Informationen zu iParts

Erstellen Sie Bauteilfamilien, die sich in Größe, Material oder anderen Variablen unterscheiden.

Wenn Sie bestimmte Konstruktionen häufig verwenden, können Sie diese als iParts erstellen. Abwandlungen derselben, auch als Varianten bezeichnet, können Sie dann aus einer Tabelle auswählen. Die Varianten eines iParts können sich in Größe, Material, Montagekonfiguration und dergleichen mehr unterscheiden.

Arbeitsablauf für iParts

Die Bearbeitung von iParts besteht aus zwei Phasen: Bauteilentwurf und Bauteilplatzierung.

Beim Bauteilentwurf entwerfen Sie das Bauteil und definieren sämtliche Varianten.
  • Beginnen Sie mit einem neuen oder bereits vorhandenen Bauteil oder Blechbauteil.
  • Legen Sie den Teil der Konstruktion fest, der bei jedem Exemplar geändert wird.
  • Benennen Sie Parameter um, legen Sie Gleichungen fest, und erstellen Sie Benutzerparameter.
  • Legen Sie mit dem Befehl iPart erstellen die Tabellenzeilen für die verschiedenen Versionen (Varianten) fest. Geben Sie die Varianten der Bauteildaten wie Parameter, Eigenschaften, Gewindeangaben usw. an.
  • Speichern Sie das Bauteil. Es wird automatisch als iPart-Teilefamilie gespeichert.

Wählen Sie unter Bauteilplatzierung eine Zeile aus der Tabelle, die die entsprechende Version darstellen soll. Inventor erstellt aus den Werten der Tabellenzeile eine iPart-Variante. Inventor fügt diese Variante wie jede andere Komponente in Ihre Baugruppe ein.

Informationen, die in einem iPart enthalten sein können

Informationen zu iPart-Tabellen und -Arbeitsblätter

Einzelne Varianten definieren Sie durch Eingabe von Werten in der iPart-Generierungstabelle. Bei Bedarf können Sie Varianten in einer eingebetteten Microsoft Excel-Tabellenkalkulation hinzufügen oder bearbeiten. Bei Norm-iParts steht jede Zeile der iPart-Tabelle für eine Variante.

Über eine Variantenspalte in der iPart-Tabelle wird ein Vorgabedateiname basierend auf dem Namen der Teilefamilie generiert. Jede Variante erhält durch inkrementelles Erhöhen einer angehängten Zahl einen eindeutigen Namen. Klicken Sie optional im Dialogfeld iPart-Generierung auf Optionen, um ein anderes Benennungsschema festzulegen, oder geben Sie einen neuen Namen in die Variantenzelle ein.
Anmerkung: Beim Platzieren einer Variante in einer Baugruppe wird im Browser der Name der Variantendatei angezeigt. Wenn Sie die Dateinamenseinstellung aus der Variantenspalte entfernen, wird der Dateiname aus Schlüsselnamen zusammengesetzt, was zu sehr langen Dateinamen führen kann.

Jedes Element, das Sie in einer iPart-Generierungstabelle auswählen, wird im Grafikbereich hervorgehoben. Wenn Sie eine Spalte oder Zelle auswählen, wird das Element, zu dem sie gehören, im Grafikfenster hervorgehoben, sofern dies möglich ist.

Wenn Sie in keiner Tabellenzelle eine Maßeinheit eingeben, werden die für das Dokument vorgegebenen Einheiten verwendet.

Informationen zu Norm- und benutzerdefinierten iParts

Sie können zwei Arten von iPart-Teilefamilien erstellen: Norm und benutzerdefiniert.

Anmerkung: Bei einer wiederholten Platzierung einer bereits in einer Baugruppe vorhandenen iPart-Variante wird die Variantendatei wiederverwendet. Werden die Auswahlkriterien für eine iPart-Variante über einen Schlüssel bestimmt, wird die Variante mittels fester Werte aus der Teilefamilientabelle definiert. Bei dieser iPart-Variante handelt es sich dann um ein Norm-iPart. Dies bedeutet, dass eine eingeschränkte Anzahl von Eingabekombinationen zum Erstellen der iPart-Variante besteht. Beispiele: Mutter, Bolzen, Unterlegscheiben.

Benutzerdefinierte iPart-Teilefamilien können nicht direkt bearbeitet werden. Dafür können aber die Werte für die benutzerdefinierten Parameter bei der Platzierung einer Variante angeben werden. Beispielsweise können Sie bei einer Winkeleisen-Teilefamilie das zu verwendende iPart auswählen und dann bestimmte Werte verändern, etwa Länge, Breite oder Stärke. Allerdings können nur die Werte geändert werden, die bei der Erstellung der iPart-Teilefamilie angegeben wurden.

Anmerkung: In benutzerdefinierten iPart-Teilefamilien für Blech-iParts können Sie keine Elementunterdrückung und keine Parameter für Elemente anwenden, die Abwicklungen hinzugefügt wurden.

Speichern von Norm- und benutzerdefinierten iParts

Teilefamilien mit Norm-iParts sollten in einer Bibliothek gespeichert werden, deren Pfad in der aktiven Projektdatei enthalten ist. Dies ist ein sogenannter Proxy-Pfad.

Der Bibliotheksordner muss denselben Namen haben wie die Bibliothek für die Teilefamilie. Der Name muss mit einem Unterstrich beginnen. Werden Ihre Teilefamilien z. B. in einer Bibliothek namens Bolts gespeichert, können Sie eine Bibliothek mit dem Namen _Bolts definieren. Inventor speichert dann alle durch Teilefamilien generierten iParts automatisch in der Bibliothek _Bolts. Sie können für Ihr Projekt auch mehrere Proxy-Pfade definieren. Dies ist beispielsweise beim Gruppieren tabellengesteuerter Komponenten nach Kategorie hilfreich. Redundante Pfade (rot hervorgehoben) können Sie in der Projektdatei löschen.

Wenn Sie keinen Proxy-Pfad angeben, erstellt Inventor die Variantendatei in einem Unterverzeichnis des Ordners, der die iPart-Teilefamilie enthält. Angenommen, Sie verfügen über ein iPart mit Namen Bolt.ipt im Verzeichnis C:\temp. Wenn Sie in diesem Beispiel eine iPart-Variante in der Baugruppe platzieren, erstellt Inventor die iPart-Variantendatei im Verzeichnis C:\temp\Bolt.

Benutzerdefinierte iPart-Varianten können dagegen in jedem Verzeichnis gespeichert werden, in dem auch anderen Bauteile gespeichert werden; für Baugruppen geben Sie den Speicherort im Dialogfeld Benutzerdefiniertes iPart einfügen an.

Zusammenfassung der Unterschiede zwischen Norm- und benutzerdefinierten iPart-Varianten

iPart-Verhalten Norm-iPart Benutzerdefiniertes iPart
Parameterwerte für die Variantenerstellung Auswahl aus Liste Geben Sie einen Wert ein (für benutzerdefinierte Parameter), oder wählen Sie einen Wert aus einer Liste aus (für andere Parameter).
Speicherort der Variantendateien Wird bestimmt, wenn die Dateierstellung durch ein Unterverzeichnis mit gleichem Namen oder durch einen Proxy-Pfad erfolgt. Benutzerdefiniert
Variantenanzahl Begrenzt, eine Variante pro Zeile Unbegrenzt, jede Zeile kann mehrere Varianten mit unterschiedlichen benutzerdefinierten Parameterwerten enthalten
Wiederverwendung der Varianten Wiederverwendet, falls verfügbar Wird grundsätzlich neu erstellt
Option zur Variantenbarbeitung (Hinzufügen von Elementen zu Varianten) Nein Ja
Option zur Namensangabe für Variantendateien in der iPart-Tabelle Ja Nein
Abwicklungsbearbeitungselemente verwenden? Ja Nein

Arbeitselemente in iParts

Arbeitselemente sind in iParts nützlich. In Inventor sind Arbeitselemente sehr praktisch, um Bauteile in Baugruppen mit Abhängigkeiten zu versehen und um Anschlüsse in elektrischen Bauteilen zu erstellen.

Erstellen Sie Arbeitselemente in einem Bauteil, bevor Sie es in eine iPart-Teilefamilie transformieren. Wählen Sie dann im Dialogfeld iPart-Generierung Arbeitselemente aus, die in der iPart-Tabelle ein- oder ausgeschlossen sein sollen. Vorgabemäßig sind alle Arbeitselemente ausgeschlossen, mit Ausnahme von Pins (Arbeitspunkten) in elektrischen Bauteilen und Arbeitselementen, die über iMates abhängig gemacht wurden.

Anmerkung: Die Sichtbarkeit von Arbeitselementen wird im ursprünglichen Bauteil festgelegt. Sie kann nicht geändert werden, aber Sie können nach dem Platzieren einer iPart-Variante AnsichtSichtbarkeit Objektsichtbarkeit verwenden, um Arbeitselemente global sichtbar oder unsichtbar zu machen.

Blech-iParts

Blech-iParts beinhalten weitere Attribute:

Für die Nutzung dieser Attribute müssen weitere Überlegungen angestellt werden, wann das Blech-iPart die Unterdrückung von Elementen beinhalten soll, die Biegungen eliminieren und die Biegungsreihenfolge beeinflussen.

Wird eine Blech-iPart-Teilefamilie erstellt, wird eine Standardbiegungsreihenfolge erstellt. Die vorgegebene Biegungsreihenfolge richtet sich danach, ob im Blechdokument ein Abwicklungskörper vorhanden ist.

Bei der Bearbeitung im Familienbereich verhält sich die vorgegebene Biegungsreihenfolge genau wie diejenige der regulären Blechkomponentenabwicklung. Im Kontext der iPart-Teilefamilie kann jedoch der Eindruck entstehen, sie würde sich anders verhalten. Durch die Abwicklung wird die Biegungsreihenfolge basierend auf den sichtbaren Mittellinien (modelliert oder dekorativ) für die aktive Variante automatisch verwaltet. Die Biegungsreihenfolgenummer von Mittellinien, die für eine bestimmte Variante fehlen (aufgrund von Unterdrückung), wird freigegeben, um eine lückenlose Reihenfolge für die übrigen Elemente zu gewährleisten.

Anmerkung: Mit einer älteren Version als Inventor R2009 erstellte Blechbauteile, die mit Inventor R2010 (oder höher) in iPart-Teilefamilien konvertiert werden, unterstützen keine Bearbeitung der Biegungsreihenfolge innerhalb der iPart-Teilefamilie.

Tipps zum Erstellen von iParts