Wände sind komplexere Objekte und werden durch eine Reihe von Stilen und untergeordneten Stilen beeinflusst. Wenn ein Wandstil in eine Zeichnung importiert wird, der einen bestimmten untergeordneten Stil referenziert, werden alle notwendigen untergeordneten Stile ebenfalls importiert.
Wandstile
Benennungskonventionen
Stellen Sie so viele Informationen zur Wandstruktur wie möglich im Namen selbst zur Verfügung. Dadurch wird es einfacher, zwischen Wandstilen in einer langen Liste zu unterscheiden, ohne in der Wandstilbeschreibung nachsehen zu müssen. Die zuerst aufgeführte Komponente ist die wesentliche Strukturkomponente. Die zuletzt aufgeführte Komponente ist normalerweise eine Abschlusskomponente.
<Komponentenname>-<Größe in Dezimaleinheiten> <Komponentenname>-<Größe in Dezimaleinheiten>...
Beispiele für Wandstilnamen:
Wandstilbeschreibung |
Beispielname |
Wandstruktur: 5/8" Gipsplatten-Innenabschluss, 3 1/2" Holzpfosten, 1/2" Verschalung, 1" Luftschicht und 3 5/8" Mauerverblendung |
Pfosten-3.5 Ziegel-3.625 Verschalung-0.5 Luft-1 GWB-0.625
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Wandstruktur: 5/8" Gipsplatten-Innenabschluss auf beiden Seiten eines 3 1/2"-Holzpfostens |
Pfosten-3.5 GWB-0.625 Beide Seiten
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Wandstruktur: 5/8" Gipsplatten-Innenabschluss auf beiden Seiten eines Holzpfostens mit variabler Breite |
Pfosten-X GWB-0.625 Beide Seiten
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Bewährte Vorgehensweisen für Wandstile
- Wände sind gerichtet und weisen eine Innen- und eine Außenseite auf. Das Äußere bzw. die positive Seite der Wand befindet sich oben auf einer Wand, die von links nach rechts verläuft. Wandkomponenten sollten so definiert werden, dass die Indexreihenfolge von Außen nach Innen verläuft. Die von der Außenseite der Wand am weitesten entfernte Komponente sollte eine Indexzuweisung von 1 aufweisen, die am weitesten innen liegende Komponente hat dann die höchste Indexzuweisung.
- Beim Angeben des Kantenversatzes einer Komponente sollte der Wert immer der am weitesten innen liegenden Kante der Komponente entsprechen.
- Die Breite von Komponenten ist immer positiv.
- Wandprioritäten sollten standardisiert werden und auf der vorhandenen AutoCAD Architecture 2023 toolset-Konvention basieren.
- Allen Wandkomponenten sollten Materialien zugeordnet werden.
- Die Plandarstellung von Wandkomponenten sollte normalerweise so eingestellt sein, dass sie den Zeichnungsstandardeinstellungen entsprechen. Eine bewährte Vorgehensweise ist es, Wandkomponenten Materialien zuzuordnen und die Parameter für Liniengrafik und Schraffurmuster in den Plandarstellungseinstellungen auf Nach Material festzulegen.
Anmerkung: Vor der Einführung von Materialdefinitionen in Architectural Desktop 2004 war es üblich und entsprach der empfohlenen Vorgehensweise, Wandstilkomponenten verschachtelten Layern zuzuordnen und als Einstellung für Farbe, Linientyp und Plotstil VonLayer festzulegen. Dies geht in AutoCAD Architecture 2023 toolset zwar auch noch, wird aber nur für wenige Ausnahmen empfohlen. Eine davon ist die Darstellung des Typs Plan - Abgeblendet, die häufig zum Exportieren von Plandarstellungen für Berater verwendet wird, die AutoCAD einsetzen und verlangen, dass sich die Elemente auf einem vorgeschriebenen Layer befinden und zugeordnete Farben aufweisen, die sich für Hintergrundzeichnungen eignen.
- Für die Modelldarstellung von Wandkomponenten sollten die Zeichnungsvorgaben festgelegt sein, damit die Farbe und die Schraffur von Wänden durch Materialzuordnungen gesteuert werden können, wenn in nicht-orthogonalen Ansichten gearbeitet wird.
- Wandstile sollten klassifiziert werden. Dies ermöglicht eine flexiblere Bauteillistenerstellung und Beschriftung sowie weitere Optionen für die Anzeigesteuerung.
Anmerkung: Die Uniformat II-Klassifizierungsdefinition steht in der Datei Uniformat II Classifications (1997 ed).dwg unter AEC Content\Styles zur Verfügung. Diese Klassifizierungsdefinition ist relativ umfassend und reicht in vielen Fällen für die Klassifizierung beliebiger Typen von AutoCAD Architecture 2023 toolset-Objektstilen gemäß einem einheitlichen Standard aus.
- Für Wände, die mindestens einen offensichtlichen internen Bemaßungspunkt (wie die Außenseite einer Strukturkomponente) aufweisen, sollten diese Maßpunkte auf der Wandstil-Registerkarte Komponenten in der Spalte Bemaßung angegeben werden. Dadurch wird eine genauere Anwendung von AEC-Bemaßungen ermöglicht.
- Wandkomponenten sollte auf der Registerkarte Komponenten in der Spalte Funktion die Vorgabe Tragwerk oder Nichttragend zugewiesen werden, um AEC-Bemaßungen effektiver verwenden zu können.
- Für Wände sollte eine innere und äußere Seite als Teil der Wandstildefinition angegeben werden, um eine genauere AEC-Bemaßung zu ermöglichen.
Um eine genauere Bemaßung mit AEC-Bemaßungen sicherzustellen, wurden in der folgenden Abbildung den Komponenten entweder die Funktion Tragwerk oder Nichttragend zugewiesen. Maßpunkte und Außen- bzw. Innenseite der Wand sind außerdem angegeben.
Wandabschlussstile
Wandabschlussstile sind für bestimmte Wandstile ausgelegt. Sie können zum Definieren von tatsächlichen Endbedingungen wie auch Öffnungsbedingungen als Teil eines Wandleibungsstils verwendet werden.
Benennungskonventionen
Wandabschlussstile sollten entsprechend ihrem Wandstil und der angesprochenen Bedingung benannt werden:
<Zugehörige Wandstile> (<Endbedingung><Index>)
Namensbeispiele für Wandabschlussstile:
Wandabschlussstilbeschreibung |
Beispielname |
Für Wandstil Pfosten-3.5 Ziegel-3.625 Verschalung-0.5 Luft-1 GWB-0.625 zum Definieren der ersten Endbedingung |
Pfosten-3.5 Ziegel-3.625 Verschalung-0.5 Luft-1 GWB-0.625 (End1)
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Für Wandstil Pfosten-3.5 Ziegel-3.625 Verschalung-0.5 Luft-1 GWB-0.625 zum Definieren einer möglichen zweiten Endbedingung |
Pfosten-3.5 Ziegel-3.625 Verschalung-0.5 Luft-1 GWB-0.625 (End2)
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oder Wandstil Pfosten-3.5 Ziegel-3.625 Verschalung-0.5 Luft-1 GWB-0.625 zum Definieren einer Seitenleibungsbedingung |
Pfosten-3.5 Ziegel-3.625 Verschalung-0.5 Luft-1 GWB-0.625 (Jamb1)
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Bewährte Vorgehensweisen für Wandabschlüsse:
- Abschlüsse werden für jede Komponente gezeichnet. Komponenten ohne definierten Abschluss werden beendet, sobald ein Abschluss einer anderen Komponente festgestellt wird. Aus diesem Grund müssen Sie für jede Komponente einen vollständigen Abschluss zeichnen. Ausgenommen davon sind solche Komponenten, die an der Position auf der Wand enden sollen, an der der Abschluss angewendet wird.
- Abschlüsse werden lotrecht zur Wandrichtung angewendet. Die Endpunkte jedes Abschlusses werden normalerweise so gezeichnet, dass die sie verbindende gedachte Linie lotrecht zu den Wandkanten verläuft. Eine Ausnahme hiervon ist ein gewollt mit einer Schräge versehener Abschluss.
- Im Normalfall ist es nicht empfehlenswert, Abschlüsse für Wände mit Komponenten von variabler Breite zu definieren. Wenn die Breite einer Komponente geändert wird, wird der zugewiesene Abschluss entsprechend angepasst. Der Abschluss behält allerdings seine Proportionen, sodass Verzerrungen am Endeffekt auftreten.
Wandleibungsstile
Wandleibungsstile werden auf Tür-, Fenster-, Öffnungs- und Tür-Fenster-Kombinationen angewendet, die in eine Wand eingefügt werden. Sie bestehen aus einer Sammlung von Wandabschlussstilen, die auf die Sturz-, Leibungs- und Brüstungsbedingungen der Öffnung angewendet werden.
Benennungskonventionen für Wandleibungsstile:
Die Benennungskonventionen für Wandleibungsstile ähneln denen für Wandabschlussstile:
<Zugehöriger Wandstil> (Öffnung<Index>)
Beispiele für Namen von Wandleibungsstilen:
Wandleibungsstilbeschreibung |
Beispielname |
Wandleibungsstil für einen Wandstil mit dem NamenPfosten-3.5 Ziegel-3.625 Verschalung-0.5 Luft-1 GWB-0.625. |
Pfosten-3.5 Ziegel-3.625 Verschalung-0.5 Luft-1 GWB-0.625 (Opening1)
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Gruppendefinition für die Wandverschneidung
Durch die Gruppendefinition für die Wandverschneidung soll es ermöglicht werden, dass an Wänden verankerte Objekte in anderen Verschneidungsgruppen zu Wänden der aktuellen Verschneidungsgruppe verschoben oder kopiert werden, außer wenn ein zwingender Grund dagegen spricht. Die Verschneidung zwischen Host- und XRef-Zeichnungen sollte standardmäßig aktiviert werden, solange keine Leistungsprobleme auftreten. Es gibt keine Benennungskonventionen für Gruppendefinitionen für die Wandverschneidung.
Wandmodifikatorstile
Wandmodifikatoren werden am besten "spontan" beim ersten Erstellen einer 2D-Polylinie und dem Konvertieren in einen Wandmodifikator erstellt. Während des Vorgangs werden Sie aufgefordert, dem neuen Modifikatorstil, der aus Ihrer Geometrie erstellt wird, einen Namen zuzuweisen. Mithilfe von Modifikatorstilen werden kurze Informationen zur Form des Modifikators selbst definiert. Es gibt derzeit keine Konventionen für die Benennung oder die Anwendung von Wandmodifikatorstilen.
Anmerkung: Wandmodifikatoren können sich in Form und Größe von einer Instanz zur nächsten stark unterscheiden, selbst wenn sie zum gleichen Stil gehören. Damit der auf eine Wand anzuwendende Modifikator auch wirklich die gewünschte Form aufweist, zeichnen Sie zuerst eine 2D-Polylinie und wandeln diese anschließend in einen Wandmodifikator um. Sie werden während des Vorgangs dazu aufgefordert, einen Namen für den neuen Wandmodifikatorstil einzugeben. Jede konvertierte Polylinie muss einen anderen Modifikatorstil definieren. Aus diesen Gründen ist es häufig effektiver, stattdessen Körpermodifikatoren zu verwenden, die nicht stilbasiert sind.
Palettenbasierte Wandwerkzeuge
Der einzige wandbasierte Stil, der einem palettenbasierten Werkzeug zugewiesen werden kann, ist der Wandstil selbst. Es werden allerdings beim Verwenden des Stils alle zugehörigen untergeordneten Stile wie Wandabschlussstile und Wandleibungsstile automatisch ebenfalls importiert. Außerdem sollten einige Werkzeugeigenschaften vor dem Speichern des Werkzeugs in einen Katalog als Standards festgelegt werden:
- Ausrichtung: Bei Außenwänden wird die Basislinie normalerweise an einer kritischen Bemaßungsposition innerhalb der Wandstruktur definiert. In diesen Fällen sollte die Ausrichtungseigenschaft des Werkzeugs auf Basislinie voreingestellt werden.
- Verschneidungsgruppendefinition: Wenn Sie eine Wand definiert haben, die nur mit Wänden des gleichen Typs verschnitten werden soll, können Sie die Verschneidungsgruppendefinition voreinstellen, mit der sie eingefügt wird.
Achtung: Um die Gruppendefinition für die Wandverschneidung voreinzustellen, müssen Sie zunächst die Bibliothekszeichnung angeben, die die Definition enthält, und dann die zu verwendende Verschneidungsgruppe definieren. Selbst wenn die Verschneidungsgruppe bereits in der aktuellen Zeichnung vorhanden ist, wird sie nur verwendet, wenn Sie die Definitionsposition angeben.
Wandwerkzeug-Voreinstellungen zum Einrichten der vorgabemäßigen Verschneidungsgruppendefinition und der Ausrichtung