GIS-Koordinatensysteme

Koordinatensysteme, die normalerweise für geografische Informationssysteme (GIS) verwendet werden, werden als GIS-Koordinatensysteme bezeichnet.

CAD-Koordinatensysteme wie das BKS und das WKS beschreiben Punkte relativ zum Objekt, das modelliert wird, nicht relativ zu einem Standort auf der Erdoberfläche. GIS-Koordinatensysteme hingegen beschreiben Standorte auf der Erdoberfläche. GIS-Koordinatensysteme umfassen deutlich größere Skalierungen als CAD-Koordinatensysteme und berücksichtigen beispielsweise die Krümmung der Erdoberfläche und des Terrains, was für CAD-Koordinatensysteme nicht wichtig ist.

Es gibt zwei Arten von GIS-Koordinatensystemen, die häufig verwendet werden: geografische Koordinatensysteme und projizierte Koordinatensysteme.

Geografische Koordinatensysteme

Geografische Koordinatensysteme berücksichtigen die Krümmung der Erdoberfläche, und ein Standort wird in der Regel anhand des Längengrads, des Breitengrads und der Höhe bestimmt.

Da die Erde nicht vollkommen rund ist, kann kein einzelnes geografisches Koordinatensystem alle Standorte auf der Erdoberfläche präzise definieren. Aus diesem Grund werden von verschiedenen Unternehmen lokale Koordinatensysteme definiert, bei denen die Maße von einem lokalen Bezugspunkt stammen.

Lokale Koordinatensysteme gelten als präziser, da sie im Vergleich zu einem geozentrischen Bezugspunkt besser an der Erdoberfläche einer bestimmten Örtlichkeit ausgerichtet sind. Häufig wird der gewünschte Standort von mehreren Koordinatensystemen abgedeckt. Als Faustregel gilt: Je näher der Bezugspunkt des Koordinatensystems am gewünschten Standort liegt, desto präziser ist das Koordinatensystem.

Projizierte Koordinatensysteme

Projizierte Koordinatensysteme verwenden eine mathematische Transformation, um geografische Koordinatensysteme in eine flache 2D-Darstellung umzuwandeln. Als Koordinaten werden lineare Maße verwendet. So ist es möglich, GIS-Koordinaten in CAD-Koordinaten umzuwandeln.

Zuordnen von CAD-Koordinaten zu GIS-Koordinaten

Wenn Sie einer Zeichnungsdatei Informationen zum geografischen Standort zuweisen (Befehl GEOPOSITION), weisen Sie der Zeichnung auch ein projiziertes Koordinatensystem zu.

In der Regel sind für CAD-Zeichnungen keine Einheiten festgelegt, und sie werden im Maßstab 1:1 gezeichnet. Sie können entscheiden, für welche lineare Einheit eine Zeichnungseinheit steht. Bei GIS-Systemen hingegen werden die linearen Einheiten durch das Koordinatensystem festgelegt. Damit die CAD-Koordinaten den GIS-Koordinaten zugeordnet werden können, muss das System die CAD-Zeichnungseinheiten in Bezug auf lineare Einheiten interpretieren. Das System verwendet die in der Systemvariablen INSUNITS gespeicherte Einstellung als vorgegebene lineare Messung einer Zeichnungseinheit. Wenn Sie jedoch geografische Positionsdaten einfügen, können Sie eine andere lineare Messung (für eine Zeichnungseinheit) angeben.