2D- und 3D-Splines sind Kurven mit sich ständig änderndem Radius. Inventor unterstützt zwei Arten von Splines und stellt entsprechend für jeden Typ einen Befehl zum Erstellen bereit: Interpolation und Kontrollscheitelpunkt. Nachdem Sie einen Spline erstellt haben, können Sie den Typ über das Kontextmenü ändern.
Interpolationssplines verlaufen durch eine Reihe von Punkten, die sogenannten Einpassungspunkte. Damit man sie visuell unterscheiden kann, sind Spline-Endpunkte quadratisch und Spline-Einpassungspunkte entlang der Kurve rautenförmig.
Die Einpassung der Spline-Datenpunkte entlang des Splines legen Sie durch Auswahl der Einpassungsmethode fest:
Sie können Spline-Punkte teilweise oder vollständig mit Abhängigkeiten versehen. Die Abhängigkeiten können Sie beim Zeichnen der Kurve durch Ableiten von Abhängigkeiten zu bestehender Geometrie oder durch späteres Hinzufügen von Abhängigkeiten und Bemaßungen erstellen.
Splines, die mit der Einpassungsmethode Norm oder Minimale Energie erstellt wurden, enthalten Bearbeitungsgriffe. Diese tangentialen Griffe befinden sich in passivem Zustand an jedem Einpassungspunkt. Ein passiver Griff hat keine Auswirkung auf die Spline-Form.
Sie können die Spline-Einpassungspunkte bearbeiten oder Bemaßungen hinzufügen, ohne die tangentialen Griffe zu verwenden
Sie können Griffen Abhängigkeiten zuweisen, um Beziehungen mit anderen Geometrien anzugeben.
Ein Kontrollscheitelpunkt-Spline wird durch Form- und Lagetoleranzen definiert. Beim Erstellen eines Splines sind die Form- und Lagetoleranzen als Konstruktionslinien zu sehen. Die Spline-Kurven werden durch die als Kreise dargestellten Kontrollscheitelpunkte bestimmt. Die Form eines Splines können Sie durch Verschieben der Kontrollscheitelpunkte anpassen.
Sie können die Endpunkte eines Splines und die Form- und Lagetoleranzen mit Abhängigkeiten und Bemaßungen versehen oder den Spline selbst mit Abhängigkeiten versehen.
Zum Ändern der Spline-Form können Sie die Scheitelpunkte oder die Konstruktionslinien der Form- und Lagetoleranzen ziehen. Das Ergebnis ist meist zuverlässiger als das Ergebnis eines Interpolationssplines, bei dem Einpassungspunkte verwendet werden.
Der Befehl Versatz auf der Registerkarte Skizze dient zum Versetzen einer Geometrie von einer Ellipse bzw. gestutzten Ellipse. Dieses Verfahren eignet sich zur Darstellung einer einheitlichen Hülle.
Bei der Verwendung von Versatz legt der Auswahlpunkt auf der Ellipse den Typ der Versatzgeometrie fest: mathematische Ellipse oder assoziativer Spline mit abstandsgetreuem Versatz von der Ellipse.
Der Befehl Versatz verfügt über zwei Standardeinstellungen, die sich auf das Ergebnis einer versetzten Ellipse auswirken:
Die Krümmung ist eine mathematische Angabe des Glättungsfaktors zwischen zwei Kurven oder Flächen. Der Prozentsatz der Richtungsänderung wird als Krümmung bezeichnet. Der Buchstabe G gefolgt von einer Zahl gibt die Glätte der Kurve an.
Die im folgenden Abschnitt beschriebene Kontinuität ist das Ergebnis der Verbindung zweier oder mehrerer Kurven oder Flächen. Abhängigkeiten oder Rundungen glätten den Übergang.
Die Spline-Krümmung und die Gesamtglättung lassen sich visualisieren. Durch Aktivierung der Option Krümmung anzeigen aktivieren Sie den Krümmungskamm. Dieser veranschaulicht die Krümmung durch eine Reihe verbundener Strahlen, die von der Kurve nach außen weisen. Längere Strahlen zeigen eine stärkere, kürzere Strahlen eine geringere Krümmung an. Die Darstellung der Strahlen kann im Dialogfeld Krümmungseinstellungen angepasst werden.
Die Länge jedes Strahls entspricht der Krümmung des Splines an diesem Punkt, dem Ansichtsmaßstab angepasst. Aus dem Verlauf der Strahlenspitzen lässt sich schließen, wie kontinuierlich die Krümmung des Splines und wie geglättet er ist.