Mit dem Befehl Rundungselement können Sie drei Rundungstypen erstellen: Kantenrundungen, Flächenrundungen und volle Abrundungen.
Kantenrundungen fügen einer oder mehreren Kanten eines Bauteils Rundungen mit Innen- oder Außenradius hinzu. Sie können in einer einzigen Operation Rundungen mit konstantem und mit variablem Radius, Rundungen verschiedener Größe sowie Rundungen mit unterschiedlichen Übergängen (Tangential oder Stetig G2) erstellen. Alle in einer einzigen Operation erstellte Rundungen mit Innen- oder Außenradius sind ein Element.
Flächenrundungen fügen Rundungen mit Innen- oder Außenradius zwischen zwei ausgewählten Flächensätzen hinzu, die keine gemeinsame Kante haben müssen. Eine Flächenrundung geht über kleine Kanten oder andere unregelmäßige Geometrieformen hinweg.
Volle Abrundungen sind Rundungen um drei benachbarte Flächensätze.
Anmerkung: Wird eine Rundung auf eine einzige Kante angewendet, wird bei jeder Operation, die zum Löschen der Kante führt, ein Fehler ausgegeben, da die Rundung nicht mehr gültig ist. Wird ein Rundungselement auf mehrere Kanten angewendet, ist es möglich, eine Kante zu löschen. Die Rundung wird dann so aktualisiert, dass sie die Änderung widerspiegelt (dies ist möglich, solange eine Kante im Satz verbleibt). Die Aussagen gelten analog auch für Fälle, bei denen eine Fläche aus Rundungen gelöscht wird, die auf eine einzelne Fläche oder auf einen Flächensatz angewendet wurden.
Kantenabrundung mit konstantem Radius erstellen
Klicken Sie auf Registerkarte 3D-ModellGruppe Ändern Rundung.
Klicken Sie im Dialogfeld Rundung auf Kantenabrundung .
3. Geben Sie auf der Registerkarte Konstant im Dialogfeld Rundung den Radius für den ersten Satz ausgewählter Kanten ein, und wählen Sie eine Option für den Übergang aus:
. Wendet tangentiale (G1) Rundungen auf benachbarte Flächen an.
. Wendet stetige (G2) Rundungen mit Krümmungsstetigkeit auf benachbarte Flächen an. Wenn Sie diese Option auswählen, werden Krümmungsänderungen stufenweise umgesetzt. Ergebnis sind glattere, ästhetischere Übergange zwischen Flächen.
. Wendet umgekehrte Abrundungen mit Krümmungsstetigkeit auf benachbarte Flächen an.
Verwenden Sie die Option Umgekehrte Abrundung, um Abrundungen umzukehren. Sie können eine Abrundung mit konvexen oder konkaven Kanten erstellen.
Konvexe Kanten sind Außenabrundungen; die Abrundung befindet sich an einer Außenkante.
Konkave Kanten sind Innenabrundungen; die Abrundung ist eine Kante zwischen zwei Flächen.
Anmerkung: Um dieses Verhalten auf Modelle anzuwenden, die in Inventor-Versionen vor Inventor 2019 erstellt wurden, löschen Sie die Ecke und erstellen sie neu, um eine Außenabrundung in eine Innenabrundung zu ändern.
Wählen Sie einen Auswahlmodus:
Kante. Wählt einzelne Kanten aus bzw. entfernt sie.
Kontur. Wählt die Kanten einer geschlossenen Kontur auf einer Fläche aus bzw. entfernt sie.
Element. Wählt alle Kanten eines Elements aus, die nicht aus Schnittlinien zwischen dem Element und anderen Flächen resultieren, bzw. entfernt sie. Bei Verwendung in einer Baugruppenumgebung können nur Bauteilelemente gewählt werden.
Wählen Sie im Grafikfenster die Kanten aus.
Wählen Sie gegebenenfalls in einem Bauteil mit mehreren Körpern die beteiligten Volumenkörper aus.
Alle Innenradien. Wählt alle verbleibenden konkaven Kanten und Ecken aus bzw. entfernt sie. Für diesen Modus ist ein separater Satz ausgewählter Kanten erforderlich. In der Baugruppenumgebung nicht verfügbar.
Alle Außenradien. Wählt alle verbleibenden konvexen Kanten und Ecken aus bzw. entfernt sie. Für diesen Modus ist ein separater Satz ausgewählter Kanten erforderlich. In der Baugruppenumgebung nicht verfügbar.
Fügen Sie zum Hinzufügen von Rundungen mit einem anderen Radius einen weiteren Satz ausgewählter Kanten hinzu.
(Optional) Klicken Sie auf Weitere Optionen, um zusätzliche Optionen anzugeben:
Rollen entlang scharfer Kanten. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, um den festgelegten Radius gegebenenfalls zu variieren, damit die Kanten benachbarter Flächen beibehalten werden:
Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen, um einen konstanten Radius beizubehalten und benachbarte Flächen gegebenenfalls zu erweitern:
Rollende Kugel wenn möglich. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, um eine Kantenrundung zu erstellen, die so aussieht, als ob eine Kugel entlang der Kante um die Ecken herum gerollt worden wäre:
Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen, um einen kontinuierlichen tangentialen Übergang zwischen Kantenrundungen in scharfen Ecken zu erstellen:
Fortlaufende Kanten. Legt die Voreinstellung zur Kantenauswahl für Kantenrundungen fest. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, um beim Auswählen einer zu rundenden Kante automatisch alle tangentialen Kanten auszuwählen. Deaktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, um nur die angegebenen Kanten auszuwählen.
Alle Elemente bewahren. Wenn das Kontrollkästchen aktiviert ist, werden alle Elemente überprüft, die sich mit der Rundung schneiden. Die Schnittpunkte werden bei der Rundungsoperation berechnet. Wenn das Kontrollkästchen deaktiviert ist, werden nur die Kanten berechnet, die Teil der Rundungsoperation sind.
(Optional) Geben Sie Optionen auf der Registerkarte Eckenausführungen an:
Scheitelpunkt. Gibt den Scheitelpunkt der sich schneidenden Kanten an. Wählen Sie den Scheitelpunkt im Grafikfenster aus.
Minimum. Ermöglicht Autodesk Inventor die Definition eines minimal zulässigen Scheitelpunktversatzes für einen bestimmten Scheitelpunkt. Diese Option bietet häufig den stetigsten Übergang und verbessert die Erfolgsquote bei der Lösung schwieriger Scheitelpunktrundungen.
Kante. Gibt eine der Kanten an, die sich am ausgewählten Scheitelpunkt schneiden. Wählen Sie eine Kante im Grafikfenster aus.
Eckenausführung. Gibt den Scheitelpunktversatz-Abstand an. Geben Sie den Abstand ein.
Klicken Sie zum Beenden auf OK.
Kantenabrundung mit variablem Radius erstellen
Für eine Kantenabrundung mit variablem Radius legen Sie für den Anfangs- und Endpunkt jeweils einen unterschiedlichen Radius fest. Sie können auch Zwischenpunkte hinzufügen, die jeweils einen unterschiedlichen Radius aufweisen können, und einen Übergangstyp angeben, der die Form der Rundung bestimmt.
Klicken Sie auf Registerkarte 3D-ModellGruppe Ändern Rundung.
Klicken Sie im Dialogfeld Rundung auf Kantenabrundung .
Klicken Sie im Dialogfeld Rundung auf die Registerkarte Variabel.
Wählen Sie im Grafikfenster die zu rundende Kante aus.
Zum Hinzufügen von Punkten zur Kante bewegen Sie den Zeiger entlang der ausgewählten Kante bis zur Punktposition. Klicken Sie dann, um den Punkt hinzuzufügen.
Anmerkung: Anmerkung: Wenn Sie einer geschlossenen Kontur, beispielsweise am Ende eines Zylinders, eine Rundung mit variablem Radius hinzufügen, sind keine Start- und Endpunkte vorhanden. Fügen Sie die Punkte hinzu, an denen die Radien definiert werden sollen.
Wählen Sie in der Punktliste den Startpunkt aus, und geben Sie seinen Radius ein. Wiederholen Sie diesen Vorgang für den Endpunkt.
Falls Sie der Kante Punkte hinzugefügt haben, wählen Sie jeden einzelnen Punkt aus und geben seinen Radius und seine Position ein.
Wählen Sie für jede Kante eine Option für den Übergang aus:
. Wendet tangentiale (G1) Rundungen auf benachbarte Flächen an.
. Wendet stetige (G2) Rundungen mit Krümmungsstetigkeit auf benachbarte Flächen an. Wenn Sie diese Option auswählen, werden Krümmungsänderungen stufenweise umgesetzt. Ergebnis sind glattere, ästhetischere Übergange zwischen Flächen.
Um einer weiteren Kante eine Rundung hinzuzufügen, wählen Sie in der Spalte Kanten die Option Hinzu: Klicken und wiederholen die Schritte 4 bis 8.
Definiert, wie Rundungen mit variablem Radius zwischen Kontrollpunkten erstellt werden:
Radiusübergang glätten. Wenn diese Option aktiviert ist, werden Rundungen mit einem allmählichen Übergang zwischen den Punkten erstellt. Der Übergang ist tangential (kein Änderungsverhältnis zwischen Punkten). Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen, um Rundungen mit linearen Übergängen zwischen den Punkten zu erstellen:
(Optional) Klicken Sie auf Weitere Optionen, um zusätzliche Optionen anzugeben, oder auf Eckenausführungen, um Eckenausführungen zu erstellen.
Klicken Sie zum Beenden auf OK.
Rundung zwischen zwei Flächen erstellen
Klicken Sie auf Registerkarte 3D-ModellGruppe Ändern Rundung.
Klicken Sie im Dialogfeld Rundung auf Flächenabrundung .
Wählen Sie im Grafikfenster die erste Fläche bzw. den ersten Flächensatz aus.
Wählen Sie die zweite Fläche oder den zweiten Flächensatz aus.
Tipp: Wenn Sie pro Flächensatz mehr als eine Fläche auswählen, müssen Sie das Kontrollkästchen Für Einzelauswahl optimieren deaktivieren. Um eine bestimmte Mehrfachauswahl abzuschließen, klicken Sie im Kontextmenü auf Weiter.
Optional können Sie auf Umkehren klicken, um die Seite, an der die Rundung erstellt wird, zu wechseln.
Geben Sie einen Radius ein.
(Optional) Legen Sie die Voreinstellung zur Flächenauswahl fest.
Tangentiale Flächen einschließen. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, wenn die Rundung automatisch über tangentiale, angrenzende Flächen fortgeführt werden soll. Deaktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, wenn die Rundung nur zwischen ausgewählten Flächen erstellt werden soll. Mit dieser Option bewirken Sie nicht das Hinzufügen oder Entfernen von Flächen im Auswahlsatz.
(Optional) Klicken Sie auf Weitere Optionen, um zusätzliche Optionen anzugeben:
Alle Elemente bewahren. Wenn das Kontrollkästchen aktiviert ist, werden alle Elemente überprüft, die sich mit der Rundung schneiden. Die Schnittpunkte werden bei der Rundungsoperation berechnet. Wenn das Kontrollkästchen deaktiviert ist, werden nur die Kanten berechnet, die Teil der Rundungsoperation sind.
Hilfspunkt. Unter bestimmten, selten auftretenden Bedingungen kann es für Flächenrundungen mehrere Lösungsmethoden geben. Durch das Festlegen eines Hilfspunkts können Mehrdeutigkeiten geklärt werden, sodass die Flächenrundung auf die geeignete Weise erstellt wird. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, um die Hilfspunktauswahl einzuschalten. Legen Sie dann einen Punkt auf einer ausgewählten Fläche möglichst nahe an der angestrebten Rundung fest. Die Nähe zum ausgewählten Punkt bewirkt, dass die Rundung an der geplanten Position erstellt wird.
Klicken Sie auf OK.
Demo zur Erstellung einer Rundung zwischen Flächen
Volle Abrundung erstellen
Klicken Sie auf Registerkarte 3D-ModellGruppe Ändern Rundung.
Klicken Sie im Dialogfeld Rundung auf Kantenabrundung .
Wählen Sie im Grafikfenster die Fläche bzw. den Flächensatz für die erste Seite aus.
Tipp: Wenn Sie pro Flächensatz mehr als eine Fläche auswählen, müssen Sie das Kontrollkästchen Für Einzelauswahl optimieren deaktivieren. Um eine bestimmte Mehrfachauswahl abzuschließen, klicken Sie im Kontextmenü auf Weiter.
Wählen Sie im Grafikfenster die mittlere Fläche bzw. den mittleren Flächensatz aus.
Wählen Sie im Grafikfenster die Fläche bzw. den Flächensatz für die zweite Seite aus.
Anmerkung: Beachten Sie das Zusammenspiel der Markierungsfarben für die ausgewählten Flächen mit den Farbmustern auf dem zugehörigen Auswahlbefehl.
(Optional) Legen Sie die Voreinstellung zur Flächenauswahl fest.
Tangentiale Flächen einschließen. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, wenn die Rundung automatisch über tangentiale, angrenzende Flächen fortgeführt werden soll. Deaktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, wenn die Rundung nur zwischen ausgewählten Flächen erstellt werden soll. Mit dieser Option bewirken Sie nicht das Hinzufügen oder Entfernen von Flächen im Auswahlsatz.
(Optional) Klicken Sie auf Weitere Optionen, um zusätzliche Optionen anzugeben:
Alle Elemente bewahren. Wenn das Kontrollkästchen aktiviert ist, werden alle Elemente überprüft, die sich mit der Rundung schneiden. Die Schnittpunkte werden bei der Rundungsoperation berechnet. Wenn das Kontrollkästchen deaktiviert ist, werden nur die Kanten berechnet, die Teil der Rundungsoperation sind.
Hilfspunkt. Unter bestimmten, selten auftretenden Bedingungen kann es für Flächenrundungen mehrere Lösungsmethoden geben. Durch das Festlegen eines Hilfspunkts können Mehrdeutigkeiten geklärt werden, sodass die Flächenrundung auf die geeignete Weise erstellt wird. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen, um die Hilfspunktauswahl einzuschalten. Legen Sie dann einen Punkt auf einer ausgewählten Fläche möglichst nahe an der angestrebten Rundung fest. Die Nähe zum ausgewählten Punkt bewirkt, dass die Rundung an der geplanten Position erstellt wird.
Klicken Sie auf OK.
Empfehlungen zur Verwendung einer oder mehrerer Rundungsoperationen
Beim Runden von benachbarten Kanten können Sie die Rundungen einzeln hinzufügen oder alle Kanten auf einmal runden. Beachten Sie folgende Hinweise zum Durchführen von Einzel- oder Mehrfachoperationen:
Wenn Sie drei benachbarten Kanten Rundungen mit demselben Radius hinzufügen, wirkt sich einzelnes oder gemeinsames Hinzufügen nicht auf das Ergebnis aus. Am effizientesten ist es, die Rundungen in einem Vorgang hinzuzufügen.
Hat jede Kante einen anderen Radius, verwenden Sie möglichst nur eine Rundungsoperation, damit eine glatte Kante entsteht. Ergebnis ist dabei immer eine verschmolzene Ecke.
Haben zwei Kanten denselben Radius und hat die dritte Kante einen anderen Radius, führen Sie nach Möglichkeit eine einzige Rundungsoperation durch. Wenn Sie die Rundungen einzeln hinzufügen, muss die Kante mit dem größeren Radius zuerst gerundet werden.
Beim Runden von vier oder mehr Kanten runden Sie alle Kanten in einem Vorgang.
Bearbeiten eines Rundungselements
Klicken Sie im Grafikfenster oder Browser mit der rechten Maustaste auf das Element, und wählen Sie Element bearbeiten. Sie können auf den Browser-Knoten doppelklicken, um das Element zu bearbeiten.
Das Dialogfeld Element wird angezeigt.
Ändern Sie die definierenden Werte, wie z. B. Radius, wählen Sie den Modus aus, oder wechseln Sie die Registerkarte, um Parameter für variable Rundungen oder Eckenausführungen zu ändern. Zum Ändern von Rundungstypen müssen Sie die Rundung löschen und neu erstellen.