Hinzufügen oder Bearbeiten einer Blechabwicklungsregel

Mit benannten Blechabwicklungsregeln können drei Arten von Abwicklungsmethoden definiert werden:

  1. lineare Annäherung
  2. angegebene Biegungstabelle
  3. benutzerdefinierte Gleichung

Eindeutig benannte Abwicklungsregeln werden eindeutig benannten Blechregeln zugewiesen, um das Standardkonstruktionsverhalten für verschiedene Materialien und unterschiedliche Fertigungsbedingungen zu definieren.

Erstellen und Benennen einer neuen Blechabwicklungsregel:

Zur Erstellung einer Blechabwicklungsregel muss eine bereitgestellte Regel Standard (oder eine andere zuvor erstellte Regel) kopiert werden. Außerdem müssen Änderungen an KFaktor, Biegungstabellenwerten oder benutzerdefinierten Gleichungsdefinitionen vorgenommen und gespeichert werden.

  1. Klicken Sie auf Registerkarte Verwalten Gruppe Stile und Normen Stil-Editor zum Öffnen des Dialogfelds Stil- und Normen-Editor.
  2. Klicken Sie im linken Bereich des Stil- und Normen-Editors auf das Pluszeichen links neben dem Eintrag Blechabwicklung, um den Eintrag zu erweitern und die Liste der vorhandenen Abwicklungsregeln anzuzeigen.
  3. Klicken Sie auf die Regel Standard, um sie als Vorlage für die zu erstellende Regel zu verwenden.
  4. Klicken Sie auf die Schaltfläche Neu oben im rechten Bereich des Dialogfelds Stil- und Normen-Editor.
  5. Das Dialogfeld Neuer Stilname wird geöffnet, und Sie können einen Namen für die zu erstellende Blechabwicklungsregel eingeben. Geben Sie einen beschreibenden Namen ein, um den vorhandenen Text Kopie von Standard im Feld Name zu ersetzen, und klicken Sie auf OK.
  6. Das Dialogfeld Neuer Stilname wird geschlossen, und eine neue Blechabwicklungsregel wird aufgeführt. Die neue Regel ist eine exakte Kopie der Regel Standard. Sie können wie in den folgenden Abschnitten beschrieben Änderungen daran vornehmen, bevor Sie die neue Abwicklungsregeldefinition fertigstellen und speichern.
Anmerkung: Wenn in Ihrer Datei oder Bibliothek bereits Blechabwicklungsregeln definiert sind, können Sie eine beliebige Regel als Basis für die neue Abwicklungsregel auswählen.

Auswählen und Bearbeiten der Blechabwicklungsmethode:

Wählen Sie eine von drei Methoden zur Transformation des gefalteten Modells in einen flachen Zustand aus:

 

1. Lineare Annäherung (KFaktor)

Bei Verwendung der Abwicklungsmethode Linear werden Blechbauteile unter Verwendung eines KFaktor-Werts abgewickelt, der einheitlich auf alle Biegungswinkel angewendet wird.

  1. Wählen Sie die Abwicklungsmethode fx Linear aus.
  2. Geben Sie bei Bedarf einen anderen KFaktor-Wert in das Feld KFaktor-Wert ein.
  3. Geben Sie bei Bedarf einen anderen Spline-Faktor-Wert in das Feld Wert des Spline-Faktors ein. Anmerkung - Der Standardwert beträgt 0.5 und wirkt sich auf die abgewickelten Größen von Konturlaschen, Konturrollen oder erhabenen Laschen mit elliptischen Segmenten oder Spline-Segmenten innerhalb des Elementprofils (sowie auf die Länge aller nicht zylindrischen oder konischen Biegungen) aus. Vergrößern oder verkleinern Sie den Wert entsprechend Ihren Fertigungsanforderungen.
 

2. Biegungstabelle

Bei Verwendung der Abwicklungsmethode Biegungstabelle werden Blechbauteile anhand empirischer Werte abgewickelt, die gemessen oder abgeleitet und auf bestimmte Biegungswinkel in der Tabelle angewendet wurden. Werte für Winkel, die nicht in der Tabelle definiert sind, werden mithilfe eines gesicherten KFaktor-Werts berechnet.

  1. Wählen Sie die Abwicklungsmethode Biegungstabelle aus. Beachten Sie, dass der rechte Bereich des Dialogfelds aktualisiert wird und eine integrierte Umgebung für das Bearbeiten einer Blechbiegungstabelle bereitstellt.
  2. Wählen Sie bei Bedarf eine andere lineare Einheit aus der Dropdown-Liste.
  3. Aktivieren Sie gg. das Optionsfeld für den äußeren oder offenen Winkel, um festzulegen, wie Winkel gemessen werden.
  4. Wählen Sie optional eine vorhandene Stärke aus, oder fügen Sie eine neue Stärke hinzu.
  5. Ändern Sie bei Bedarf den im Feld KFaktor-Wert sichern angezeigten Wert in einen Wert, der Ihren Anforderungen besser entspricht.
  6. Geben Sie bei Bedarf einen anderen Spline-Faktor-Wert in das Feld Wert des Spline-Faktors ein. Anmerkung - Der Standardwert beträgt 0.5 und wirkt sich auf die abgewickelten Größen von Konturlaschen, Konturrollen oder erhabenen Laschen mit elliptischen Segmenten oder Spline-Segmenten innerhalb des Elementprofils (sowie auf die Länge aller nicht zylindrischen oder konischen Biegungen) aus. Vergrößern oder verkleinern Sie den Wert entsprechend Ihren Fertigungsanforderungen.
  7. Ändern Sie bei Bedarf die angezeigten Tabellentoleranzen für folgende Angaben in Werte, die Ihren Anforderungen besser entsprechen: Blech, Min./Max. Radien und/oder Min./Max. Winkel.
  8. Fügen Sie bei Bedarf Zeilen für nicht angegebene Winkelwerte hinzu.
  9. Fügen Sie bei Bedarf Spalten für nicht angegebene Biegungsradien hinzu.
  10. Bearbeiten Sie bei Bedarf die einzelnen Tabellenzellen basierend auf gemessenen Ergebnissen für bestimmte Materialstärken, Winkel, Radii und Produktionsanlagen.

Weitere Informationen zur Bearbeitung von Biegungstabellen finden Sie im Thema Erstellen von Biegungstabellen für Blechwerkstoffe.

 

3. Benutzerdefinierte Gleichung

Bei Verwendung der Abwicklungsmethode Benutzerdefinierte Gleichung werden Blechbauteile anhand von Gleichungen abgewickelt, die für Biegungsausgleich, Biegungsabzug, Biegungszugabe oder KFaktor anhand bereitgestellter und abgeleiteter Variablen aufgelöst werden. Werte für Winkel, die nicht innerhalb Begrenzungsbedingungen definiert sind, werden mithilfe eines gesicherten KFaktor-Werts berechnet.

  1. Wählen Sie die Abwicklungsmethode Benutzerdefinierte Gleichung aus. Beachten Sie, dass der rechte Bereich des Dialogfelds aktualisiert wird und eine integrierte Umgebung für das Bearbeiten benutzerdefinierter Abwicklungsgleichungen bereitstellt.
  2. Wählen Sie bei Bedarf einen anderen Gleichungstyp aus der Dropdown-Liste.
  3. Wählen Sie bei Bedarf Biegungswinkel oder Offener Winkel aus der Dropdown-Liste Winkelreferenz.
  4. Wählen Sie ggf. eine angezeigte Gleichungszelle aus, um die Gleichung zu bearbeiten (doppelklicken Sie auf die Zelle, oder klicken Sie mit der rechten Maustaste, und wählen Sie Bearbeiten aus dem Kontextmenü, um das Bearbeitungsdialogfeld zu öffnen).
  5. Wählen Sie ggf. eine angezeigte Begrenzungsbedingung aus, um den definierten Begrenzungsbereich zu ändern (doppelklicken Sie auf die Zelle, oder klicken Sie mit der rechten Maustaste, und wählen Sie Bearbeiten aus dem Kontextmenü, um das Bearbeitungsdialogfeld zu öffnen).
  6. Fügen Sie bei Bedarf Zeilen mit Gleichungen für nicht angegebene Begrenzungsbedingungen hinzu.
  7. Löschen Sie ggf. nicht benötigte Zeilen.
  8. Bearbeiten Sie bei Bedarf den Wert im Feld KFaktor-Wert sichern, der im Fall von Winkelwerten angewendet wird, die von den angegebenen Begrenzungsbedingungen nicht abgedeckt werden.
  9. Geben Sie bei Bedarf einen anderen Spline-Faktor-Wert in das Feld Wert des Spline-Faktors ein. Anmerkung - Der Standardwert beträgt 0.5 und wirkt sich auf die abgewickelten Größen von Konturlaschen, Konturrollen oder erhabenen Laschen mit elliptischen Segmenten oder Spline-Segmenten innerhalb des Elementprofils (sowie auf die Länge aller nicht zylindrischen oder konischen Biegungen) aus. Vergrößern oder verkleinern Sie den Wert entsprechend Ihren Fertigungsanforderungen.

Gleichungsbeschreibungen und nähere Informationen zum Bearbeiten von Gleichungen finden Sie im Thema Benutzerdefinierte Abwicklungsgleichungen.

Speichern von Änderungen an Blechabwicklungsregeln:

Sobald Sie eine Auswahloption oder einen Wert der kopierten Abwicklungsregel geändert haben, werden zwei zusätzliche Befehle oben im rechten Bereich des Dialogfelds Stil- und Normen-Editor verfügbar.

Anmerkung: Wenn Sie alle vorgenommenen Änderungen verwerfen und unter Verwendung der ursprünglich kopierten Einstellungen von vorn beginnen möchten, klicken Sie auf die Schaltfläche Zurücksetzen, und kehren Sie zu Schritt 7 zurück, um von Neuem zu beginnen.

Bearbeiten einer Blechabwicklungsregel

Das Verfahren zum Bearbeiten einer Blechabwicklungsregel entspricht dem zuvor beschriebenen Verfahren zum Erstellen einer neuen Blechregel unter Auslassung der Schritte 4 und 5. In diesen Schritten wird eine Kopie einer vorhandenen Regel erstellt und mit einem neuen Namen versehen.

  1. Klicken Sie im linken Bereich des Stil- und Normen-Editors auf das Pluszeichen links neben dem Eintrag Blechabwicklungsregel, um den Eintrag zu erweitern und die Liste der vorhandenen Regeln anzuzeigen.
  2. Klicken Sie auf die zu bearbeitende Regel.
  3. Nehmen Sie die erforderlichen Änderungen am KFaktor für eine lineare Abwicklung oder an den benötigten Biegungstabellenwerten vor.
  4. Klicken Sie auf Speichern, um alle Änderungen zu speichern, die Sie an der ausgewählten Blechregel vorgenommen haben.