Mit einer Vorlagendatei zur Attributextraktion können Sie die Attributinformationen aus einer Zeichnungsdatei extrahieren und eine separate Textdatei zur Verwendung in Datenbankprogrammen erstellen.
Sie können die Attributinformationen aus einer Zeichnungsdatei extrahieren und eine separate Textdatei zur Verwendung in Datenbankprogrammen erstellen. Diese Funktion ist nützlich, wenn Sie Teilelisten mit Informationen erstellen möchten, die bereits in die Zeichnungsdatenbank eingegeben wurden. Das Extrahieren von Attributinformationen wirkt sich nicht auf die Zeichnung aus.
So erstellen Sie eine Teileliste
- Erstellen und bearbeiten Sie eine Attributdefinition.
- Geben Sie beim Einfügen der Blöcke Werte für die Attribute ein.
- Erstellen Sie eine Vorlagendatei, und extrahieren Sie die Attributinformationen in eine Textdatei.
Zum Extrahieren von Attributinformationen erstellen Sie zunächst mit einem Textverarbeitungsprogramm eine Vorlagendatei für die extrahierten Attributdaten, erzeugen dann die Attributextraktionsdatei und öffnen diese anschließend in einer Datenbankanwendung. Wenn Sie die Attributinformationen in eine DXF-Datei (Drawing Interchange Format) extrahieren möchten, ist das Erstellen einer Vorlagendatei für die extrahierten Attributdaten nicht erforderlich.
Vergewissern Sie sich, dass die Attributextraktionsdatei nicht denselben Namen wie die Vorlagendatei für die extrahierten Attributdaten hat.
Erstellen einer Vorlagendatei für die Attributextraktion
Bevor Sie Attributinformationen extrahieren können, müssen Sie eine ASCII-Vorlagendatei erstellen. Diese legt die Struktur der Datei fest, in der die extrahierten Attributinformationen gespeichert werden. Die Vorlagendatei enthält Angaben über den Attributnamen, den Datentyp, die Feldlänge und die Anzahl der Dezimalstellen der zu extrahierenden Informationen.
Jedes Feld in der Vorlagendatei extrahiert Informationen aus der Zeichnung. Jede Zeile in der Vorlagendatei gibt ein Feld an, das in die Attributextraktionsdatei geschrieben werden soll, einschließlich Feldname, Zeichenbreite und numerische Exaktheit des Feldes. Jeder Eintrag der Attributextraktionsdatei enthält alle angegebenen Felder in der von der Vorlagendatei vorgeschriebenen Reihenfolge.
In der folgenden Vorlagendatei werden die 15 möglichen Felder dargestellt. N steht für numerisch, C bedeutet Zeichen, www ist eine dreistellige Zahl für die Gesamtbreite des Felds; ddd ist eine dreistellige Zahl zur Angabe, wie viele numerische Dezimalstellen rechts neben dem Dezimalpunkt angezeigt werden sollen.
BL:NAMECwww000 (Blockname)
BL:LEVELNwww000 (Blockverschachtelungsebene)
BL:X Nwwwddd(X-Koordinate des Blockeinfügepunkts)
BL:Y Nwwwddd(Y-Koordinate des Blockeinfügepunkts)
BL:Z Nwwwddd(Z-Koordinate des Blockeinfügepunkts)
BL:NUMBERNwww000 (Blockzähler; gilt auch für MEINFÜG)
BL:HANDLECwww000 (Blockreferenz; gilt auch für MEINFÜG)
BL:LAYERCwww000 (Name des Layers für die Blockeinfügung)
BL:ORIENT Nwwwddd(Blockdrehwinkel)
BL:XSCALE Nwwwddd(X-Skalierfaktor)
BL:YSCALE Nwwwddd(Y-Skalierfaktor)
BL:ZSCALE Nwwwddd(Z-Skalierfaktor)
BL:XEXTRUDE Nwwwddd(X-Komponente der Blockextrusionsrichtung)
BL:YEXTRUDE Nwwwddd(Y-Komponente der Blockextrusionsrichtung)
BL:ZEXTRUDE Nwwwddd(Z-Komponente der Blockextrusionsrichtung)
numeric Nwwwddd (Bezeichnung für numerisches Attribut)
character Cwww000 (Bezeichnung für alphanumerisches Attribut)
Die Vorlagendatei kann mehrere oder auch alle der oben aufgeführten Feldnamen BL:xxxxxxx enthalten, muss aber über mindestens ein Bezeichnungsfeld für das Attribut verfügen. Die Felder für Attributbezeichnungen bestimmen, welche Attribute und somit welche Blöcke in der Attributextraktionsdatei eingeschlossen werden. Wenn ein Block zwar einige, jedoch nicht alle der angegebenen Attribute enthält, werden die Werte für die fehlenden Attribute mit Leerstellen oder Nullen aufgefüllt, je nachdem, ob das Feld ein Zeichenfeld oder ein numerisches Feld ist.
Attributvorlagendateien dürfen keine Kommentare enthalten.
Die Abbildung und die Tabelle zeigen ein Beispiel für die Art der Informationen, die Sie normalerweise extrahieren (einschließlich Blockname, Hersteller, Modellname und Preis).
|
Feld |
Alphanumerische (C) oder numerische (N) Daten |
Maximale Feldlänge |
Dezimalstellen |
|---|---|---|---|
|
Blockname |
C |
040 |
000 |
|
Hersteller |
C |
006 |
000 |
|
Modell |
C |
015 |
000 |
|
Preis |
N |
006 |
002 |
Je nach Verwendungszweck der Daten können Sie eine beliebige Anzahl von Vorlagendateien erstellen. Jede Zeile einer Vorlagendatei gibt ein Feld an, das in die Attributextraktionsdatei geschrieben werden soll.
Beachten Sie die folgenden Zusatzhinweise:
- Fügen Sie zwischen der Attributbezeichnung und dem alphanumerischen bzw. numerischen Wert immer ein Leerzeichen ein. Verwenden Sie zum Eingeben des Leerzeichens nicht die TABULATORTASTE, sondern die LEERTASTE.
- Drücken Sie an jedem Zeilenende (auch in der letzten Zeile) die EINGABETASTE.
- Jede Vorlagendatei für die Attributextraktion muss mindestens ein Attributbezeichnungsfeld enthalten. Jedes dieser Felder darf in der Datei nur einmal verwendet werden.
Im Folgenden sehen Sie das Beispiel einer Dateischablone.
BL:NAME C008000 (Blockname, 8 Zeichen)
BL:X N007001 (X-Koordinate, Format nnnnnn.d)
BL:Y N007001 (Y-Koordinate, Format nnnnnn.d)
SUPPLIER C016000 (Herstellername, 16 Zeichen)
MODEL C009000 (Modellnummer, 9 Zeichen)
PRICE N009002 (Stückpreis, Format nnnnnnnn.dd)
Erstellen einer Attributextraktionsdatei
Nachdem Sie eine Vorlagendatei erstellt haben, können Sie die Attributinformationen unter Verwendung eines der folgenden Formate extrahieren:
- CDF-Format (Comma-Delimited File)
- SDF-Format (Space-Delimited File)
- Drawing Interchange Format (DXF)
Das CDF-Format erzeugt eine Datei, die für jede Blockreferenz in einer Zeichnung einen Datensatz enthält. Die Felder jedes Datensatzes sind durch Kommas getrennt, und die alphanumerischen Felder werden von einfachen Anführungszeichen eingeschlossen. Einige Datenbankanwendungen können dieses Format direkt lesen.
Das SDF-Format erstellt ebenfalls eine Datei, die einen Datensatz für jede Blockreferenz einer Zeichnung enthält. Die Felder der einzelnen Datensätze haben eine festgelegte Breite und werden weder durch Trennzeichen noch durch Zeichenfolgenbegrenzer getrennt. Mit der dBASE III-Operation Copy . . . SDF werden auch SDI-Dateien erzeugt. Die SDF-Operation Append From... kann Dateien im dBASE IV-Format lesen. Dieses Format kann von Benutzerprogrammen, die in FORTRAN geschrieben wurden, problemlos verarbeitet werden.
DXF generiert eine Untermenge des DXF-Formats (Drawing Interchange File), in der nur Blockreferenz-, Attribut- und Sequenzendelemente enthalten sind. Für diese Option ist keine Vorlagendatei zur Attributextraktion erforderlich. Anhand der Dateinamenerweiterung .dxx werden Extraktionsdateien im DXF-Format von normalen DXF-Dateien unterschieden.
Verwenden der Attributextraktionsdatei
Die Attributextraktionsdatei enthält Werte und andere Informationen für die in der Vorlagendatei angegebenen Attributbezeichnungen.
Wenn Sie ein CDF-Format mit derselben Vorlage angegeben haben, kann die Ausgabe wie folgt aussehen:
'TISCH', 120.049.5. 'ACME INDUST.', '51-793W', 379,95
'STUHL', 122.0, 47.0, 'ACME INDUST.', '34-902A', 199,95
'TISCH', -77.240.0. 'TOP DRAWER INC.', 'X-52-44',249,95
Standardmäßig werden Zeichenfelder in einfache Anführungszeichen (Apostrophe) eingeschlossen. Als Standard-Feldtrennzeichen werden Kommata verwendet. Mit den folgenden zwei Vorlagendatensätzen können diese Standardwerte überschrieben werden:
C:QUOTE c (Zeichenfolgenbegrenzer)
C:DELIM c (Feldbegrenzer)
Das erste nicht leere Zeichen nach dem Feldnamen C:QUOTE oder C:DELIM wird als entsprechendes Begrenzungszeichen verwendet. Wenn Sie beispielsweise Zeichenfolgen in doppelte Anführungszeichen einschließen möchten, muss die folgende Zeile in Ihrer Vorlagendatei zur Attributextraktion enthalten sein:
C:QUOTE "
Das Begrenzungszeichen darf kein Zeichen sein, das auch in einem Zeichenfeld verwendet werden kann. Analog dazu darf das Feldbegrenzungszeichen kein Zeichen sein, das auch in einem numerischen Feld erscheinen kann.
Wenn Sie für diese Vorlagendatei ein SDF-Format generieren, könnte die Datei wie im folgenden Beispiel aussehen:
|
(NAME) |
(X) |
(Y) |
(LIEFERANT) |
(MODELL) |
(PREIS) |
|---|---|---|---|---|---|
|
TISCH |
120.0 |
49.5 |
ACME INDUST. |
51-793W |
379.95 |
|
STUHL |
122.0 |
47.0 |
ACME INDUST. |
34-902A |
199.95 |
|
TISCH |
-77.2 |
40.0 |
TOP DRAWER INC. |
X-52-44 |
249.95 |
Die Reihenfolge der Felder entspricht der Reihenfolge der Felder in der Vorlagendatei. Sie können diese Dateien in anderen Anwendungen verwenden (z. B. in Tabellenkalkulationsprogrammen), und Sie können die Daten bei Bedarf sortieren und bearbeiten. Weitere Informationen zur Verwendung von Daten aus anderen Anwendungen finden Sie in der Dokumentation zum Tabellenkalkulationsprogramm. Wenn Sie die Datei in einem Texteditor oder einem Textverarbeitungsprogramm öffnen, können Sie die Informationen als Text wieder in die Zeichnung einfügen.
Handhabung verschachtelter Blöcke
Die Zeile BL:LEVEL in einer Vorlagendatei gibt die Verschachtelungsebene einer Blockreferenz an. Ein Block, der in eine Zeichnung eingefügt wird, befindet sich auf Verschachtelungsebene 1. Eine Blockreferenz, die Teil eines anderen Blocks (in diesen verschachtelt) ist, hat die Verschachtelungsebene 2 usw.
Bei einer verschachtelten Blockreferenz geben X-, Y- und Z-Koordinatenwerte, Skalierfaktoren, Extrusionsrichtung und Drehwinkel die aktuelle Position, Größe, Ausrichtung und Drehung des verschachtelten Blocks im Weltkoordinatensystem wieder.
In einigen schwierigen Fällen können verschachtelte Blockreferenzen nicht ordnungsgemäß mit nur zwei Skalierfaktoren und einem Drehwinkel dargestellt werden. Das trifft u. a. dann zu, wenn eine verschachtelte Blockreferenz im dreidimensionalen Raum gedreht wird. Sollte dies passieren, werden die Skalierfaktoren und der Drehwinkel im extrahierten Dateidatensatz auf Null gestellt.
Fehlerbehebung
Ist ein Feld nicht breit genug, um alle Daten aufzunehmen, werden die Daten abgeschnitten und die folgende Meldung angezeigt:
** Feld-Überlauf in Satz <Datensatznummer>
Das kann beispielsweise passieren, wenn Ihr Feld BL:NAME eine Breite von 8 Zeichen hat und ein Block in Ihrer Zeichnung über einen Namen mit 10 Zeichen verfügt.