Karten-Zentroid-Topologien stellen häufig Parzellen in Kataster-Anwendungen dar. Parzellen sind durch Grenzen definiert und sollten Daten umfassen, die sich auf die gesamte Parzelle beziehen. In diesem Modelltyp entspricht die Grenze einer Gruppe von Linien und der Fläche, also einem Polygon. Mithilfe von Kanten-Zentroid-Topologien können Sie aus Linien Flächen (Polygone) erstellen.
Eine Kanten-Zentroid-Topologie besteht aus zwei Objektklassen (der Zentroid- und der Linienobjektklasse), sowie verschiedenen Eigenschaften.
Verschnitte können mit Polygonen als primäre Objektklasse und Polygonen, Polylinien und Punkten als sekundäre Objektklassen ausgeführt werden. Um Verschnitte zu erhalten, können Sie mithilfe von Kanten-Zentroid-Topologien aus Linien Polygone für die primäre Objektklasse erstellen. Siehe auch Datenmodell: Verschnitte.
Wenn Sie eine Kanten-Zentroid-Topologie erstellen, können Sie den Vorgabewert für die Toleranz zum Linearisieren von Bogen festlegen. Sie können den Wert später nicht mehr ändern, ohne die Topologie zu löschen und neu zu erstellen.
Die Toleranz zum Linearisieren von Bogen trägt dazu bei, Datenungenauigkeiten, insbesondere geringfügige Überlappungen von Bogensegmenten, zu überwinden. Im Fall einer Überlappung wird das Bogensegment linearisiert, sodass die entsprechenden Segmente am Anfang oder Ende des Bogens durch lineare Segmente ersetzt werden. Wenn durch eine solche Linearisierung der Topologiefehler beigelegt und die Überlappung beseitigt werden kann, wird das Polygon gespeichert. Andernfalls wird ein Topologiefehler zurückgegeben.
Kanten-Zentroid-Topologie: Sie können Überlappungen von Bogen und Linien steuern, indem Sie die Toleranz zum Linearisieren von Bogen festlegen.
Der Wert für die Toleranz zum Linearisieren von Bogen darf nicht kleiner als die räumliche Toleranz für die Linienobjektklasse sein. Er sollte das 2- bis 5-fache der räumlichen Toleranz für die Linienobjektklasse betragen.
Änderungen von Kanten innerhalb des Umfangs eines Flächenobjekts wirken sich auf die entsprechenden Flächen aus, die sich links und rechts davon befinden. Falls diese Bereiche außerhalb des Umfangs oder innerhalb des Umfangspuffers liegen, kann die Änderung abgebrochen werden, wenn sie von Bedeutung ist.
Wenn die Fachschale job-aktiviert und dem aktuellen Job ein Umfang zugewiesen ist, werden Polygone außerhalb des Umfangs darauf überprüft, ob die Änderung der Fläche oberhalb der angegebenen Toleranz liegt. Bei Vermessung Schweiz sind Änderungen oberhalb der Größe 1m2 unzulässig.
So erstellen Sie eine Kanten-Zentroid-Topologie
Definieren Sie die Eigenschaften, und klicken Sie auf OK.
Dialogfeld Kanten-Zentroid-Topologie |
Beschreibung |
Bereich Topologie |
Enthält allgemeine Einstellungen für die Topologie |
Name |
Gibt den Namen der Topologie an |
Zentroid-Objektklasse |
Wählt eine Zentroid-Objektklasse aus. Ein Zentroid speichert wichtige Informationen eines Polygons. Er wird eventuell von mehreren Topologien gemeinsam genutzt. |
Linienobjektklasse |
Wählt die Kantenobjektklasse aus. Eine Kantenobjektklasse kann an mehreren Topologien beteiligt sein. |
Bereich Toleranz |
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Bogen linearisieren |
Legt den Wert für die Bogenlinearisierung fest. Die Vorgabe ist 0,08. |
Max. Bereichsänderung liegt außerhalb des Umfangs |
Legt die Toleranz für Bereichsänderungen von Polygonen fest, die ganz oder teilweise außerhalb des Job-Umfangs liegen. |
Bereich Erweitert |
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Filterausdruck 'Zentroide' |
Wählt die Zentroide aus, die zum Erstellen der Kanten-Zentroid-Topologie verwendet werden sollen. Geben Sie für die Zentroid-Objektklasse wie folgt einen Filter ein: <Spalte> = <Wert>, z. B.: ID_TYPE=24. |
Filterausdruck 'Linien' |
Wählt die Kanten aus, die zum Erstellen der Kanten-Zentroid-Topologie verwendet werden sollen. |