Lernen Sie die Postprozessor-Benutzeroberflächen kennen.
Manchmal ist es wünschenswert, bei jeder Nachbearbeitung eines Werkzeugwegs bestimmte Entscheidungen zu treffen. Damit könnte z. B. sichergestellt werden, dass die CNC-Steuerung im korrekten, für den jeweiligen Werkzeugweg geeigneten Modus arbeitet. Der Fusion-Postprozessor verfügt über integrierte Funktionen, die eine einfache Interaktion ermöglichen, wie z. B. das Stellen einfacher Fragen in einer sequenziellen Reihenfolge. Wenn jedoch viele Fragen/Einstellungen zu berücksichtigen sind, empfiehlt sich ein herkömmlicher Ansatz mit einer Benutzeroberfläche.
Der Postprozessor unterstützt die Anpassung von Benutzeroberflächen nicht direkt. Er erlaubt jedoch die Ausführung von Drittanbieter-Anwendungen, die eine Benutzeroberfläche darstellen und die Einstellungen dann an den Postprozessor zurückgeben können. Es obliegt allein dem Postprozessorentwickler, seine bevorzugte, zweckmäßige Entwicklungsplattform zu wählen (gängige Plattformen sind C++/MFC, C#, Java und Python).
Es gibt aber noch eine gute Alternative zu den oben genannten Plattformen. Dabei handelt es sich um HTML-Anwendungen (HTA), die über Internet Explorer unterstützt werden. Eine Anwendung im HTA-Stil ist nahezu identisch mit einer normalen HTML-Webseite und unterscheidet sich nur geringfügig bezüglich der zugänglichen API. Die mit HTA mögliche Benutzeroberfläche entspricht der für normale Webseiten und garantiert hohe Flexibilität beim Design der Benutzeroberfläche und bei dynamischen Inhalten. Im gegebenen Fall wird die Entwicklung von Benutzeroberflächen in HTA und die Verwendung von JScript (ähnlich JavaScript) empfohlen, um die Konsistenz mit dem Postprozessor zu gewährleisten. Eine HTA-Anwendung ist eine ganz normale HTML-Datei mit einem speziellen HTA-Tag und der Erweiterung "hta". Sie können die Datei "interactive.hta" als Vorlage für Ihre eigene Anpassung des Postprozessors verwenden. Darüber hinaus finden Sie alle erforderlichen Informationen zum Entwickeln von auf HTML basierenden Benutzeroberflächen im Internet.
Da der Postprozessor im Hintergrund läuft, wird die primäre Benutzeroberfläche nicht durch während der Nachbearbeitung ausgeführte Anwendungen blockiert. Der Benutzer kann im Task-Manager sehen, dass der Postprozessor sogar auf die Beendigung einer Anwendung wartet. In diesem speziellen Beispiel heißt das, bis der Benutzer entweder auf Abbrechen oder Akzeptieren klickt. Sie können die Nachbearbeitung immer sofort über den Task-Manager abbrechen, falls die Drittanbieter-Anwendung nicht mehr reagieren sollte.
Postprozessor wartet auf Abschluss der Anwendung.
Alles in allem erleichtert der HTA-Ansatz die Anpassung und einfache Verwaltung von Benutzeroberflächen sowie die restliche Anpassung des Postprozessors. In den meisten Fällen reicht eine einfache HTA-Textdatei für die Erfordernisse Ihrer Benutzeroberfläche aus.