Ein Rand ist ein linearer Abschnitt eines Netzes, der als Kante eines Lochs beschrieben werden kann. Hierbei handelt es sich üblicherweise um eine Folge von Kanten, die nur auf einer Seite Polygone aufweisen. Beispielsweise hat ein
Quadergrundkörper keinen Rand, während ein
Teekannen-Objekt mehrere Ränder besitzt: am Deckel, am Kannenbauch, am Ausgießer und zwei am Henkel. Wenn Sie einen Zylinder erstellen und dann ein Abschlusspolygon löschen, bildet die angrenzende Kantenreihe einen Rand.
Auf der Unterobjektebene "Bearbeitbares Poly" (Rand) können Sie Ränder auswählen und mit Standardverfahren transformieren. In diesem Abschnitt werden die Rollouts "Geometrie bearbeiten" und "Ränder bearbeiten" behandelt; andere Steuerelemente finden Sie im Abschnitt Bearbeitbares Poly.
Verfahren
So erstellen Sie ein Polygon, das am ausgewählten Rand die Oberfläche verschließt
- Wählen Sie in der Unterobjektebene Rand eine beliebige offene Kante aus.
Hierdurch wird die gesamte geschlossene Schleife aneinanderliegender offener Kanten ausgewählt, die zusammen die Randauswahl bilden.
- Klicken Sie auf "Verschließen".
Benutzeroberfläche
Rollout "Auswahl"
Informationen zu den Einstellungen des Rollouts "Auswahl" finden Sie unter Bearbeitbares Poly.
Rollout "Ränder bearbeiten"
Dieses Rollout enthält spezielle Befehle zur Bearbeitung von Rändern.
Anmerkung: Um einen Rand zu löschen, wählen Sie ihn aus, und drücken Sie die Entf-Taste. Hierdurch werden der Rand und alle angehängten Polygone gelöscht.
- Extrudieren
- Mit dieser Option können Sie einen Rand manuell über die direkte Manipulation im Ansichtsfenster extrudieren. Klicken Sie auf diese Schaltfläche, und ziehen Sie anschließend senkrecht auf einem beliebigen Rand, um diesen zu extrudieren.
Beim Extrudieren werden Ränder an einer Normalen verschoben und neue Polygone erstellt, die die Seiten der Extrusion bilden und den Rand mit dem Objekt verbinden. Die Extrusion kann eine variierende Anzahl zusätzlicher Seiten bilden, die von der Geometrie in der Nähe des Randes abhängt. Wenn Sie die Länge der Extrusion vergrößern, nimmt die Größe der Basis auf das Ausmaß der Scheitelpunkte neben den Endpunkten des extrudierten Rahmens zu.
Folgendes ist bei der Extrusion von Rändern zu beachten:
- Sobald sich der Mauszeiger über einem ausgewählten Rand befindet, wird er zum Extrudieren-Cursor.
- Um die Grenzen der Extrusion anzugeben, ziehen Sie vertikal, und um die Größe der Basis festzulegen, ziehen Sie horizontal.
- Sind mehrere Ränder ausgewählt, bewirkt das Ziehen eines Randes die gemeinsame Extrusion aller ausgewählten Ränder.
- Bei aktivierter Schaltfläche "Extrudieren" können Sie weitere Ränder nacheinander durch Ziehen extrudieren. Um den Vorgang abzuschließen, klicken Sie erneut auf "Extrudieren", oder klicken Sie mit der rechten Maustaste in das aktive Ansichtsfenster.
-
Extrudieren: Einstellungen Öffnet den Caddy "Kanten extrudieren", in dem Sie eine Extrusion mittels interaktiver Manipulation durchführen können.
Wenn Sie auf diese Schaltfläche klicken, nachdem Sie eine manuelle Extrusion durchgeführt haben, wird dieselbe Extrusion auf die aktuelle Auswahl als Vorschau durchgeführt, und der Caddy wird geöffnet. Die Caddyoption "Extrusionshöhe" ist auf die Größe der letzten manuellen Extrusion eingestellt.
- Scheitelpunkt einfügen
- Mit dieser Option können Sie Randkanten manuell unterteilen.
Klicken Sie nach dem Aktivieren von "Scheitelpunkt einfügen" auf eine Randkante, um an der betreffenden Stelle einen Scheitelpunkt hinzuzufügen. Während der Befehl aktiv ist, können Sie mit dem Unterteilen von Randkanten fortfahren.
Um das Einfügen von Scheitelpunkten zu beenden, klicken Sie mit der rechten Maustaste im Ansichtsfenster. Oder Sie klicken erneut auf "Scheitelpunkt einfügen", um den Befehl zu deaktivieren.
- Fasen
- Klicken Sie auf diese Schaltfläche, und ziehen Sie anschließend einen Rand im aktiven Objekt. Der Rand muss nicht zuerst ausgewählt werden.
Wenn Sie mehrere ausgewählte Ränder fasen, werden diese alle in gleicher Weise gefast. Wenn Sie an einem nicht ausgewählten Rand ziehen, wird zuerst die Auswahl aller ausgewählten Ränder aufgehoben.
Eine Randabkantung bewirkt im Wesentlichen eine "Einrahmung" der Randkanten. Dabei werden neue, zu den Randkanten parallel liegende Kanten sowie neue diagonale Kanten an den Ecken erstellt. Diese neuen Kanten entsprechen in der Entfernung von den ursprünglichen Kanten genau der Höhe des Fasungsbetrags. Die neu erstellten Fasflächen erhalten die Material-ID einer der benachbarten Flächen (zufällig ausgewählt) und eine Glättungsgruppe aus der Schnittmenge aller benachbarten Glättungsgruppen.
Sie können stattdessen auch leeren Raum um die gefasten Kanten erzeugen, d. h., quasi an den offenen Kanten entlang "schneiden". Genauere Informationen hierzu finden Sie unter Fasen.
Fasen: Einstellungen Öffnet den Caddy "Kanten fasen", in dem Sie Kanten mithilfe der interaktiven Manipulation fasen und die Option zum Erstellen von leerem Raum aktivieren oder deaktivieren können.
Wenn Sie auf diese Schaltfläche klicken, nachdem Sie eine manuelle Fasung durchgeführt haben, wird dieselbe Fasung auf die aktuelle Auswahl als Vorschau ausgeführt, und das Dialogfeld wird geöffnet. Die Dialogfeldoption "Fasungsbetrag" ist auf die Größe der letzten manuellen Fasung eingestellt.
- Verschließen
- Verschließt eine ganze Randschleife mit einem einzelnen Polygon.
Wählen Sie den Rand aus, und klicken Sie dann auf Verschluss.
Anmerkung: 
Neue generierte Flächen werden einer neuen Glättungsgruppe zugewiesen, wodurch ein visuell ansprechendes Ergebnis entsteht.
- Brücke
- Verbindet Randpaare auf einem Objekt mit Polygon-"Brücken". Im direkten Manipulationsmodus (d. h., das Dialogfeld "Brücke: Einstellungen" wird nicht geöffnet) kann "Brücke" auf zwei Arten verwendet werden:
- Wählen Sie eine gerade Anzahl von Rändern am Objekt aus, und klicken Sie danach auf "Brücke". Dadurch wird sofort unter Verwendung der aktuellen Einstellungen für "Brücke" zwischen jedem Paar der ausgewählten Ränder eine Brücke erstellt und anschließend die Schaltfläche "Brücke" deaktiviert.
- Wenn keine geeignete Auswahl (also zwei oder mehr ausgewählte Ränder) vorhanden ist, wird durch Klicken auf "Brücke" die Schaltfläche und somit der Modus "Brücke" aktiviert. Klicken Sie zunächst auf die Kante eines Randes, und ziehen Sie mit der Maus. Dadurch entsteht eine Gummiband-Linie, die den Cursor mit der angeklickten Kante verbindet. Klicken Sie auf eine zweite Kante eines anderen Randes, um die beiden durch eine Brücke zu verbinden. Dadurch wird sofort unter Verwendung der aktuellen Einstellungen für "Brücke" die Brücke erstellt. Die Schaltfläche "Brücke" bleibt dabei aktiv, damit weitere Paare von Rändern verbunden werden können. Um den Brückenmodus zu beenden, klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Ansichtsfenster, oder klicken Sie auf die Schaltfläche "Brücke".
Die neuen Polygone, die aus einer Brücken-Operation resultieren, sind automatisch ausgewählt. Sie erkennen dies beim Zugriff auf die Unterobjektebene "Polygon".

Verwenden von Brücken auf Ränderebene
Anmerkung: "Brücke" erstellt immer eine geradlinige Verbindung zwischen Ränderpaaren. Wenn die Brückenverbindung einem Umriss folgen soll, wenden Sie
nach dem Erstellen der Brücke die entsprechenden Modellierungs-Tools an. Sie können beispielsweise zwei Ränder durch eine Brücke verbinden und danach
Biegen verwenden.
Überbrücken: EinstellungenÖffnet den Caddy "Brücke", in dem Sie Ränderpaare durch interaktive Manipulation verbinden können.
- Verbinden
- Erstellt neue Kanten zwischen ausgewählten Randkantenpaaren. Die Kanten werden über ihre Mittelpunkte verbunden.
Es können nur Kanten desselben Polygons verbunden werden.
"Verbinden" lässt ein Überschneiden der neuen Kanten nicht zu. Wenn Sie beispielsweise alle vier Kanten eines vierseitigen Polygons auswählen und dann auf "Verbinden" klicken, werden nur benachbarte Kanten verbunden, wodurch sich ein Rautenbild ergibt.
Verbinden: Einstellungen Mit dieser Option können Sie eine Vorschau der Verbindung erstellen und die Anzahl der Kanten festlegen, die durch den Vorgang erstellt werden. Um die Netzauflösung an der neuen Kante zu erhöhen, erhöhen Sie den Wert für "Kantensegmente verbinden".
- Kontur aus Auswahl erstellen
- Klicken Sie nach der Auswahl mindestens eines Randes auf diese Schaltfläche, um aus den ausgewählten Kanten eine Spline-Kontur zu erzeugen. Das Dialogfeld "Kontur erstellen" wird angezeigt. Darin können Sie den Kontur-Namen eingeben und die Optionen "Glatt" oder "Linear" einstellen. Der Drehpunkt der neuen Kontur wird in den Mittelpunkt des Poly-Objekts gesetzt.
[Bereich "Gewichtung"]
- Gewichtung
- Bestimmt die Gewichtung von ausgewählten Rändern. Wird von der NURMS-Unterteilungsoption verwendet.
Durch die Erhöhung der Gewichtung einer Kante wird das geglättete Ergebnis normalerweise weggeschoben.
- Knicken
- Bestimmt die Stärke des Knickens, das auf die ausgewählten Ränder ausgeübt wird. Wird von der NURMS-Unterteilungsoption verwendet.
Bei kleinen Werten ist der Rand relativ glatt. Bei höheren Werten wird der Knick stärker sichtbar. Bei der höchsten Einstellung 1,0 ist der Rand überhaupt nicht mehr geglättet.
- Dreieckseinteilung bearbeiten
- Mit dieser Option können Sie ändern, wie Polygone durch Zeichnen interner Kanten oder Diagonalen in Dreiecke unterteilt werden.
Aktivieren Sie diese Option, um die Dreieckseinteilung manuell zu bearbeiten. Die ausgeblendeten Kanten werden angezeigt. Klicken Sie auf einen Polygonscheitelpunkt. Eine gestrichelte Linie wird angezeigt, die am Cursor angehängt ist. Klicken Sie auf einen nicht angrenzenden Scheitelpunkt, um eine neue Dreieckseinteilung für das Polygon zu erstellen.
Tipp: Verwenden Sie stattdessen zur einfacheren Bearbeitung der Dreieckseinteilung den Befehl "Umdrehen" (mehr dazu im Folgenden).
- Umdrehen
- Es ermöglicht Ihnen zu ändern, wie Polygone in Dreiecke unterteilt werden, indem Sie auf "Diagonalen" klicken. Wenn Sie „Drehen“ aktivieren, werden die Diagonalen als gestrichelte Linien in der Drahtkörper- und Kantenansicht sichtbar. Wenn Sie „Drehen“ aktivieren, werden die Diagonalen als gestrichelte Linien in der Drahtkörper- und Kantenansicht sichtbar. Um den Modus "Umdrehen" zu beenden, klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Ansichtsfenster, oder klicken Sie erneut auf die Schaltfläche "Umdrehen".
Eine Diagonale verfügt immer nur über zwei mögliche Positionen, das heißt, wenn Sie zweimal hintereinander auf eine Diagonale klicken, wird sie lediglich wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht. Durch Ändern der Position einer nahegelegenen Diagonalen kann jedoch eine alternative Position für eine Diagonale verfügbar werden.
Weitere Informationen zur Verwendung von "Drehen" mit dem erweiterten Schneide-Tool finden Sie in diesem Verfahren.
Rollout "Verformung malen"
Mit "Verformung malen" können Sie erhobene und eingerückte Bereiche mit der Maus direkt auf Objektoberflächen ziehen. Weitere Informationen finden Sie unter Rollout Verformung malen (Polynetz).