Die verschiedenen Verfahren und Methoden zur Modellierung von Bauteilen und Erstellung von Baugruppen können sich auf die Leistung auswirken. Die gewählte Modellierungsmethode bestimmt die Anzahl der Exemplare, die Komplexität der Geometrie, die Verfahren zur Definition von Abhängigkeiten und die Erstellung von Baugruppen.
Üblicherweise wird eine Kombination von Verfahren eingesetzt, die Ihren Produkten und Konstruktionszielen entsprechen. Verwenden Sie die Top-Down-Modellierung, um ein Gestell zu konzipieren und zu erstellen, und verwenden Sie dann die Bottom-Up-Modellierung, um Komponenten aus einer Bibliothek zu platzieren und mit Abhängigkeiten zu versehen. Die folgenden Diagramme und kurzen Beschreibungen enthalten Modellierungskonzepte und lassen Ihnen Raum zum Experimentieren mit Variationen des Konzepts, damit Sie für Ihre Anforderungen den größten Nutzen daraus ziehen können.
Bei der Top-Down-Methode beginnen Sie mit der Definition des Ergebnisses und fügen anschließend alle bekannten Konstruktionskriterien hinzu. Dies dient als Basis für zugrunde liegende Unterbaugruppen und Bauteile. So arbeiten Sie mit einer einzelnen Konzeptdatei, die die allgemeinen Informationen zu der Konstruktion enthält und als zentrale Stelle für die Integration von Konstruktionsänderungen dient.
Eine einzelne Methode reicht in der Regel nicht für jeden Konstruktionsprozess aus. Verfeinern Sie die Verwendung der Werkzeuge, um effiziente Prozesse für die Erstellung von Entwürfen zu entwickeln. Die Strukturmodellierung ist ein Beispiel für diesen Verfeinerungsprozess. Mithilfe der Werkzeuge haben Kunden wie Sie Ansätze für die Strukturkonstruktion entwickelt, die auf die jeweiligen Anforderungen zugeschnitten sind. Die folgenden Methoden stellen die optimalen Verfahren für die Verwendung von Strukturkonstruktionsmethoden dar.
Im einstufigen Prozess wird ein einzelnes Hauptbauteil verwendet. Dieses enthält Skizzen und Geometrie, welche die endgültige Konstruktion darstellt. Das Hauptbauteil wird in der Baugruppe der obersten Ebene platziert. Alle Komponenten (Bauteile und Unterbaugruppen) werden relativ zum Hauptbauteil erstellt. Nachfolgende Änderungen am Hauptbauteil steuern Änderungen in den mit dem Hauptbauteil assoziierten Komponenten.
Im mehrstufigen Prozess werden einzelne Hauptbauteile verwendet, die Skizzen zur Darstellung der endgültigen Baugruppe umfassen. Die Hauptbauteile werden in einer Haupt-Unterbaugruppe platziert und mit Abhängigkeiten versehen. Die Haupt-Unterbaugruppe wird in der Baugruppe der obersten Ebene platziert. Innerhalb der Baugruppe der obersten Ebene werden die einzelnen 3D-Komponenten mithilfe projizierter Geometrie aus der Haupt-Unterbaugruppe und dessen Hauptbauteilen modelliert. Die 3D-Komponenten können je nach den Konstruktionsanforderungen in logischen Unterbaugruppen enthalten oder separat abgelegt sein.
Das verteilte Hauptbauteil verwendet ein einzelnes Hauptbauteil, das Skizzen und Geometrie umfasst, zur Definition der endgültigen Baugruppe. Das Hauptbauteil wird je nach Bedarf in den verschiedenen Unterbaugruppen und Bauteilen referenziert. Das Hauptbauteil steuert den gesamten Entwurf. Die Baugruppe und die Unterbaugruppen werden in Bezug auf das Hauptbauteil definiert oder platziert. Jede Unterbaugruppe hat ihren eigenen Rahmen und steuert einen Teil der Konstruktion in sich selbst. Rahmen höherer Ebenen dienen dazu, den gesamten Entwurf oder Mechanismus der Baugruppe zu steuern, während mit Rahmen niedrigerer Ebenen die Geometrie der Bauteile gesteuert werden kann.
Die Bottom-Up-Modellierung ist das herkömmliche Verfahren zum Erstellen von Baugruppen. Zunächst definieren Sie die verschiedenen Bauteile. Anschließend fügen Sie diese mithilfe von Baugruppenabhängigkeiten zu Unterbaugruppen zusammen. Die Unterbaugruppen werden dann in Baugruppen höherer Ebenen bis zur Baugruppe der obersten Ebene platziert, und auf diese Weise arbeiten Sie sich von unten nach oben. Diese Baugruppenmethode führt zu Baugruppen mit zahlreichen Beziehungen zwischen Bauteilen und Baugruppen.
Das folgende Diagramm dient zum Vergleich mit den oben erwähnten Methoden zur Strukturmodellierung.
Die Middle-Out-Methode kombiniert Aspekte der Top-Down- und der Bottom-Up-Methode. Einige Komponenten sind bereits vorhanden, andere werden getrennt oder im Kontext modelliert. Bauteilübergreifende Referenzen können verwendet werden, um bestimmte Aspekte der Konstruktion zu steuern.
Verknüpfen von Bauteil-Modellparametern
Wenn Parameter in mehreren Bauteilen genutzt werden, verknüpfen Sie diese nicht über eine Excel-Tabelle. Wenn sich die Excel-Datei ändert, kann die Software nicht erkennen, welche Dateien betroffen sind, und alle Bauteile müssen aktualisiert werden. Die Leistung großer Baugruppen nimmt ab.
Wenn Sie globale Parameter verwenden, die in mehreren Konstruktionen zum Einsatz kommen, richten Sie diese Parameter in den Hauptbauteilen ein und verknüpfen sie einzeln im Dialogfeld Parameter. Dies ist die Referenz mit den geringsten Anforderungen an die Leistung. Alternativ können Sie den Befehl Ableiten in Verbindung mit dem Hauptbauteil verwenden und die Parameter auswählen, die im abgeleiteten Bauteil verwendet werden sollen. Bei dieser Methode erkennt und aktualisiert die Software nur die Dateien, die von einer Änderung betroffen sind.
Weitere Informationen: Parameter in Modellen
Für gekaufte oder vorgegebene Komponenten sollten Sie sich überlegen, überhaupt keine Hardwareteile oder nur eines statt mehreren zu platzieren. Mengenänderungen können in der Stück- und Teileliste vorgenommen werden, um die korrekte Anzahl von Befestigungen und anderer Hardware im Entwurf wiederzugeben. Wenn Komponenten vorhanden sein müssen, verwenden Sie Komponentenanordnungen zum Reduzieren der Anzahl an Komponenten.
Sie können die Anzahl der sichtbaren Komponenten mithilfe von Ansichtsdarstellungen reduzieren.
Ein Modellzustand in einem Bauteil oder einer Baugruppe speichert Informationen zum Einschließen von Elementen und Komponenten. Der Ersatzobjekt-Modellzustand einer Baugruppe stellt eine Baugruppe mit einem einzelnen Bauteil dar und kann bei großen Baugruppen zu einer erheblichen Ressourceneinsparung führen.
So erstellen Sie einen neuen Modellzustand: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Ordner Modellzustände oder auf einen vorhandenen Modellzustand, und wählen Sie Neu aus.
So erstellen Sie einen neuen Ersatzobjekt-Modellzustand: Erweitern Sie den Ordner Modellzustände, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Ersatzobjekte, wählen Sie Neues Ersatzobjekt und dann Baugruppe ableiten, Vereinfachen, oder Bauteildatei wählen aus.
Inventor verfügt über zwei Arten von Darstellungen: Ansicht und Position. Ansicht kann zur Unterstützung der Leistung bei großen Baugruppen genutzt werden.
Ansichtsdarstellung
Ansichtsdarstellungen speichern den aktuellen Status einer Komponente, wenn die Ansicht erstellt, bearbeitet und schließlich gespeichert wird. In der gespeicherten Ansichtsdarstellung werden Komponentensichtbarkeit, Transparenz, Skizzensichtbarkeit, Sichtbarkeit von Arbeitselementen, Auswahlstatus und Kamerastatus, Vergrößerung, Ansichtswinkel und Bauteilansichtsdarstellungen beibehalten. In Ansichtsdarstellungen wird eine Komponente nur einmal geladen. Beim Wechsel zwischen Ansichtsdarstellungen werden keine Komponenten entfernt oder neu geladen.
Verwenden Sie Ansichtsdarstellungen, um die Anzahl an Komponenten zu steuern, die zu einem bestimmten Zeitpunkt sichtbar sind. Ansichtsdarstellungen verbessern sowohl die Baugruppenleistung als auch die Baugruppenkapazität. Fügen Sie Ihren Vorlagen vorgegebene Ansichtsdarstellungen hinzu, und konfigurieren Sie diese für jede Baugruppe.
Weitere Informationen zu Ansichtsdarstellungen finden Sie unter Ansichtsdarstellungen.
Nach dem Verringern der Anzahl an Komponenten mithilfe von Modellzuständen und Ansichtsdarstellungen sollten Sie als Nächstes das Modell vereinfachen. Die Vereinfachung ist ein wichtiger Schritt bei der Reduzierung der Anzahl und Komplexität von Komponenten in großen Baugruppen. Gekaufte Bauteile und Normbauteile von Unternehmen sollten so einfach wie möglich modelliert werden, da es sich dabei oft um häufig verwendete Bauteile handelt, die einmal modelliert und selten überarbeitet werden.
Verwenden Sie den Befehl Vereinfachen, um ein Baugruppenmodell zu vereinfachen. Jeder Satz von Werkzeugen bietet einen anderen Ansatz zur Vereinfachung, was zu einem einfachen Bauteil führt, das eine komplexere Komponente darstellen kann.
Verwenden Sie die vereinfachte Komponente in einer Baugruppe zum Reduzieren der Anzahl und Komplexität der Komponenten. Wenn Sie Gebäudekomponenten erstellen und sich für BIM-bezogene Vereinfachungsprozesse interessieren, verwenden Sie die RVT-Ausgabeoption für ein vereinfachtes Revit-Formatbauteil. Informationen zur Verwendung der Ausgabe als Revit-Familie finden Sie unter Vorbereiten einer Inventor-Baugruppe als BIM-Inhalt und Arbeitsablauf Inventor zu Revit-Familiendatei (RFA).
Ersatzobjekt vereinfachen verwendet einen ähnlichen Arbeitsablauf zum Erstellen eines vereinfachten Modells und verknüpft das Ergebnis dann als Modellzustand, optimierte Darstellung oder Ersatzobjekt für die übergeordnete Baugruppe mit der Quellbaugruppe.
Weitere Informationen zu Ersatzobjekt vereinfachen finden Sie unter Erstellen eines vereinfachten Ersatzobjekts.
Vereinfachungswerkzeuge unterstützen Sie dabei, komplexe Komponenten in einfache Formen zu reduzieren, die Sie entweder mit Rechtecken oder Zylindern erstellen. Sie können auf die Vereinfachungswerkzeuge zugreifen, indem Sie auf den Abwärtspfeil in der Gruppe Vereinfachung der Multifunktionsleiste klicken.
Versehen Sie Komponenten oder Grundkomponenten, die nicht dafür konzipiert wurden, innerhalb einer Baugruppe verschoben zu werden, vollständig mit Abhängigkeiten. Baugruppenabhängigkeiten zwingen die Software, eine Berechnung durchzuführen. Wenn viele Komponenten in einer Baugruppe vorhanden sind und jede Komponente über mehrere Baugruppenabhängigkeiten verfügt, kann diese Berechnung sehr komplex werden.
Es ist empfehlenswert, alle Beziehungsfehler gleich bei deren Auftreten zu beheben. Der Versuch, alle Abhängigkeitsfehler durch Direktbearbeitung, beginnend mit der obersten Ebene, zu beheben, ist jedoch nicht effizient.
Wenn Lösungsfehler auftreten, wird ein rotes Kreuz im Schnellzugriff-Werkzeugkasten (QAT) angezeigt. Wenn Sie auf diese Schaltfläche klicken, wird der Design Doctor gestartet, mit dem die Fehler gemeldet werden. Wählen Sie im Dialogfeld einen Fehler aus, um hervorzuheben, wo der Fehler aufgetreten ist.
Wenn Modellelemente zu Fehlern führen, müssen diese behoben werden, bevor die Konstruktionen freigegeben werden. Inventor bietet die Werkzeuge Design Doctor (Baugruppen) und Skizzenanalyse (Bauteile), mit denen Sie Fehler ermitteln und beheben können. Insbesondere sind fehlende Referenzen und Abhängigkeitsfehler wichtige Warnungen und wirken sich auf die Leistung von Inventor aus. Sie können zwar mit fehlenden Bauteilen und Abhängigkeitsfehlern weiterarbeiten, es wird aber davon abgeraten, dies über einen längeren Zeitraum zu tun. Inventor erkennt, dass Fehler vorliegen, führt eine Prüfung durch und wiederholt diese jedes Mal, wenn Sie die Datei erneut aufrufen. Wenn alle Fehler entfernt wurden, reagieren Baugruppen weniger unvorhersehbar, und die Leistung verbessert sich.
Adaptivität ist ein leistungsstarkes Werkzeug zum Konstruieren von Bauteilen. Die Adaptivität sollte deaktiviert werden, wenn sie nicht aktiv erforderlich ist, da adaptive Komponenten häufig neu berechnet werden, was sich wiederum negativ auf die Leistung auswirkt. Verwenden Sie für Baugruppen die Option Flexibel, um die Freiheitsgrade anzuwenden.
Beschränken Sie die Komplexität von gekauften oder Bibliothekskomponenten auf den tatsächlichen Entwurfsbedarf (beispielsweise Raumumhüllungen, Bohrungsgrößen und Positionen). Das Hinzufügen unnötiger Details (z. B. Texturen, Gewinde, Windungsmerkmale und Rundungen) kann sich auf Leistung und Kapazität auswirken.
Unterdrücken Sie große Elementanordnungen. Verwenden Sie eventuell eine Bitmap-Textur anstelle großer Elementanordnungen.
Verringern Sie die Komplexität von Bauteilen. Modellieren Sie z. B. keine physischen Gewinde, Rundungen und Zahnradzähne, wenn diese Details für die Fertigung nicht erforderlich sind. Verwenden Sie die Vereinfachungswerkzeuge zum Entfernen der Komplexität.
Der Notizblock eignet sich für die Kommunikation des Konstruktionsabsicht. Wenn Sie eine Notiz erstellen, die ein Bild enthält, wird eine Bitmap in die IPT- oder IAM-Datei eingebettet, und die Dateigröße nimmt zu. Je größer die Datei, desto mehr Hardwareressourcen werden verwendet. Beschränken Sie deshalb die Verwendung von Notizen mit Bildern auf ein Minimum.
Der Notizblock hat ein eigenes Arbeitsspeichersegment und wird nur geladen, wenn Notizen vorhanden sind. Ohne Notizen wird das Segment nicht geladen, und es werden entsprechend weniger Ressourcen verbraucht.
Weitere Informationen: Notizblock
Klicken Sie auf Vorhandene Datei öffnen, und wählen Sie die Baugruppendatei.