Wärmeübertragungs-Randbedingungen

Verwenden Sie das Schnellbearbeitungs-Dialogfeld Randbedingungen, um alle Begrenzungsbedingungen zuzuweisen. Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Öffnen des Schnellbearbeitungs-Dialogfelds:

Flächen-Randbedingungen

Flächenbasierte Wärmeübertragungs-Randbedingungen stellen entweder einen bekannten physischen Zustand, wie z. B. Temperatur, oder eine Wärmemenge dar, die in ein Gerät ein- oder aus einem Gerät austritt, z. B. ein Wärmestrom. Temperatur ist die einzige Bedingung, die auf Öffnungen und Wandflächen angewendet werden kann. Sie sollten die anderen nur auf Wandflächen anwenden.

Temperatur

Für alle Einlässe muss eine Temperatur-Randbedingung definiert werden, wenn eine Wärmeübertragung ausgeführt wird.

So weisen Sie eine Temperaturbedingung zu

  1. Legen Sie für den Typ die Option Temperatur und den Typ der Einheit fest.
  2. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  3. Optional können Sie die räumliche Variation auf lineare Variation festlegen.
  4. Geben Sie den Wert in das Feld Temperatur ein.
  5. Wählen Sie Statisch oder Alle
  6. Klicken Sie auf Anwenden.

Beispiel für das Zuweisen der Temperatur-Randbedingung

Bei den meisten Wärmeübertragungsanalysen ist eine statische Temperaturbedingung empfohlen. Verwenden Sie eine Gesamttemperatur als Einlasstemperatur für kompressible Wärmeübertragungsanalysen.

Wärmestrom

Wärmestrom ist eine Bedingung, welche die Fläche direkt einer bestimmten Wärmemenge aussetzt. Es ist ein Wärmewert geteilt durch die Fläche.

So weisen Sie eine Wärmestrombedingung zu

  1. Legen Sie für den Typ die Option Wärmestrom und den Typ der Einheit fest.
  2. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  3. Geben Sie den Wert im Feld Wärmestrom an.
  4. Klicken Sie auf Anwenden.

Beispiel: Die Wärmezufuhr beträgt 10 W und die Fläche ist 5 Quadratzoll groß. Rechnen Sie 2 W/Quadratzoll (= 10 W/5 Quadratzoll).

Der Wärmestrom darf nur auf äußere Wandflächen angewendet werden.

Gesamtwärmestrom

Gesamtwärmestrom ist eine Flächenbedingung, die die angewendete Fläche direkt der Wärme aussetzt.

So weisen Sie eine Gesamtwärmestrom-Bedingung zu

  1. Legen Sie für den Typ die Option Gesamtwärmestrom und den Typ der Einheit fest.
  2. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  3. Geben Sie den Wert im Feld Gesamtwärmestrom an.
  4. Klicken Sie auf Anwenden.

Wenden Sie die Gesamtwärmestrom-Bedingung direkt an, ohne den Wert durch die Fläche zu teilen. Dies ist sehr praktisch, da der Wert dann nicht neu berechnet werden braucht, wenn die Größe der angewendeten Fläche geändert wird.

Der Gesamtwärmestrom darf nur auf äußere Wandflächen eine Fluids angewendet werden.

Anmerkung: Wenden Sie bei achsensymmetrischen Modellen den tatsächlichen Gesamtwärmestrom auf Kanten an. Wenden Sie keinen Pro-Radiant-Wert des Gesamtwärmestroms an. Die Gesamtwärmestrom-Bedingungen, die in CFdesign 2010 auf axialsymmetrische Modelle angewendet werden, werden automatisch in den Gesamtwert des in CFdesign 2010 angewendeten Pro-Radiant-Werts umgewandelt.

Wärmeübergangskoeffizient

Dieser Koeffizient wird auch als Konvektionsbedingung bezeichnet und häufig zur Simulation eines Kühlungseffekts für Wärmeübertragungsanalysen verwendet. Weisen Sie Wärmeübergangskoeffizienten externe Flächen zu, um eine Umgebung zu simulieren, die die Komponente umgibt. Die Wärmeübergangskoeffizient-Randbedingungen können nur auf externe Flächen angewendet werden.

So weisen Sie eine Wärmeübergangskoeffizient-Bedingung zu

  1. Legen Sie für den Typ die Option Wärmeübergangskoeffizient fest.
  2. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  3. Geben Sie die Koeffizienteneinheiten an.
  4. Geben Sie den Wert im Feld Wärmeübergangskoeffizient an.
  5. Geben Sie die Temperatureinheiten an.
  6. Geben Sie den Wert für die Umgebungstemperatur im Feld Referenztemp. an.
  7. Klicken Sie auf Anwenden.

In vielen Simulationen simuliert eine Wärmeübergangskoeffizient-Randbedingung natürliche Konvektion von äußeren Flächen in Bereichen, die sich außerhalb des physikalischen Modells befinden (jedoch nicht eingeschlossen). Mehrere Entwicklungsressourcen empfehlen einen Wärmeübergangskoeffizienten zwischen 5 und 25W/m²K als eine gute Näherung für natürliche Konvektion. Die Auswahl des Werts wird von der tatsächlichen Größe des physischen (nicht modellierten) Luftvolumens und der Stärke der äußeren Luftströmung beeinflusst.

In den meisten Fällen ist ein Wert von 5W/m²K eine gute Annäherung für die Verwendung mit Autodesk® CFD, aber die folgenden Bedingungen können auch einen höheren Wert erfordern:

  • Externe, physisch kleine Bereiche können zu erhöhter Wärmeübertragung in der Nähe der Außenwände führen.
  • Externe, sehr große Bereiche aufgrund des größeren Umgebungsluft-Wärmespeichers, der mehr Wärme aufnimmt.
  • Wenn sich außerhalb des Simulationsmodells ein starkes Lüftungssystem befindet, verwenden Sie einen höheren Wert für die höhere Wärmeübertragung, die durchgeführt werden soll.

Beispiel für das Zuweisen einer Wärmeübergangskoeffizient-Randbedingung

Anmerkung: Externe Wände, auf die keine Wärmeübertragungs-Bedingungen angewendet werden (Temperatur, Wärmeübergangskoeffizient, Wärmestrahlung, Wärmestrom usw.) kann man als vollständig isoliert betrachten.

Wärmestrahlung

Die Wärmestrahlungs-Randbedingung simuliert die Übertragung von Wärme durch Strahlung aus einer Quelle außerhalb des Modells zu den ausgewählten Flächen. Sie kann als Strahlungs-Wärmeübergangskoeffizient betrachtet werden, da eine Fläche einer Wärmelast ausgesetzt wird, wobei eine Quellentemperatur und eine Flächenbedingung verwendet werden.

So weisen Sie eine Bedingung für Wärmestrahlung zu

  1. Legen Sie für den Typ die Option Wärmestrahlung fest.
  2. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  3. Geben Sie die Emissionsfähigkeit im Feld Emissionsvermögen an.
  4. Legen Sie die Temperatureinheiten (der Hintergrundtemperatur) fest.
  5. Geben Sie die Hintergrundtemperatur im Feld Referenztemp. an.
  6. Klicken Sie auf Anwenden.
Anmerkung: Weisen Sie die Wärmestrahlung-Randbedingung nur externen Flächen zu.

Strom

Strom wird verwendet, um eine Analyse der Joule-Erwärmung zu definieren. Joule-Erwärmung ist die Erzeugung von Wärme, indem elektrischer Strom durch ein Metall geleitet wird. Die auch als Widerstandserwärmung bezeichnete Funktion ermöglicht die Simulation von Heizelementen für Kochfelder und elektrischen Widerstandsheizungen.

So weisen Sie eine Strombedingung zu

  1. Legen Sie für den Typ die Option Strom und den Typ der Einheit fest.
  2. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  3. Geben Sie den Strom in das Feld Strom ein
  4. Klicken Sie auf Anwenden.
Anmerkung: Strom ist ein Gesamtstrom, keine Stromdichte.

Spannung

Spannung wird verwendet, um eine Analyse der Joule-Erwärmung zu definieren. Joule-Erwärmung ist die Erzeugung von Wärme, indem elektrischer Strom durch ein Metall geleitet wird. Die auch als Widerstandserwärmung bezeichnete Funktion ermöglicht die Simulation von Heizelementen für Kochfelder und elektrischen Widerstandsheizungen.

So weisen Sie eine Spannungsbedingung zu

  1. Legen Sie für den Typ die Option Spannung und den Typ der Einheit fest.
  2. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  3. Geben Sie den Strom in das Feld Spannung ein. (normalerweise der Wert 0.)
  4. Klicken Sie auf Anwenden.
Anmerkung: Alternativ kann ein Spannungsunterschied auf den Festkörper angewendet werden, um eine mögliche Abweichung darzustellen. Geben Sie in diesem Modus keine Strombedingung an.

Transparent

Das Wärmestrahlungsmodell ermöglicht die Berechnung der Wärmeübertragung durch Strahlung über transparente Medien. Der Transmissionsgrad wird im Dialogfeld der Task 'Material' als eine Materialeigenschaft definiert. Zur Simulation von transparenten Medien, die vollständig in das Arbeitsfluid eingetaucht sind, muss nur der Transmissionsgrad des Materials angegeben werden. Um die Transparenz von Flächen in einem externen Festkörper zu simulieren, ist auch die Transparent-Randbedingung erforderlich.

Diese Randbedingung wird verwendet, um anzugeben, dass die Fläche eines Festkörpers transparent ist (z. B. ein Fenster), sodass die Strahlung sie durchdringen kann. Flächen von Außenwänden, bei denen diese Bedingung nicht zutrifft, werden als undurchsichtig betrachtet. Sie lassen keine Strahlungsenergie durch, unabhängig vom eingestellten Transmissionsgrad, der dem Material zugewiesen ist.

Weitere Informationen zur externen Transparenz.

So weisen Sie eine Transparent-Randbedingung zu

  1. Legen Sie für den Typ die Option Transparent und den Typ der Einheit fest.
  2. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  3. Geben Sie die Hintergrundtemperatur an. Dies ist die Temperatur der Umgebung außerhalb des Analysebereichs.
  4. Klicken Sie auf Anwenden.
Anmerkung: Um die Transparent-Randbedingung zu verwenden, muss die Wärmestrahlung aktiviert werden (im Dialogfeld Start).
Anmerkung: Die Hintergrundtemperatur kann durch einen Zeitfaktor verändert werden, indem Sie auf das transiente Aufzählungszeichen klicken und die Zeitfunktion festlegen.

Volumetrische Randbedingungen

Volumetrische Randbedingungen in Autodesk® CFD werden zum Erzeugen von Wärme verwendet. Sie werden in vielen Wärmeübertragungsanalysen verwendet. Für 3D-Modelle sind Volumenbedingungen verfügbar, wenn der Auswahltyp Volumen aktiviert ist. Für 2D-Modelle muss der Auswahltyp Fläche aktiviert sein.

Wärmeerzeugung

Die Bedingung für die Wärmeerzeugung ist eine volumetrische Wärmelast, die einem Volumen zugewiesen ist. Der angegebene Wert muss durch das Volumen des Bauteils geteilt werden.

Dies wird häufig zur Simulation der wärmeabgebenden Komponenten in elektronischen Baugruppen verwendet.

So weisen Sie eine Bedingung für Wärmeerzeugung zu

  1. Wählen Sie ein oder mehrere Volumen aus.
  2. Legen Sie für den Typ die Option Wärmeerzeugung und den Typ der Einheit fest.
  3. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  4. Festlegen der Temperaturabhängigkeit.
  5. Geben Sie den Wert im Feld Wärmeerzeugung an.
  6. Klicken Sie auf Anwenden.
Anmerkung: Teilen Sie für achsensymmetrische Modelle die gesamte Wärmeerzeugung durch das 3D-Volumen:  (pi * r² * L)

Gesamtwärmeerzeugung

Diese Randbedingung stellt eine Wärmelast für Volumen dar, die nicht auf das Teilevolumen bezogen ist. Diese Bedingung wird für die meisten Wärmeübertragungs-Anwendungen empfohlen, da der Wert dann nicht angepasst werden braucht, wenn sich das Teilevolumen ändert.

So weisen Sie eine Bedingung für Gesamtwärmeerzeugung zu

  1. Wählen Sie ein oder mehrere Volumen aus.
  2. Legen Sie für den Typ die Option Gesamtwärmeerzeugung fest und wählen Sie den Typ der Einheit.
  3. Legen Sie die Zeitabhängigkeit fest (stationär oder transient).
  4. Festlegen der Temperaturabhängigkeit.
  5. Geben Sie den Wert im Feld Gesamtwärmeerzeugung an.
  6. Klicken Sie auf Anwenden.

Beispiel für das Zuweisen einer Randbedingung für eine volumetrische Gesamtwärmeerzeugung

Anmerkung: Wenden Sie für achsensymmetrische Modelle die tatsächliche Gesamtwärmeerzeugung an. Wenden Sie keinen Pro-Radiant-Wert an. Die Randbedingungen für Gesamtwärmeerzeugung, die in CFdesign 2010 auf achsensymmetrische Modelle angewendet werden, werden automatisch in den Gesamtwert des in CFdesign 2010 angewendeten Pro-Radiant-Werts umgewandelt.

Temperaturabhängige Wärmeerzeugung

Eine temperaturabhängige Wärmeerzeugung simuliert einen industriellen Prozess, der innerhalb eines schmalen Temperaturbereichs abläuft. Physisch wird er über ein Thermostat gesteuert, das die Heizung ausschaltet, wenn eine eingestellte Temperatur erreicht ist. Diese Option ist für volumetrische und Gesamtwärmeerzeugungs-Randbedingungen verfügbar. Die Position für die Temperaturerfassung kann entweder der Teilschwerpunkt oder eine andere Position sein.

So weisen Sie eine temperaturabhängige Wärmeerzeugung zu

  1. Ändern Sie die Einstellung für Temperaturabhängig zu Aktiviert.
  2. Öffnen Sie das Popup-Menü "Abtastposition".
  3. Wenn Sie den Teilschwerpunkt als Abtastposition auswählen möchten, klicken Sie einfach auf die Schaltfläche Teilschwerpunkt.
  4. Wenn Sie eine andere Position auswählen möchten, klicken Sie auf die Schaltfläche Fläche auswählen, und klicken Sie dann auf eine Fläche. Der Schwerpunkt dieser Fläche bildet dann die Abtastposition.
Anmerkung: Die Wärmeerzeugung kann sich nicht gleichzeitig temperatur- und zeitbezogen ändern.