Blechbauteile können häufig unter Verwendung verschiedener Materialien gefertigt werden, wobei sich dies nur geringfügig auf die Funktionalität des Bauteils auswirkt. Um das Material eines Blechbauteils von Aluminium in Edelstahl zu ändern, müssen die Attribute geändert werden, die Biegungen und Ecken definieren. Häufig sind auch Änderungen an den Maschinen und Setups erforderlich, mit denen die Bauteile gefertigt werden. In Blechdefinitionen wird Folgendes erfasst:
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All diese Attribute könnten nun in Stilen zusammengefasst werden, die mit dem Stil- und Normen-Editor erstellt und verwaltet werden, und die gespeichert und über die Stilbibliothek gemeinsam genutzt werden können (in früheren Versionen von Inventor wurden diese Stile in Vorlagendateien gespeichert und verwaltet).
Blechbauteile verwenden dieselben Einstellungen für Darstellung, Beleuchtungsstil und Material wie normale Bauteildateien. Zusätzlich enthalten Blechbauteile Folgendes:
Blechregel - Aus demselben Material und derselben Materialstärke gefertigte Blechbauteile weisen häufig dieselben Biegungs-, Eck- und Abstandsparameter auf. Diese Einstellungen und Attribute werden in einer Blechregel zusammengefasst. Diese enthält außerdem Voreinstellungen für folgende Aspekte:
wenn das Bauteil um abgewickelten Zustand angezeigt wird. |
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Blechabwicklungsregel - Blechbauteile werden anhand ihres Abwicklungs- oder Funktionsstatus definiert, jedoch aus einem flachen Blech hergestellt. Mit den Biegungen, die der Abwicklung zugewiesen werden, wird das Material innerhalb des Biegungsbereichs verformt. Der Grad der Verformung ist von mehreren Variablen abhängig. Zur Umwandlung des gefalteten Modells in den flachen Zustand muss diese Verformung mit einer von drei Methoden behoben werden:
Die Methode und die Einstellungen werden in einer Abwicklungsregel zusammengefasst, die (bei Verwendung mit der Blechregel und dem Material) maximale Flexibilität bei der Konstruktion von Bauteilen gewährleistet, die aus unterschiedlichen Materialen unter Verwendung verschiedener Fertigungsoptionen gefertigt werden können. |
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Ziel der Migratonsaufgabe ist es, die Daten älterer Blechdefinitionen zu erhalten. Im Falle einer bestimmten Blechdatei geschieht durch eine Migration Folgendes:
Nach der Migration:
Vor R2010 wurden Blechstile ausschließlich auf der Dokumentebene verwaltet. Es wurden häufig Vorlagen erstellt, die alle Blechstildefinitionen in einer einzigen Datei enthielten. In R2010 werden alle definierten Stile innerhalb einer Blechkomponente migriert (nicht nur der aktive Stil). Außerdem werden alle, für jeden Blechstil aufgelisteten Abwicklungsmethoden (einschließlich der nicht referenzierten) ebenfalls migriert.
Neu in R2010 ist eine wesentliche Änderung der Abwicklungsmethoden und ihrer Verwaltung. Während der Migration von Dateien, die vor R2010 erstellt wurden, werden die Abwicklungsmethoden in einen neuen Stiltyp umgewandelt, der als Blechabwicklungsregel bezeichnet wird. Benannte Blechabwicklungsregeln können als Teil einer Blechregel deklariert werden. Verwenden Sie diese neue Struktur, um die Blechabwicklungsregeln problemlos nutzen, wieder verwenden und verwalten zu können.
In veralteten Blechstilen wurden die Materialstil- und Stärkewerte von der Auswahl eines bestimmten Blechstils vordefiniert und gesteuert. In R2010 wird diese Konvention weiterhin verwendet. So können Blechregeln als Basis für die Definition von Materialstilen und Stärkewerten sowie von Blechabwicklungsregeln eingesetzt werden.