Mit dem Punktwolkenobjekt können Sie präzise, dreidimensionale Modelle aus realen Referenzen erstellen, indem Sie große Datensätze, die in der realen Welt erfasst wurden, als Punktwolken importieren: Sätze von Datenpunkten in Form von 3D-Objekten. 3D-Modellbauer können Punktwolken in Echtfarben in den Ansichtsfenstern anzeigen, interaktiv die Größe der angezeigten Wolke anpassen und neue Geometrieelemente erstellen, indem Punktwolkenscheitelpunkte gefangen werden. Die Unterstützung der Dateiformate RCP und RCS ermöglicht Ihnen einen vernetzten Realitätserfassungsarbeitsablauf mit anderen Autodesk-Lösungen: Autodesk® ReCap™ Studio, AutoCAD®, Autodesk® Revit® und Autodesk® Inventor®.

Punktwolkenobjekte bestehen aus eng gepackten, selbstleuchtenden, einzelnen Punkten. Jeder Punkt hat seine eigene Farbe. Sie können sich eine Punktwolke daher als 3D-Bitmap vorstellen. Punktwolken enthalten keine anderen Geometrietypen wie Kanten und Flächen, damit sich ihr Aussehen nicht ändert, wenn sie in unterschiedlichen Modi für das Ansichtsfenster-Rendering angezeigt werden oder vorgabemäßig auf die Szenenbeleuchtung reagieren. Darüber hinaus unterstützen Punktwolkenobjekte derzeit die Konvertierung von Punktwolken in Geometrie nicht. Sie können jedoch die Option Punkte fangen verwenden, wodurch es relativ einfach wird, Geometrieelemente zu erstellen, die sich der Form der Punktwolke anpassen.
Der Hauptvorteil der Verwendung des Punktwolkenobjekts besteht darin, dass Sie komplexe, realistische 3D-Objekte in Ihre Szenen einbauen können, ohne sie explizit modellieren zu müssen. Der konsequente Nachteil besteht darin, dass diese Objekte nicht mit traditionellen 3D-Modellierungstechniken bearbeitet werden können.
Wenn Sie ein Punktwolkenobjekt der Szene hinzufügen, wendet 3ds Max automatisch ein Autodesk-Punktwolkenmaterial darauf an. Im Allgemeinen brauchen Sie dieses Material nicht anzupassen, aber wenn nötig, sind Steuerelemente für Farbintensität, Umgebungsokklusion und Schattenempfang vorhanden.
Aufgrund der Art des Vorgabematerials reagieren Punktwolkenobjekte vorgabemäßig nicht auf die Szenenbeleuchtung. Das heißt: Sie erscheinen mit der Beleuchtung, mit der sie ursprünglich erfasst wurden. Damit das Objekt auf die Szenenbeleuchtung reagieren kann, verwenden Sie diese Vorgehensweise:
So ermöglichen Sie, dass Punktwolkenobjekte auf die Szenenbeleuchtung reagieren:

Die nachstehende Darstellung zeigt das Ergebnis dieses Vorgangs: Map Nr. 1 (Verlaufsart) wurde aus dem Rollout "Anzeige" rechts vom Ramp-Shader-Parameter auf der linken Seite kopiert..

Damit erhält das Punktwolkenobjekt ein Aussehen, das dem ähnelt, das mit dem Vorgabematerial bewirkt wird, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass das Objekt auf die Szenenbeleuchtung reagieren kann. Beachten Sie allerdings, dass Schatten, die in der ursprünglichen Erfassung enthalten waren, erhalten bleiben.
So erstellen Sie ein Punktwolkenobjekt
Erstellungsgruppe, klicken Sie auf die
Schaltfläche "Geometrie", und wählen Sie in der Dropdown-Liste "Punktwolkenobjekte" aus. Klicken Sie anschließend im Rollout "Objekttyp" auf "Punktwolke". Nun öffnet sich ein Dialogfeld zur Dateiauswahl.
3ds Max zeigt die Punktwolkendaten im Ansichtsfenster an. Wenn die Daten nicht sichtbar sind, haben Sie folgende Möglichkeiten:
Zoom Grenzen: Alle ausgewählten. Dadurch ändern sich die Vergrößerung und der Blickpunkt in allen Ansichtsfenstern, um den Punktwolkendaten genau zu entsprechen.
So verwenden Sie das Begrenzungsfeld, um Teile des Punktwolkenobjekts auszublenden:
In anderen Fällen möchten Sie vielleicht verhindern, dass Teile eines Punktwolkenobjekts in einer Szene erscheinen. Beispiele: Das Ausblenden von unerwünschten Artefakten des Realitätserfassungsprozesses oder von Elementen, die für das laufende Projekt nicht von Bedeutung sind. Die Unterobjektebene "Begrenzungsfeld" bietet ein Volumen in Form eines Felds, mit dem sichergestellt wird, dass nur Teile in (oder außerhalb) der Punktwolke sichtbar sind. Sie können das gesamte Volumen oder eine einzelne Seite verschieben. Sie können es auch drehen und skalieren.

Wenn das Begrenzungsfeld aktiviert ist, sind nur Teile der Punktwolke innerhalb seines Volumens sichtbar.

Hierdurch erscheint das Begrenzungsfeld in den Ansichtsfenstern als ein gelber, transluzenter Begrenzungsrahmen, der das Punktwolkenobjekt umfasst.

Auswählen und verschieben Vorgabegemäß können Sie nicht mehr als eine Seite des Begrenzungsrahmens auf einmal auswählen. Zum Schrägstellen des Rahmens verschieben Sie eine Seite in ihrer eigenen Ebene. Um die Größe des Rahmens nur innerhalb einer Dimension zu ändern, verschieben Sie eine Seite entlang der Hinein-Heraus-Achse. Um den gesamten Rahmen auszuwählen, wählen Sie zunächst eine Seite aus. Halten Sie die STRG-Taste gedrückt, und klicken Sie, um eine weitere Seite auszuwählen. Nun können Sie den Rahmen in eine beliebige Richtung bewegen. Nur die Teile des Punktwolkenobjekts, die sich weiterhin innerhalb des Rahmens befinden, werden angezeigt.
Auswählen und drehen Durch das Drehen einer beliebigen Seite des Begrenzungsfelds wird der gesamte Rahmen gedreht.
Auswählen und skalieren Durch das Skalieren einer beliebigen Seite des Begrenzungsfelds entlang einer einzelnen Achse wird der Rahmen nicht gleichmäßig entlang dieser Achse in seiner Größe angepasst. Durch das Skalieren eines Ebenenhaltepunkts oder der Mitte des Skalierungs-Gizmos wird die Größe des gesamten Begrenzungsrahmens gleichmäßig geändert. So erstellen Sie aus einem Punktwolkenobjekt eine Geometrie:
Sie können ein Punktwolkenobjekt als Vorlage für die Erstellung einer Standardgeometrie wie beispielsweise bearbeitbare Poly-Objekte verwenden. Sie erstellen ein Polygonnetz mit jeweils einem Punkt mit Scheitelfang im Punktwolkenobjekt. Sie können dann Standardmodellierungstechniken wie Extrusion und Subobjekt-Transformationen zur Anpassung des Objekts verwenden.

Das Erstellungshilfsmittel ermöglicht das reihenweise Erstellen von Polygonen, indem Sie auf ihre Ecken klicken.
(Objektfang ein/aus), um den Objektfang zu aktivieren, und klicken Sie anschließend mit der rechten Maustaste, um das Dialogfeld "Raster und Objektfang einrichten" mit der Registerkarte "Objektfang" anzuzeigen. Vorgabemäßig öffnet sich das Dialogfeld in der Gruppe "Objektfang". Die Vorgabekategorie ist aktiv und die Option "Rasterpunkte" ist aktiviert.


Jetzt müssen Sie nur noch Polygone auf der Oberfläche des Punktwolkenobjekts erstellen.
Das Polygon erscheint und das Erstellenhilfsmittel bleibt aktiv.

Sie können andere Polygon-Bearbeitungshilfsmittel wie "Scheitelpunkt verschweißen" verwenden, um die Polygone in einem einzelnen Objekt zu kombinieren. Sie können die Geometrie des Originalobjekts aus Schritt 2 auf jeder Unterobjektebene löschen, sodass nur die neu erstellten Polygone verbleiben.




Um die Vorgabe für das Graustufen-Verlaufs-Map zu ändern, klicken Sie auf die Schaltfläche "Verlaufsart" unter der Dropdown-Liste. Dadurch öffnet sich die Material-/Map-Übersicht, von der aus Sie ein anderes Map anwenden oder das aktuelle Map zum Bearbeiten auswählen können (unter "Szenenmaterialien"). Sie können jedes beliebige Map anwenden, aber in diesem Kontext ist nur das Verlaufsart-Map sinnvoll.

Ansicht einer Punktwolke eines Geländes von oben. Die Erhebungsrampe zeigt die relative Höhe der verschiedenen Flächen an.
Die niedrigsten Flächen sind rot, die höchsten Flächen blau gekennzeichnet.

Um die Vorgabe für das Graustufen-Verlaufs-Map zu ändern, klicken Sie auf die Schaltfläche "Verlaufsart" unter der Dropdown-Liste. Dadurch öffnet sich die Material-/Map-Übersicht, in der Sie ein anderes Map anwenden oder das aktuelle Map zum Bearbeiten auswählen können (unter "Szenenmaterialien"). Sie können jedes beliebige Map anwenden, aber in diesem Kontext ist nur das Verlaufsart-Map sinnvoll.



Die Anzahl der gerade sichtbaren Punkte und die Gesamtanzahl der Punkte im Objekt erscheinen jeweils in den schreibgeschützten Feldern unten im Bereich "Einstellung für Detailgenauigkeit" bzw. "Von".
Die nachstehende Darstellung zeigt die Ergebnisse der Verwendung der extremen Skalenenden in verschiedenen Entfernungen mit einem Punktwolkenobjekt, das rund 444.000 Punkte aufweist.

Punktwolkenobjekt, gesehen aus großer Entfernung (oben) und aus der Nähe (unten):
1: Performance (13.600 Punkte sichtbar)
2: Qualität (444.000 Punkte sichtbar)
3: Performance (161.000 Punkte sichtbar)
4: Qualität (384.800 Punkte sichtbar)
Die folgende Darstellung zeigt ein Punktwolkenmodell mit der niedrigsten Einstellung für die Detailgenauigkeit (Performance) mit drei verschiedenen "Als Pixel"-Werten. Beachten Sie: Niedrigere "Als Pixel"-Werte ermöglichen ein "Durchblicken" durch die nächstgelegene Fläche auf die darunterliegenden Flächen.

1: Als Pixel = 0.5
2: Als Pixel = 1.0
3: Als Pixel = 4.0
Das Punktwolkenobjekt bietet zwei Möglichkeiten zum Ausblenden von Teilen der Punktwolkendaten: Begrenzungsfeld und Anzeigevolumina. Wenn Sie alles außer einem kleinen Teil der Daten ausblenden, die in ein quaderförmiges Volumen oder außerhalb dieses Quaders passen, ist die Methode des Begrenzungsfelds einfacher, weil dafür keine externen Objekte erforderlich sind. Wenn Sie aber mehrfache, nicht nebeneinander liegende Teile der Daten ausblenden möchten, kann es erforderlich sein, die Funktion "Anzeigevolumina" mit den unterstützten geometrischen Grundkörpern zu benutzen: Quader, Kugel und Ebene.

Dieses Werkzeug unterstützt nur den Quader-Grundkörper, den Kugel-Grundkörper und den Ebenen-Grundkörper. Mit dem Ebenen-Grundkörper gelten Punkte als im Anzeigevolumen enthalten, wenn sie sich hinter der Ebene befinden, also auf der Seite, die nicht gerendert wird.
Verwenden Sie die Steuerelemente "Hinzufügen und Entfernen", um die Liste der Anzeigevolumina-Objekte zu verwalten. Beenden Sie das Hinzufügen, indem Sie mit der rechten Maustaste in ein Ansichtsfenster klicken oder erneut auf "Hinzufügen" klicken.

1: Punktwolkenobjekt mit Quadergrundkörper, der als Anzeigevolumen platziert wurde
2: Quader, der als Anzeigevolumen mit ausgeschalteter Invertierung (Vorgabeeinstellung) verwendet wird, danach ausgeblendet. Nur Punkte in diesem Quader sind sichtbar.
3: Quader, der als Anzeigevolumen mit eingeschalteter Invertierung verwendet wird, danach ausgeblendet. Nur Punkte außerhalb dieses Quaders sind sichtbar.