Bestimmte Blechelemente lassen sich in einem abgewickelten Modell leichter erstellen. Häufig kreuzen diese Elemente Biegungsbereiche im fertigen Bauteil. Mithilfe der Befehle Abwickeln und Zurückfalten können Sie folgende Aufgaben ausführen:
Sie können Skizzen abwickeln oder zurückfalten, die auf den gefalteten oder abgewickelten Flächen eines Blechbauteils erstellt wurden. Die Bemaßungen in diesen Skizzen können auf andere Elemente im gefalteten oder abgewickelten Zustand verweisen.
Ein gefaltetes Modell, das mithilfe von Abwicklungselementen abgewickelt wurde, ist nicht identisch mit einem Abwicklungsmodell. Es wird davon abgeraten, ein mit Abwicklungselementen abgewickeltes Modell für die Erstellung von Zeichnungen zu verwenden.
Die Abwicklung enthält zahlreiche Biegungs- und Stanzinformationen, die zum Erstellen von Konstruktionszeichnungen von großem Wert sind. Verwenden Sie den Befehl Abwicklung, um die für die Zeichnungserstellung erforderliche abgewickelte Darstellung zu erhalten. Es bestehen folgende Unterschiede: Biegung nach oben/unten, Stanztiefe, alternative Stanzdarstellung und Biegungsfreistellungsgeometrie.
Auf abgewickelten Biegungen modellierte Elemente bzw. Elemente, die mit diesen in Berührung kommen, weisen nach dem Zurückfalten Verformungen auf. Elemente, die (nach oben oder unten) aus der Blechfläche herausragen, werden relativ zur neutralen Fläche der Blechfläche verformt, nicht relativ zur herausragenden Geometrie. Um sicherzustellen, dass die Verformung die Werkstattergebnisse nicht verfälscht, sollten Überstände nach Möglichkeit auf den Wert der STÄRKE beschränkt werden.
Sie können für die Skizzenerstellung vorhandene ebene Flächen oder die abgewickelten Flächen auswählen, die sich aus den abgewickelten Biegungen oder abgerollten Flächen ergeben.
Um das Erstellen von Elementen auf dem Modell in einem abgewickelten Zustand zu unterstützen, wurde die Methode zum Zusammenführen von Flächen geändert.
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In Versionen vor Version 2010 wurden koplanare Kantenflächen zu einer einzelnen Fläche zusammengeführt. |
Seit Version 2010 werden koplanare Kantenflächen nicht mehr zu einer einzelnen Fläche zusammengeführt. |
Bei Blechbauteilen, die in Versionen vor R2010 modelliert wurden, werden die zusammengeführten koplanaren Kantenflächen beim Öffnen in R2010 beibehalten. Koplanare Kantenflächentopologie wird nach dem Hinzufügen eines Abwicklungselements in separate Flächen unterteilt (in der Abbildung blau dargestellt).
Durch das Hinzufügen von Abwicklungs- und Zurückfaltungselementen werden mehr Optionen für die Definition von Arbeitsgeometrie angezeigt. In den folgenden Beispielen sind Arbeitsebenen abgebildet, die mit gefalteten, abgewickelten und einer Kombination aus gefalteten und abgewickelten Elementen erstellt wurden.
Mit gefalteter Geometrie erstellt
Auf der linken Seite der vorherigen Abbildung wurde eine Arbeitsebene mit gefalteten Modellelementen erstellt. Auf der rechten Seite der Abbildung sehen Sie, dass die Position der Arbeitsebene beibehalten wird, wenn das übergeordnete Element abgewickelt wird.
Mit abgewickelter Geometrie erstellt
Auf der linken Seite der vorherigen Abbildung wurde eine Arbeitsebene mit abgewickelten Modellelementen erstellt. Auf der rechten Seite der Abbildung sehen Sie, dass die Position der Arbeitsebene beibehalten wird, wenn das übergeordnete Element zurückgefaltet wird.
Mit gefalteter und abgewickelter Geometrie erstellt
Auf der linken Seite der vorherigen Abbildung wurde ein Arbeitspunkt mit einem abgewickelten Modellelement erstellt. Auf der rechten Seite der Abbildung wurde ein zweiter Arbeitspunkt mit dem gleichen Scheitelpunkt auf dem gefalteten Element erstellt. Ein dritter Arbeitspunkt wurde auf einem anderen gefalteten Element erstellt. Unter Verwendung dieser drei Arbeitspunkte wurde anschließend eine Arbeitsebene erstellt. Die untere Abbildung zeigt, dass die Position der Arbeitsebene beibehalten wird, wenn das Element abgewickelt oder zurückgefaltet wird.
Inventor ermöglicht das Erstellen von Blechbauteilen mit separaten Volumenkörpern (so genannten "Stücken"). Für einen Abwicklungsvorgang ausgewählte Biegungen müssen Bestandteil des Stücks sein, das die Referenzfläche für die Abwicklung enthält.
In der Abbildung ist die ausgewählte Referenzfläche für die Abwicklung grün dargestellt. Die blau dargestellten Biegungen werden unter Verwendung der ausgewählten Referenzfläche abgewickelt. Die rot dargestellten Biegungen können unter Verwendung der ausgewählten Referenzfläche nicht abgewickelt werden.
Die Befehle Abwickeln und Zurückfalten ermöglichen die manuelle Auswahl einer stationären Referenz für den Abwicklungs- und den nachfolgenden Zurückfaltungsvorgang. Dieses manuelle Auswahlverfahren ermöglicht, ein Bauteil relativ zur Originalausrichtung zum Ursprung zu transformieren. Beachten Sie die folgende Abbildung mit vier Modellzuständen:
Zurückfaltungselemente, die unter Verwendung der Kontextmenüoption Element zurückfalten oder der automatischen Auswahloptionen angewendet wurden, verhindern, dass diese Art der unerwünschten Transformation erfolgt.
Weitere Informationen zu diesen Zurückfaltungsverfahren finden Sie unter Zurückfalten von Blechelementen.