dem der Partikel sich frei bewegen kann. Durch die Einstellung von "Radius" wird die Mittelzone bestimmt.
Mit "Sperren/Binden" können auch Partikel ausgestoßen, freigesetzt oder von der Objektoberfläche geschleudert werden, sofern sie eine bestimmte Geschwindigkeit oder Beschleunigung erreichen.
Verwenden Sie diese Option nur bei Partikeln, die an der Objektoberfläche kleben und keine Eigengeschwindigkeit besitzen. Die Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung muss von der Animation des Objekts herrühren. Beispiele dafür sind sich schnell drehende oder bewegende Objekte sowie Objekte mit Unterobjektanimation, durch die ein Objektteil sich mit hoher Geschwindigkeit bewegt.
Verwenden Sie diese Parameter, um Partikel von sich schnell bewegenden Objekten abbrechen zu lassen:
Parameter | Wert |
---|---|
An Oberfläche binden | Ein |
Objektfang an Oberfläche | Ein |
Auf Oberfläche beschränken | Aus |
Kraft % | 100.0 |
Abbruch bei Überschreitung | Ein |
Wählen Sie unter "Abbruch bei Überschreitung" entweder "Geschwindigkeit" oder "Beschleunigung". Stellen Sie eine Geschwindigkeit bzw. Beschleunigung ein, bei der die Partikel abbrechen sollen. Verwenden Sie die Methode "Beschleunigung", um ein Objekt zu simulieren, das Partikel abschüttelt. Wenn das Schütteln des Objekts plötzlich endet, fliegen die Partikel vom Objekt herunter.
Abbrechende Partikel durchlaufen den Test "Sperren/Binden" und können an ein anderes Ereignis übergeben werden. Verwenden Sie im nächsten Ereignis einen Kraftoperator, um das Verhalten des Partikels nach dem Lösen vom Objekt zu bestimmen.
Verwenden Sie die im vorhergehenden Abschnitt "Partikel entlang einer Oberfläche bewegen" beschriebenen Einstellungen, um Partikel, die sich mit einer bestimmten Eigengeschwindigkeit auf einer Oberfläche bewegen, abbrechen zu lassen. Verwenden Sie den Operator "Geschwindigkeitstest" zum Testen der Partikelgeschwindigkeit, die zum Abbrechen und zum Übergang in ein neues Ereignis führt.